Nicht wir müssen unsere Außenhandelsbilanz nach unten korriegieren sondern die anderen EU-Länder ihre nach oben.
Sorry, aber das ergibt doch so keinen Sinn. Du meinst, andere Volkswirtschaften müssten mehr exportieren. Okey,
a) das würde ein Angebot auf dem Weltmarkt darstellen. Nutzt niemanden was, denn anbieten kann man viel, deshalb tut es nicht gleich eine andere Volkswirtschaft kaufen. Kurz gesagt: es kommt immer erst die Nachfrage nach etwas, dann das entsprechende Angebot.
Kein Unternehmen dieser Welt stellt einfach so irgendwas her, nur um etwas anzubieten. Auch keine Volkswirtschaft.
Solange also Staaten mit aktuell deutlich höherem Export nichts nachfragen, können andere Staaten anbieten was sie wollen, es ändert nichts am Ungleichgewicht weil es zu keiner Warenbewegung kommt.
Demzufolge müssen die Länder wie Deutschland etwas nachfragen - und wenn es nur einfache Rohstoffe sind wie es China tut (ist wie gesagt nen erster Schritt).
b) Du willst also, dass auch alle anderen Volkswirtschaften exportorientiert aufgestellt werden. Das ist ein Widerspruch in sich, denn was einer exportiert, importiert jemand anderes, demzufolge kann unterm Strich nicht jede VW einen starken Export haben. Zwischen allen VW muss es ein Gleichgewicht geben, und jede VW die exportorientiert handelt, versucht das auszuhebeln.
Wenn man z.B. den USA dauerhaft mehr Waren liefert als sie uns liefern, warum sollten sie das ablehnen? Kurzfristig ist das für beide ein Gewinn, aber auf Dauer ist es ein Geschenk.
Dazu kommt, dass dies weltweit deflationär wirken könnte - man stelle sich vor, jedes Land möchte auf einmal um jeden Preis Exportweltmeister werden - da zerstören sich die VW gegenseitig im Preiskampf.
Allerdings hilft es nichts zu sagen, ach wenn die anderen auch nicht positiv außenhandeln dann machen wir das auch nicht, denn dadurch würde die gesamte Außenhandelsbilanz richtig ins Minus rutschen und wir wären in der Lage der USA.
Falsch, das Gleichgewicht Import/Export muss gehalten werden. Es muss nicht der Import so stark erhöht werden dass er den Export übersteigt. Gleichzeitig erhöht sich z.B. mit dem Import Deutschlands ja auch der Export der anderen VW, nämlich derer die die Waren liefern. Wären das z.B. unsere Mittelmeerländer, wäre innerhalb der EU weiterhin das Gleichgewicht wie jetzt auch vorhanden - nur nicht mehr auf Kosten von Deutschland.
Die USA müssen sehen, dass sie das weltweit hinkriegen, dazu müssen auch Länder wie China sich umorientieren.
Die Deflation hierzulande hat auch nicht wirklich was mit der Außenhandelsbilanz zu tun, sondern mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu Zeiten der Krise wie ich schon mehrmals erwähnt habe. An dieser Stelle möcht ich dich daran erinnern das du vor einiger Zeit von einer unkontrollierbaren Geldmenge und einer stetigen Infaltion gesprochen hast, die durch einen Goldstandard vermeidbar wäre und eine mögliche Deflation vehement bestritten hast, die ich im Falle einer Rezession prophezeit habe^^
Ich habe doch bereits gesagt, dass eine Deflation des Euro aufgrund des Exports von Deutschland nicht vorhanden ist, weil andere Euroländer das mehr als ausgleichen. Ich sagte, hätten wir noch die DM, würde sich das anders verhalten. Das jetzt Theorie, von daher brauch man da nicht diskutieren, wir haben schliesslich keine DM mehr^^
Eine stetige Inflation wäre durch einen Goldstandard vermeidbar, das ist richtig. Siehst du das anders? Unabhängig von Auswirkungen auf Wirtschaft, es würde definitiv hohe Inflationsraten verhindern.
Bzgl. Deflation sehe ich im Euroland aktuell noch keine. Es gab in einigen Bereichen Preiskorrekturen, aber wirklich gross waren die nicht wenn man die Steigerungsraten der letzten Jahre betrachtet. Wir haben keine hohe Inflation des Euro, aber auch keine deutliche Deflation. Wie sich das entwickelt werden wir nächstes Jahr sehen, ich denke es hängt viel davon ab was unsere neue Regierung jetzt so macht.
Und beim Dollar würde ich mal behaupten es geht eher Richtung Inflation als Deflation. Trotz Rezession.
Kann auch deine Schlüsse bezüglich Konzerne nicht verstehen, natürlich versuchen die Unternehmen ihre Kosten zu drücken und erwirtschaften dadurch Gewinne. Aber das Geld ist ja der Volkswirtschaft nicht entzogen, die horten das nicht in ihrem Geldspeicher sondern investieren es wieder und bezahlen Steuern davon. Und Investitionen können Arbeitsplätze schaffen und (hoffentlich) auch eine positive Rendite.
Das Problem ist dennoch, dass trotz dieser "pulsierenden" VOLKSwirtschaft sich der Wohlstand des VOLKS nicht erhöht (sondern z.B. nach Lohn/Gehalt berechnet sogar verringert). Daher der ursprüngliche Grund meines Posts: Weder Arbeitsplätze noch eine pulsierende Wirtschaft garantieren eine Erhöhung des Wohlstands.