Der deutsche Rechtsstaat...

Seh ich doch auch so . Es ist einfach ne Störung/Krankheit/Gendefekt . Aber ich glaube Therapieren ist nicht möglich im gleichen Sinne wie man dich bsp weise nicht therapieren könnte auf Frauen zu stehen . In ferner Zukunft mit ner Neuro OP vllt .
Eben hier ist ja der Punkt. Auch wenn es blöd klingt - aber es geht nicht mal darum, dass ich nicht mehr auf Frauen stehe bzw. der Pädophile nicht mehr auf Kinder steht, sondern es geht lediglich darum, dass wir diese Triebe nicht mehr unkontrolliert ausleben. (metaphorisch gemeint, ich vergewaltige keine Frauen :o)
Würde man dies jetzt auf Delikte gegen den Menschen genauso sorgsam übertragen, müsste es doch eigentlich undenkbar sein, dass z.B. ein wiederholt verurteilter Sexualmörder, chronische Kindervögler, untherapierte Mehrfach-Vergewaltiger usw. draußen frei rumlaufen, oder?
Eben, aber darum geht es ja gar nicht. Meine Aussage: Jeder hat eine zweite Chance verdient - insofern psychologisch gesund - aber keine dritte.
Dein Beispiel vom zuspätkommen auf Arbeit oder das unpünktliche Abholen des Kindes ist doch überhaupt nicht davon tangiert.
Es geht um Typen die eine Gefahr für ihre Umwelt darstellen weil sie in ihrem Schädel falsch gepolt sind und überhaupt nicht mehr die Möglichkeit haben sich dauerhaft normgerecht zu verhalten.
In meinen Beispielen ging es um einmalige Fehler, die ein gesunder Mensch bereut, und nie wieder macht - nicht um dauerhafte Schädigungen. ;)
 
Sexualität ist nicht angeboren. Sexuelle Präferenzen entwickeln sich. Sprich: Du wirst nicht geboren und hast dann das "Wird mal auf Frauen mit roten Haaren, dicken Titten und Leopardenmuster-Lackstiefeln stehen"-Gen.
Auch muss man schon mal etwas differenziert mit dem Begriff "Trieb" umgehen. Pädophilie ist kein Trieb. Triebe sind, laut Freud, der den Begriff in die Psychoanalyse eingeführt hat, Grundbedürfnisse wie das nach Nahrung, Wasser, Ruhe, Sexualität (-> Primärtriebe) oder soziale Bedürfnisse wie nach Sicherheit und Anerkennung (Sekundärtriebe). Körperliche Spannung wird in Form von Triebenergie oder Libido aufgebaut und muss dann rigendwie abgebaut werden, indem diese Bedürfnisse befriedigt werden oder (und das ist der springende Punkt) durch Sublimierung, d.h. Umleitung der Triebenergie. Ein Beispiel für Sublimierung wäre z.B. abends weggehen und einen draufmachen.
Pädophilie ist kein Trieb, es ist für bestimmte Menschen eine Art und Weise, den Sexualtrieb, den wir alle haben, zu befriedigen. Das macht's natürlich bei weitem nicht akzeptabel. Es geht darum, dass die Art, wie man den Sexualtrieb auslebt, nicht angeboren ist. Das, was einen antörnt steht nicht in den Genen, sondern diese Vorlieben entwickelt man. Das bedeutet auch, dass diese Vorlieben nicht in Stein gemeißelt sind. Ist genau so wie z.B. ein Heißhunger auf Schokolade. Den wird vielleicht ein Diabetiker auch mal verspüren, aber er weiß, dass er sich damit umbringen könnte, als lässt er's bleiben und isst stattdessen eine Banane oder was auch immer.
Natürlich sind Essgewohnheiten leichter zu ändern als Sexualgewohnheiten. Aber trotzdem ist es möglich, sich zu beherrschen. Ich bespring ja auch nicht in der Fußgängerzone die erstbeste, nur weil ich grad eine Anwallung von Frühlingsgeilheit hab. Und um die katholischen Priester zu vermeiden, nenn ich jetzt einfach mal buddhistische Mönche und Nonnen. Die leben auch zöllibatär. Natürlich kann man das Verlangen vielleicht nicht abtrainieren, aber man kann es beherrschen. Sprich: ein Pädophiler kann vielleicht nicht von seinem Verlangen danach, kleine Kinder zu ficken, geheilt werden, aber er kann lernen, dieses Verlangen zu beherrschen, so dass er es nicht ausleben muss.

