Psycho Joker
Clanforum-Moderator
- Joined
- Jul 6, 2002
- Messages
- 8,795
- Points
- 0
Es geht darum, dass es kein objektives Geschichtsverständnis gibt. Das Vorurteil ist bei Gadamer nicht im allgemeinen sprachgebrauchlichen Sinn gemeint, sondern als Vor-Urteil. Also all das, was Einfluss auf unser Urteil hat. Wenn sich jetzt z.B. zehn total unterschiedliche Leute über Alexander den Großen informieren, werden wahrscheinlich alle zu einem anderen Urteil über Alexander den Großen kommen, weil jeder einen anderen sozialen, ethisch-moralischen, psychologischen, kulturellen, bildungstechnischen und politischen Hintergrund hat. Die Ansichten können natürlich in gewissen Punkten übereinstimmen bzw. sich überschendien, aber sind niemals absolut identisch. Und in dieser Vielzahl an Interpretationen sieht Gadamer etwas Positives, weil natürlich jeder einen anderen Aspekt der Geschichte stärker wahrnimmt.
So in etwa.
Btw, Gadamer ist 2002 gestorben, im Alter von 102 Jahren. Sein Hauptwerk "Wahrheit und Methode" hat er im Alter von 60 Jahren geschrieben. Ihr könnt also theoretisch alle noch gefeierte Philosophen werden.
So in etwa.
Btw, Gadamer ist 2002 gestorben, im Alter von 102 Jahren. Sein Hauptwerk "Wahrheit und Methode" hat er im Alter von 60 Jahren geschrieben. Ihr könnt also theoretisch alle noch gefeierte Philosophen werden.