Ich denke bei sowas immer gerne an diese neue werbung von dieser versicherung bei uns, wo es heißt "das leben hält sich nicht an statistiken".
Nun, ich dachte es geht bei diesem Argument um Fakten. Man kann nicht behaupten, es hätte abschreckende Wirkung, wenn dem nicht so ist. Diese Abschreckungstheorie ist außerdem schon deswegen verfehlt, weil die Mehrheit der Täter die Straftaten überhaupt nicht rational plant. Sie geschehen meist aus dem Affekt heraus, ohne dass die Folgen für sich selbst dabei bedacht werden.
killinator said:
Und ja, ich halte die todesstrafe in extremen fällen wie in saddam seinen für angebracht. Mein gott, bei dem gehts nicht um irgendeinen fall wo man vielleicht falsch liegen könnte, der typ hat im laufe der jahre soviele menschen abgeschlachtet, ich weiß nicht, was da viel herumgeredet wird.
Richtig, die Sachlage ist klar, natürlich ist er schuldig. Herumgeredet wird hier im Bezug auf den Fall "Saddam" nicht, weil nicht klar wäre, was er Schlimmes verbrochen hat, sondern weil die Todesstrafe zur Anwendung kommt. Natürlich sollte die höchstmögliche Strafe bei so einem Verbrecher verhängt werden, aber die kann meiner Meinung nach nur lebenslänglich bedeuten. Und nun noch mal allgemein zur Todesstrafe: Justizirrtümer sind ein wesentlicher Grund, weshalb diese Methode ausgeschlossen werden muss. Des Weiteren kann man nicht sagen, "in Extremfällen machen wir mal eine Ausnahme". Entweder es gelten für alle Menschen die gleichen ethischen Grundsätze und die Justiz handelt auf einer neutralen Ebene, oder nicht.
killinator said:
Außerdem, die todesstrafe hat den sinn, dass die menschheit von dieser person befreit wird, und zwar für immer.
Die Möglichkeiten der heutigen Zeit erlauben es, Straftäter sicher wegzusperren und die Gesellschaft vor ihnen zu schützen. Wenn du auf Vergeltungswünsche der Opfer anspielst, dann nimm doch einfach mal zur Kenntnis, dass es beispielsweise eine ganze Reihe von Opferverbänden in den USA gibt, die sich gegen die Todesstrafe aussprechen. Des Weiteren haben reine Rachegelüste in der Justiz nichts verloren, denn dort muss rational entschieden werden.
killinator said:
Wenn du jeden ins gefängnis steckst, verursacht das immer mehr und mehr kosten. Weißt du wieviel ein gefangener den staat PRO TAG kostet? Das steht einfach nicht dafür. Da bringt ein typ leute auf vermutlich brutalste weise um, es besteht kein zweifel, und dann sitzt der in der zelle und kostet uns auch noch geld. Wie lächerlich.
Oh ja, die Todesstrafe würde abstrakt betrachtet sicherlich eine ganze Menge an Kostenersparnis bringen
Jetzt mal ehrlich: Du kannst doch nicht ernsthaft vorschlagen, aus Kostenersparnis einfach Menschen umzubringen? Des Weiteren ist rein rational betrachtet auch dieses Argument widerlegbar. Hierzu möchte ich mal wieder auf die USA zurückkommen: Dort kostet ein Strafverfahren, bei dem es um die Todesstrafe geht, in der Regel nämlich mehr als eine lebenslange Inhaftierung. Warum das so ist? Nun, gerade in solchen Fällen, wo es um Leben und Tod geht, will man sich natürlich absolut sicher sein, niemand Falsches an den Henker zu bringen. Dass das nie zu 100% gelingen kann ist logisch, und dass die Fehlerquote sehr hoch ist ein Fakt.
killinator said:
Oh ja, ich halte das durchaus für vertretbar. Man hat nicht nur der eigenen ethik und moral gegenüber eine verpflichtung (sowas besitzen die meisten menschen doch eh nicht, aber wenns um das töten von mördern geht werden auf einmal alle zu moralaposteln), sondern auch dem volk und der menschheit an sich.
Ich bin in der Tat der Auffassung, dass es Situationen geben kann, wo eine Tötung gerechtfertigt ist, nämlich in dem Fall, wo eine Person andere Menschen ernsthaft und konkret gefährdert. Hitler wäre z.B. ein solcher Fall, oder auch Saddam Hussein, als er noch Führer seines Regimes gewesen war. Hier geht es aber nun um etwas völlig anderes, nämlich um ein Strafrechtliches Verfahren, und nicht um Notwehr