Anderer Punkt, betreffend potentielle Gefahr für die Umwelt. Es ist statistisch erwiesen, dass die meisten Sexualstraftäter als Kinder selbst Opfer von solchen waren. So gesehen sind Opfer von Sexualdelikten auch eine potentielle Gefahr für die Umwelt.
Und sorry, aber Fälle, wo Sexualstraftäter drei-, vier- oder fünfmal rückfällig werden und immer wieder 'ne neue Chance bekommen und quasi in der Anstalt wie durch 'ne Drehtür ein- und ausgehen, halte ich für populistischen Blödsinn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wiederholungstäter nicht um ein Vielfaches strengere Auflagen haben, gerade bei Sexualdelikten.
 
Und sorry, aber Fälle, wo Sexualstraftäter drei-, vier- oder fünfmal rückfällig werden und immer wieder 'ne neue Chance bekommen und quasi in der Anstalt wie durch 'ne Drehtür ein- und ausgehen, halte ich für populistischen Blödsinn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wiederholungstäter nicht um ein Vielfaches strengere Auflagen haben, gerade bei Sexualdelikten.

@PJ:
Nur weil Du es für Blödsinn hältst und wie immer noch übertreibst, ändert das aber nichts an der Realität.
Ich habe dir mal zwei Beispiele rausgesucht, wo mir die Namen noch im Gedächnis waren.
Nun kannste mir ja entgegenhalten das es bei 1000 anderen Tätern besser verlaufen ist, ok... nur ab welchem Bodycount darf man anfangen ein System anzuzweifeln?




Dieter Zurwehme
  1. Mit 12 Jahren der versuchte Raub
  2. Mit 16 Jahren die erste Haftstrafe wegen Diebstahl und Unterschlagung
  3. Mit 30 Jahren das erste Todesopfer durch Erstechen bei einem Raub
  4. Für diese Tat und weitere Raubüberfälle, sowie die Begehung diverser Sexualdelikte und Kfz-Diebstähle erhält er eine lebenslange Freiheitsstrafe
  5. 1997 nach guter Führung und Fortbildung erkennen die Psychologen eine Charakterverbesserung und er kommt in den offenen Vollzug (Freigang ohne Begleitung) wo er sich absetzt.
Danach zitiere ich mal aus Wiki:
"Auf seiner Flucht tötete er am 21. März 1999 in Remagen vier ältere Menschen:
Einen 71-Jährigen (Nr.1), der ihn erkannte, erstach er in dessen im Umbau befindlicher Villa, wo Zurwehme übernachtet hatte.
Anschließend suchte er die Ehefrau des Opfers in deren Haus auf und tötete sie (Nr. 2), ihren Bruder (Nr. 3) und ihre Schwägerin (Nr. 4) auf die gleiche Weise.
Dann setzte er seine Flucht fort und hielt sich mit Raubüberfällen "über Wasser".
Dazu kommt noch eine Vergewaltigung."
Mit dazu zählen muss man den armen Mann der durch Polizisten erschossen wurde, nachdem sie ihn irrtümlich für den flüchtigen Zurwehme hielten.
2000 wurde der Psycho nochmal zu lebenslanger Haft mit anschließender Sichererungsverwahrung verurteilt.
_____________________________________



Und weil's noch besser passt kommt die Geschichte vom Frank Schmökel hinterher:
  1. 1988 wegen versuchter Vergewaltigung einer 13jährigen zu 1,5 Jahren Haft verurteilt
  2. Aus der Haft geflohen, wurde wiedereingefangen; dafür 10 Monate "Nachschlag" erhalten und 1989 amnestiert worden
  3. Nach der Entlassung 4 (!) neue Kinderschändertaten, darunter Vergewaltigung einer 8jährigen; hierfür wird er 1993 zu 5,5 Jahren verurteilt und in den Maßregelvollzug (Anstalt für geisteskranke Straftäter) eingewiesen.
  4. Bereits 1994 hat er Freigang, flüchtet, vergewaltigt eine 11jährige und versucht sie zu ermorden. Dafür bekommt er 14 Jahre und darf wieder in den Maßregelvollzug.
  5. In den Jahren 1995 - 1997 bricht er insgesamt 4x aus, kann aber jeweils rasch wieder ergriffen werden
  6. 2000 bekommt er erneut Freigang (in Begleitung eines! Pflegers), sticht diesen nieder und versucht danach seine Mutter zu erstechen; die beiden Opfer überleben
  7. Bei der folgenden Flucht erschlägt er einen alten Mann, in dessen Laube er sich versteckt hatte und fährt mit dem Auto des Opfers davon
  8. Nach seiner Wiederergreifung wird er 2002 zu lebenslanger Haft & Sicherungsverwahrung verurteilt; seine Revision gegen das Urteil beim BGH scheitert.
_____________________________________

