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Keerulz said:Mal im ernst, was juckt es dich, dass die Behörden, wenn sie denn überhaupt wollten, sehen könnten, welche Pornos du dir letzte Woche angeschaut hast? über 99% der Bevölkerung betrift diese Speicherung gar nicht. Im Kampf gegen Terroristen bleibt nicht viel anderes übrig, als alles abzuhören un zu überwachen. Daher kann ich das Gejammer gegen die NSA auch nicht nachvollziehen. Wie sonst sollte man Terrorzellen und Schläfer im Untergrund aufspüren? Durch Flug Blätter? Nette Worte?
Dachte erst der Post wär ironisch oder satirisch gemeint, schockierend das es Leute gibt die diesen Springer-Hirnfick tatsächlich selbst glauben und so schön nachplappern können. Natürlich kein Grund persönlich zu werden.
Aber das Argument "ich habe nichts zu verbergen und schon gar nicht vor einem demokratischen Rechtsstaat" ist so falsch wie kurz gedacht, das man es sich mit einem so begrenzten Horizont schon sehr einfach und bequem macht.
Das die Massenüberwachung in Bezug auf Straftaten und Terrorismus in den letzten Jahren nur einen marginalen bis vernachlässigbaren Beitrag geleistet hat ist evident. Für Kriminelle die bewusst darauf achten ist es überaus einfach gezielt durch das Raster zu fallen.
Die Einführung der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland ist sowieso nur Symbolpolitik, aber die setzt ein sehr bedenkliches Zeichen in die falsche Richtung und kommt natürlich zu strategisch besten Zeitpunkt, es war sowas von absehbar.
Egal ob Internet, GPS, Festnetz oder Mobilfunk, jede digital versendete Information auf jedem Gerät und jedem Kanal wird sowieso schon auf allen technisch realisierbaren Wegen von den angelsächsischen Regierungen und Privatkonzernen abgeschöpft und archiviert.
Auf diese Daten hat z.T. auch der BND Zugriff, die deutsche Regierung braucht also keine Vorratsdatenspeicherung um an irgendwelche Informationen zu gelangen.
Aber mit der Einführung dieses Gesetzes werden die Rechtsbrüche der angelsächsischen Staaten nicht nur bagatellisiert sondern es gibt dem ganzen auch einen Anschein von rechtsstaatlicher Legitimation. Diese ist schlichtweg nicht gegeben und die Vorratsdatenspeicherung verstößt in vielfacher Hinsicht gegen die Grundpfeiler unserer Verfassung.
Rechtsstaatlich vereinbar wäre das ganze höchstens mit einer Volksabstimmung ob wir nicht ein paar Artikel aus unserem Grundgesetz streichen wollen, wie z.B. den ersten Artikel, allgemeine Persönlichkeitsrechte, Recht auf freie Entfaltung, Recht auf Privatheit, Postgeheimnis, Urheberrecht, juristische und ärztliche Schweigepflicht etc. wenn wir uns alle einig sind das wir diese Gesetze nicht brauchen, weil sie uns im Informationszeitalter obsolet erscheinen, dann ließe sich zumindest diskutieren ob die Vorratsdatenspeicherung machbar ist.
Das deswegen nicht wie bei der TTIP-Demo in Berlin letztes Wochenende eine viertel Millionen Bürger auf die Straße geht, oder die Online-Gesellschaft Sturm läuft wie bei SOPA und ACTA ist wohl den anderen derzeitigen politischen Geschehen geschuldet.
Klagen gegen die Einführung der Vorratsdatenspeicherung wurden von diversen Parteien wieder eingereicht, man darf gespannt sein wie die Begründung des BVG dazu lauten wird.
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