Blacklight: Retribution (2012)
Anders als von mir gewohnt, hier mal eine kleine Rezension zu dem reinen Online-Spiel Blacklight: Retribution, welches erst im Februar diesen Jahres erschienen hat. Es handelt sich um einen kostenlosen Shooter, der von den mir unbekannten Zombie Studios entwickelt wurde und von den im MMORPG-Sektor nicht ganz unbekannten Perfect World Entertainment betrieben wird. Das Spiel läuft via Steam. Alle Spieler sind (scheinbar) über Computer gesteuerte Hi-Tech-Soldaten, die aus unbekannten Gründen gegeneinander kämpfen. Die Spielmodi sind hierbei die üblichen (DM, TDM, CTF, DOM, King of the Hill, Kill Confirmed), die man auch aus den Call of Duty-Teilen kennt. Laufen tut das Ganze mit der UT 3-Engine. Optimiert wurde das Spiel scheinbar auf die CPU-Leistung, daher kommt es nicht soo sehr auf die Grafikkarte an.
Blacklight hebt sich durch einigei Dinge von dem Rest "ab": Es gibt Kaufstationen in jedem Level, an denen man sich spezielle Waffen oder einen Mech-Kampfanzug kaufen kann. Letzterer kann gut austeilen und einstecken, hat aber auch seine Schwächen: Mit dem Flammenwerfer kann man das Gefährt so sehr erhitzen, dass der Insasse verbrennt. Nach kurzer Abkühlung kann man den Walker dann klauen. Sicher, die ganze Geschichte ist nichts neues, macht aber Spaß - genauso wie die Modifizierbarkeit der Waffen. Hier hat man relativ viele Auswahlmöglichkeiten: Lauf, Griff, Vorderaufsatz (z. B. der allseits bekannte Schalldämpfer) oder Magazintyp sind veränderbar und beeinflussen die Waffenattribute, von denen es recht viele gibt. Natürlich will PFE auch Geld mit dem Spiel verdienen; deshalb gibt es einerseits die virtuelle Währung Zen (gegen Echtgeld zu erwerben) und GP (verdient man sich während des Spiels). Jede Modifikation kostet GP oder Zen, kaufbar sind die meisten Sachen für einen Tag, 7 Tage oder für immer. Der Preis variiert dementsprechend. Es gebt neben den Waffenerweiterungen auch noch Helme, Rüstungen, Stiefel, Ausrüstung, Medaillen, Nodes, ... - man kann sich also ordentlich ausleben.
Eine weitere Besonderheit stellt die Hyper Reality Vision (HRV) dar, die quasi einen legalen Maphack darstellt. Und zwar sieht man in einer speziellen Ansicht für ca. 5 bis 7 Sekunden alle Verbündeten und Gegner auf dem Schlachtfeld die im Sichtbereich liegen, egal wie weit entfernt sie sind. Nach der Benutzung muss sich das HRV aufladen; feuern kann man während der Benutzung nicht. Natürlich gibt es auch ein HRV-Störgerät. Des Weiteren kann jeder Spieler Terminals hacken. Die kommen auf fast jeder Karte in Form von Türkontrollen vor; dies ist besonders nützlich für DOM und CTF, um die Wege für den Gegner zu verlängern. Bei DOM kann man mit hacken auch noch die Punkte schneller einnehmen, als dies durch bloße Spielerpräsenz der Fall ist. Auch noch zu erwähnen sind die Granaten: Frag- und HE-Granate sind wie gewohnt (und erinnern an die aus HL2); "Rauch"- und "Flash"-Granate jedoch sind witzig gemacht: Bei einer Rauchgranate verschwimmt die Umgebung in große eckige Pixel, sodass davon auszugehen ist, dass die Umgebungen nicht real sind (Hologramme); bei einer Flashgranate bekommt man kurzzeitig einen Bluescreen (ohne Witz
), in dem man sieht, wie der Soldat, den man verkörpert, wieder neu hochfährt (ziemlich cool gemacht, wie ich finde).