Beinahe entfallen ist mir noch der Bernd Büch:
  1. 1965 - 1972 in Haft wegen Unzucht mit Kindern in 2 Fällen
  2. 1972 nach der Entlassung vergewaltigt er eine Frau und bekommt 5 Jahre Haft
  3. 1978 nach seiner Entlassung vergewaltigt er erneut und bekommt 8 Jahre + Sicherungsverwahrung
  4. Aus der Anstalt flüchtet er, vergewaltigt erneut und wird nach seiner Wiederergreifung 1983 zu 13 Jahren verurteilt
  5. Erneut gelingt ihm die Flucht und er begeht einen versuchten Totschlag, wofür er 1985 nach seiner erneuten Ergreifung zu 10 Jahren + Sicherungsverwahrung verurteilt wird
  6. 1986 flüchtet er wieder bei einen Freigang (:?), vergewaltigt wieder eine Frau, wird wieder gesucht und gefangen und bekommt dafür 1987 5 Jahre Haft
  7. 1997 wird er aus der Haftanstalt in den Maßregelvollzug verlegt, wo ihn die wohlwollend begutachtende Psychaterin Elisabeth Pfaff hinhaben möchte um ihn zu therapieren. Sie ist der irrigen Meinung er werde 2003 entlassen und möchte ihn vorher "heilen". Der Dame ist angeblich auch nicht bekannt gewesen, das er anschließende Sicherungsverwahrung habe. Tatsächlich wäre sein Haftende 2023 gewesen und anschließend hätte die Sicherungsverwahrung gegriffen.
  8. 1998 flüchtet Büch aus der psychatrischen Klinik und dringt im Ort Sennewitz in ein Haus ein. Dort erschießt er den 46jährigen Familienvater und erdrosselt dessen 76jährige Mutter. Anschließend hält er die 16jährige Tochter und ihre 42jährige Mutter für 17 Stunden gefangen, misshandelt und vergewaltigt beide mehrfach, bevor er seine Flucht fortsetzt.
  9. Nachdem er wieder eingefangen wurde, wird er 1999 zu lebenslanger Freiheitsstrafe + Sicherungsverwahrung (mal wieder *gähn*) verurteilt.

€dit: Verdammt, wollte eigentlich meinen vorigen Beitrag editieren, sorry 4 Post².
 
Last edited by a moderator:
jetzt muss ich mal dumm fragen, waren die leute auf ihre weise clever?
ich meine 4x ausbruch ist ja nun nicht ohne, da gehört einiges dazu denk ich.
gibt schon kranke bastarde
 
Wenn es andere betrifft finde ich eine 2 Chance für angebracht.
Betrifft es mich oder meine Famillie dierekt finde ich selbstjustitz für angemessen!
 
Natürlich sind Essgewohnheiten leichter zu ändern als Sexualgewohnheiten. Aber trotzdem ist es möglich, sich zu beherrschen. Ich bespring ja auch nicht in der Fußgängerzone die erstbeste, nur weil ich grad eine Anwallung von Frühlingsgeilheit hab. Und um die katholischen Priester zu vermeiden, nenn ich jetzt einfach mal buddhistische Mönche und Nonnen. Die leben auch zöllibatär. Natürlich kann man das Verlangen vielleicht nicht abtrainieren, aber man kann es beherrschen. Sprich: ein Pädophiler kann vielleicht nicht von seinem Verlangen danach, kleine Kinder zu ficken, geheilt werden, aber er kann lernen, dieses Verlangen zu beherrschen, so dass er es nicht ausleben muss.
Du hast das jetzt ein bisschen biologisch und psychologisch korrekter beschrieben, aber im Grunde genommen hatte ich ja genau das gemeint. :)

Was Robi's Post angeht, so muss man hier wohl einen Blick auf die Quoten werfen. (die ich zugegebenermaßen leider nicht kenne, aber die - wie hier irgendwo im Topic beschrieben - auch nicht veröffentlicht sind. Ausnahmen wird es immer und überall geben.
 
Ich sag's nur ungerne aber die Aussagen von PJ wie "Pädophilie wird erlernt und ist nicht angeboren" oder "Pädophile können lernen sich zu beherrschen anstatt Kinder anzuspringen" stimmen so nicht ganz.

Angeboren oder erlernt?
Kernaussage dazu: Es ist wissenschaftlich unbewiesen woher Pädophilie entsteht.

