Amoklauf an Schule in Mittelfranken

Hintergründe sind eine Sache. Aber wenn man jetzt hergeht und die vom Täter postulierten Gründe als Ursachen festsetzt, gibt man praktisch dem Täter Recht. Man bekräftigt seine Version und Rechtfertigung, dass es von Mobbing (ungeachtet von Ausmaß und Häufigkeit) zu Amoklauf mit versuchtem oder gar erfolgtem mehrfachen Mord eine direkte Ursache-Wirkung-Reaktion gibt. Die gibt es aber nicht!
Die Palette an Reaktionen auf Mobbing welcher Art auch immer umfasst wesentlich mehr Möglichkeiten als "dran eingehen" und "alle umbringen". Selbst die Reaktion "Gewalt anwenden" hat noch ein ziemliches Spektrum zu bieten, ohne in Tötungsabsicht abzudriften. Von "dem Rädelsführer schubsen" bis "Kampfsport lernen und die übelsten Mobber verdreschen" ist da schon sehr viel Abstufung möglich.
Gemobbt-werden ist nicht die Ursache von Amokläufen. "Höchstens" ein Grund. Die Ursache ist der Gedankengang "ich werde gemobbt, also muss ich alle töten!". Das wurzelt sicherlich in einer Psychose, aber das macht ihn nicht weniger zu einem Arschloch. Weil von so einem Gedankengang zur Tat ist nochmal ein weiter Weg. Davon abgesehen macht die Psychose noch niemanden willenlos. Psychose in Bezug auf Empathie und Moralempfinden heißt noch lange nicht schizoide Zwangsstörung, die zur Tat zwingt. Auch kann man kaum von Unzurechnungsfähigkeit sprechen bei einer Tat die über einen langen Zeitraum wohlüberlegt und strategisch geplant wurde. Da spielt schon sehr viel eigene bewusste Entscheidung und er hat ja durchaus auch darüber reflektiert, in den Briefen an eine vermutlich imaginäre Person. Hands down, das qualifiziert ihn für mich auf jeden Fall zum Arschloch.
Und inwiefern Arschloch und/oder psychotisch sich mit narzistisch beißen, versteh' ich nicht.
 
Amokläufer schweigt nach Erwachen aus Koma zu seiner Tat
Der wegen zehnfachen versuchten Mordes angeklagte Amokläufer von Ansbach ist nun aus dem künstlichen Koma erwacht. Zu seiner Tat wollte der 18-Jährige bisher noch keine Aussage machen. Nun soll ein psychiatrisches Gutachten Aufschluss über die Schuldfähigkeit des Amokläufers geben. Verletzt wurden bei dem Amoklauf neun Schüler und eine Lehrerin.

Der Amokläufer von Ansbach schweigt nach seinem Erwachen aus dem künstlichen Koma bisher zu seiner Tat. Dem 18-Jährigen wurde am Dienstag der Haftbefehl wegen zehnfachen versuchten Mordes eröffnet. Er sei ihm im Krankenhaus im Beisein seines Pflichtverteidigers unterbreitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft Ansbach mit. Der Täter habe bisher keine Angaben zu dem Amoklauf gemacht, sagte Oberstaatsanwältin Gudrun Lehnberger der AP.

„Er hat von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.“ Inzwischen nehme der 18-Jährige seine Umgebung wahr, erklärte Lehnberger. Er war am (gestrigen) Montag aus dem künstlichen Koma erwacht.

Unterdessen begann für die 700 Schüler am Gymnasium Carolinum fünf Tage nach dem Amoklauf wieder der Unterricht. In dieser Woche werde aber täglich nur vier Stunden unterrichtet, sagte Schulleiter Franz Stark. Erst in der kommenden Woche werde wieder der normale Stundenplan eingehalten, der sich bis in den späten Nachmittag ziehe. Noch immer stünden den Schülern und Lehrern etwa 20 psychologische Betreuer vor Ort zur Verfügung. Die vom Überfall betroffenen Klassen 9c und 10b hätten den Unterricht ebenfalls wieder aufgenommen. Sie werden laut Stark aber nicht mehr in ihre früheren Klassenzimmer zurückkehren.

Psychiatrisches Gutachten über Täter


Der Schüler der 13. Klasse hatte am Donnerstag sein Gymnasium mit einer Axt, mehreren Messern und fünf Molotow-Cocktails überfallen. Bei der Tat wurden neun Schüler und eine Lehrerein verletzt, zwei 15-jährige Mädchen lebensgefährlich. Sie sind inzwischen auf dem Weg der Besserung.

Ermittler hatten auf dem Laptop des Amokläufers 80 Seiten lange Aufzeichnungen gefunden, wonach er aus Hass auf die Menschheit und die Schule handelte. Sein Plan war demnach, möglichst viele Menschen zu töten und das Schulgebäude niederzubrennen.

Oberstaatsanwältin Lehnberger sagte, Kernstück der weiteren Ermittlungen sei ein psychiatrisches Gutachten, das Aufschluss über die Schuldfähigkeit des 18-Jährigen geben solle. Ein Jugendpsychiater wolle noch in dieser Woche mit der Arbeit beginnen. „Es ist ja etwas ganz Außergewöhnliches, dass ein Psychiater Anknüpfungspunkte hat, wie hier in Form der Schriftstücke des 18-Jährigen“, sagte die Oberstaatsanwältin.

Der 18-Jährige schrieb von April bis einen Tag vor dem Amoklauf in einer Art Tagebuch an eine Frau und schilderte seine Gedanken, Gefühle und auch Pläne für die Tat. Er rechnete demnach damit, bei dem Amoklauf selbst ums Leben zu kommen. Der 18-Jährige überlebte schwer verletzt, nachdem Polizisten ihn mit drei Schüssen in den Bauch, die Brust und den Arm gestoppt hatten.

focus.de
 
Ich habe heute und morgen keine Schule, weil der Gesamtschule direkt neben meinem Gymmi ein Amoklauf angedroht wurde. Klick.
 
Fangen wohl schon wieder die Schulaufgaben an?
Anrufe & Mails entpuppten sich ja bislang eher als Streiche oder kein Bock auf Tests! ;)

Weiss jemand ob es zum Ansbacher neue Infos gibt?
 
Du hast natürlich Recht, aber wenn dann wirklich jemand Amok läuft, will niemand Schuld sein, weil man sowas ignoriert hat. ;)
 
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