Die Waffenphysik ist sehr gut, wenn man jemanden anvisiert, trifft man ihn in der Regel auch, es gibt also keine Munitionsverschwendung á la Stalker oder teilweise CS. Im Gegensatz zu z. B. CoD hält man dank der Körperpanzerungen unter Umständen auch einiges aus, weshalb auch Neulinge nicht all zu viele Tode erleiden dürften. Die Levelauswahl ist zurzeit etwas klein, wächst aber hoffentlich noch. Wie in den meisten modernen Shootern levelt man und schaltet mit höherem Level neue Waffen usw. frei. Außerdem gibt es für jedes abgeschlossene Level ein Paket mit zufälligen, dem Level entsprechenden Gegenständen, die allerdings mit wenigen Ausnahmen auf drei Tage Nutzbarkeit limitiert sind; danach muss man sie für GP oder Zen neu kaufen.
Fazit
Für einen kostenlosen Shooter ist Blacklight: Retribution ein solides Machwerk, welches allerdings nur mit wenig Innovationen gegenüber etablierten Shootergrößen punkten kann. Wer Lust hat, CoD einmal anders in einem futuristischen Szenario zu erleben, kann einen Blick riskieren. Leute, die bereit sind, echtes Geld auszugeben, haben natürlich hier auf Grund der Kaufoptionen den Vorteil - aber selbst mit der Standardausrüstung kann man seinen Spaß haben und siegen!
6,5/10
Half-Life (1998)
Ich sollte mich was schämen: Tatsächlich habe ich dieses fast schon legendäre Spiel erst jetzt zum ersten Mal durchgespielt. Was soll man sagen? Es hat seinen Ruhm zu Recht erhalten.
Zur Spielweise usw. muss ich nicht viel sagen, denke ich. Als Einzelkämpfer und promovierter Physiker Gordon Freeman befreit man die Forschungseinrichtung Black Mesa und später die Parallelwelt Xen von diversem außerirdischen Geschmeiß. Dabei hat man über das jedem bekannte Brecheisen bis hin zur Laserkanone alles im Gepäck, um die Gegner ordentlich zu vermöbeln. Wie bei so einigen Spielen, die zwischen den Mitt-Neunzigern und beginnenden Zweitausendern erschienen sind, hat eine gewisse Behörde wieder ihren Teil dazu beigetragen, dass bei diesem Spiel die Schere angesetzt wurde. Steam auf Englisch stellen löst das Problem jedoch an Ort und Stelle.
Herausragend sind meiner Meinung nach das Leveldesign, die vielen kleinen Geschicklichkeits- und Knobelaufgaben und die tolle Atmosphäre, zu der die Spielmusik einen entscheidenden Teil beiträgt. Die ganze Black Mesa wirkt abgedreht, manchmal etwas gruselig und dann wieder etwas futuristisch.
Der mysteriöse Handlungsverlauf tut sein Übriges dazu, insbesondere der G-Man. Die Waffenphysik ist in Ordnung und für 1998 keineswegs zu bemängeln. Dass später eine Mod mit dem Namen „Counter-Strike“ für das Spiel erschien, spricht Bände.
Negatives zu Half-Life? Nun, ich hatte zweimal das Problem, dass das Level scheinbar nur halb geladen wurde und ich von einem vorherigen Spielstand neu laden musste, aber das scheint kein häufig auftretendes Problem zu sein. Außerdem kann man an manchen Stellen scheinbar stecken bleiben. Und sonst…es gefiel mir wirklich gut, aber irgendetwas hat gefehlt – ein Knaller sozusagen.
Fazit
Eine Shooter-Legende, ohne Frage, und es gibt nicht viel Schlechtes zu sagen! Wenn ihr also auch gesündigt haben solltet, dieses Spiel zu versäumen – durchspielen!
8/10