Beherrschung oder anspringen?
Kernaussage (Zitat):"Wenn zu lange abgewartet und nichts oder das Falsche getan wird, begünstigt dies die Entwicklung zu einem nicht oder nicht mehr behandelbaren Sexualstraftäter, bei dem nur noch eine lebenslange sichere Verwahrung übrig bleibt."
Teil II aus Wiki:
Zusammenfassung: "In schweren Fällen und mit Zustimmung des Täters ist es notwendig den Trieb mit Medikamenten zu unterdrücken."

Es gibt empirisch nachweisbar Täter, die sich nicht beherrschen können.
Daran ändert auch PJ's Behauptung nichts, leider.

Und wer sich für Rückfallquoten interessiert kann sich ja mal diese kompetente Abhandlung zu Gemüte ziehen:
Kriminalität mit sexuellem Hintergrund

Dazu passend noch ein Statement von Dr. K. Mayer, Facharzt für Neurologie & Psychatrie:
"Seit den über 20 Jahren ist es in der Forschung eindeutig, dass Pädophilie nicht an sich heilbar ist.
Die Betroffenen fühlen sich in der Regel lebenslang zu Kindern sexuell hingezogen.
Behandlungsziel ist, dass die Betroffenen den Missbrauch einstellen und ihr Verhalten kontrollieren lernen.
Verhaltenstherapeutische Gruppenbehandlungen in Kombination mit den Testosteronspiegel senkenden Medikamenten halbieren in etwa die Rückfallrate der Täter
."
 
Last edited:
....Natürlich kann man das Verlangen vielleicht nicht abtrainieren, aber man kann es beherrschen. Sprich: ein Pädophiler kann vielleicht nicht von seinem Verlangen danach, kleine Kinder zu ficken, geheilt werden, aber er kann lernen, dieses Verlangen zu beherrschen, so dass er es nicht ausleben muss.

Das wäre nur dann der Fall, wenn du mit deiner Behauptung recht haben würdest was aber leider nicht der Fall ist.

Pädophilie gilt als unheilbar, die Ursachen sind vielschichtig und NICHT nur basierend auf die "Umweltprägung". Wenn das so wäre könnte man die "Ursache" therapieren bzw. wie du schreibst beherrschen. Leider sagt da die Rückfallquote was anders und auch die Experten sind sich einig, dass dieses "Verlangen" nicht therapierbar ist.
Somit steht für mich fest, dass auch eine potentielle genetische Komponente eine Rolle spielen könnte wo wir nicht wissen woher das wirklich kommt.
Dies nun nur auf eine Umweltprägung zu schieben halte ich für ausgemachten Blödsinn.

Man muß nicht immer alles auf Freud's Denken projizieren...

Zudem wer kontrolliert den die ach so strengen Auflagen? Gehören Reisen nach Südostasien auch dazu oder ist es nicht etwa so, dass ein Sexualstraftäter auch weiterhin dahin reisen darf wo er will? Achja ich vergaß es es sind ja nicht die Kinder in D...
 
Leider sagt da die Rückfallquote was anders und auch die Experten sind sich einig, dass dieses "Verlangen" nicht therapierbar ist.
Die "Experten" waren sich vor Jahren auch dahingehend einig, dass die Erde eine Scheibe / Platte ist. ;)
Somit steht für mich fest, dass auch eine potentielle genetische Komponente eine Rolle spielen könnte wo wir nicht wissen woher das wirklich kommt.
Eben. Was nicht ist, kann ja noch werden.
Dies nun nur auf eine Umweltprägung zu schieben halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Das denke ich nicht. Die Umwelt (bzw. besser ausgedrückt: das Umfeld) prägt einen Menschen - vor allem während seiner Kindheit - sehr, sehr stark.
 
Die "Experten" waren sich vor Jahren auch dahingehend einig, dass die Erde eine Scheibe / Platte ist. ;)

Das waren doch eher die Leut von der Kirche die diesen Irrglauben aufrecht erhalten wollten .

Das denke ich nicht. Die Umwelt (bzw. besser ausgedrückt: das Umfeld) prägt einen Menschen - vor allem während seiner Kindheit - sehr, sehr stark.

Kann aber auch eine defektes/umgepoltes Gen sein . Wer weiß das schon ...
 
Die "Experten" waren sich vor Jahren auch dahingehend einig, dass die Erde eine Scheibe / Platte ist. ;)Eben. Was nicht ist, kann ja noch werden.Das denke ich nicht. Die Umwelt (bzw. besser ausgedrückt: das Umfeld) prägt einen Menschen - vor allem während seiner Kindheit - sehr, sehr stark.

