Medal of Honor darf nicht auf US-Army-Stützpunkten verkauft werden
GameStop und andere Shops der Army and Air Force Exchange Services werden den umstrittenen Afghanistan-Shooter Medal of Honor nicht mehr auf US-Stützpunkten vorverkaufen und auch nach dem Release nicht anbieten. Medal of Honor war selbst in den USA in die Kritik geraten, weil Spieler im Multiplayer-Modus als Taliban-Kämpfer gegen amerikanische Soldaten antreten können.
Die Entscheidung sei laut Generalmajor Bruce Casella, der für die Einzelhandelsoutlets auf US-Truppenbasen zuständig ist, aufgrund »gut dokumentierter Berichte über die Darstellung von Taliban-Kämpfern, die amerikanische Truppen bekämpfen" gefallen.
»Aus Respekt vor denen, denen wir dienen, werden wir dieses Spiel nicht führen«, sagte Casella gegenüber Kotaku. »Wir bedauern jegliche Unannehmlichkeiten, die authorisierten Kunden entstehen, aber wir sind optimistisch, dass sie die Sensibilität gegenüber den Auf-Leben-und-Tod-Szenarien verstehen, die dieses Produkt als Unterhaltung präsentiert. Als militärische Leitung mit Weisungsbefugnis über den Einzelhandel dienen wir einem sehr einzigartigen Kunden, der reale Kampfhandlungen bereits erlebt hat oder erleben wird.«
Die Entscheidung betrifft sämtliche Handelseinrichtungen und Shops auf US-Militärbasen weltweit sowie 49 Outlets von GameStop, die sich auf dem Gelände der US Army befinden.
GameStop selbst hat eine der Entscheidung entsprechende Erklärung veröffentlicht. »GameStop hat aus Respekt für die derzeitigen und früher uniformierten Frauen und Männer zugestimmt, Medal of Honor in keinem unserer AAFES-Stores zu führen«, heißt es. »Daher hat GameStop zugestimmt, sämtliche Marketing-Materialien ab heute Mittag zu entfernen und keine Vorbestellungen mehr anzunehmen.«
Die Entwicklung in dem mit Gewalt-Inhalten eher unkritisch gegenüberstehenden US-Markt dürfte ein harter Schlag für Electronic Arts sein. Eine Stellungnahme von EA lag bis zur Stunde jedoch noch nicht vor.