Achja die Experten also die alten Griechen wussten schon, dass die Erde KEINE Scheibe ist. Aber dann kam die Kirche aber jetzt wäre mir fast was rausgerutscht...;)

Nö die Experten sind sich hier ziemlich sicher und die Rückfallquote gibt ihnen ja leider recht.

Na ja diese Umfeldprägung ist ja ganz nett aber ohne die genetische Determination ist sie auch nur ein Papiertiger (siehe Zwillingsforschung).

Sie wurde immer so sehr aufgepblasen (wie auch die reine genetische Determination), dass ich heute über beide Extreme nur noch lachen kann.

Die Mitte also eine Mischung aus beiden gilt heute eher wahrscheinlich (unter Experten).
Die Frage ist nur was überwiegt und kann man die genetische Determination via Therapie in den Griff bekommen?

Im Fall der Pädophilie kann man nur mit Medikamenten eine Teilerfolg erzielen aber letztendlich ist das auch noch nicht die Lösung.
Die reine Verhaltens- und Gruppentherapie versagt derzeit ohne Medikamente komplett.

Letztendlich müsste der Ansatz in die Richtung gehen, diesen Menschen den Sexualtrieb komplett zu nehmen was aber gewisse Gruppen auch nicht wollen.

Umswitchen und alles ist wieder gut geht einfach nicht...
 
So, ganz kurz, weil ich leider nicht viel Zeit habe:

1) Bitte die Aussagen, die zitert werden, auch mal aufmerksam durchlesen. Ich habe nie von einer Heilung von Pädophilie gesprochen, sondern davon, dass durch Therapie der Täter lernt, seinen Drang zu kontrollieren.

2) Ich habe nicht gesagt, "Pädophilie ist erlernt", sondern "Sexualität entwickelt sich". Ich kann von mir zumindest nicht behaupten, dass ich seit meinem 3. Lebensjahr Frauen bespringen will.

Talatavis Kernaussagen aus den verschiedenen Textstellen sind teilweise etwas einseitig wiedergegeben.
Zum ersten: Stimmt. Aber der Rest des Absatzes lautet wie folgt:
Wiki said:
Man geht heute von einem individuellen Zusammenspiel biologischer, psychologischer und psychosozialer Faktoren aus. Eine mögliche genetische Disposition soll ebenso eine Rolle spielen wie biographische Faktoren (z. B. traumatische Kindheitserfahrungen) im Zusammenspiel mit bestimmten Charakterstrukturen. Die begriffliche Zuordnung als „pädophile Veranlagung“ [d.h. genetische Determination, die hier im Thread bereitwillig angenommen wird] oder als „pädophile Prägung“ bleibt problematisch, denn in beiden Fällen wird eine Bewertung vorweggenommen, die wissenschaftlich nicht abgesichert ist.

Zum zweiten (es geht btw um jugendliche Sexualstraftäter):
Wenn zu lange abgewartet und nichts oder das Falsche getan wird, begünstigt dies die Entwicklung zu einem nicht oder nicht mehr behandelbaren Sexualstraftäter, bei dem nur noch eine lebenslange sichere Verwahrung übrig bleibt.
Betonung auf "Entwicklung". Es ist also möglich, die Entwicklung hin zu einem nicht behandelbaren Sexualstraftäter zu verhindern. Oho! Wie sollte das gehen, wenn Sexualstraftäter genetisch dazu vorbestimmt sind und gar nicht anders können?

Ja, es gibt empirisch nachweisbar Täter, die sich nicht beherrschen können. Es gibt aber ebenso empirisch nachweisbar Täter, die sich beherrschen können. Letztere sind die Mehrzahl. In dem von dir zitierten Bericht über Sexualstraftaten steht:
Entgegen einem landläufigen Vorurteil handelt es sich bei Sexualstraftätern, wie oben ausgeführt, nicht um Personen mit durchwegs hoher Rückfallgefahr, sondern um eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Rückfallrisiken. So dürften bei einer Vielzahl von Sexualdelikten situative Aspekte wie sozialer Stress, Alkoholeinfluss, Gruppendruck oder besondere Tatgelegenheiten wesentliche Entstehungsmerkmale sein, weshalb in diesen Fällen eine erneute Sexualstraftat dann nicht zu erwarten ist, wenn zukünftig andere situative Bedingungen gegeben sind. Dies ist z.B. bei innerfamiliären Missbrauchern der Fall, deren Opfer aus Tätersicht lediglich leicht verfügbare Ersatzobjekte waren.
Innerfamiliärer Missbrauch ist laut dem Bericht die bei weitem häufigste Form von Missbrauchsdelikten (Prozentzahl find ich grad nicht auf Anhieb, steht aber im Text).

Die "netten" und abwegigen äußeren Einflüsse spielen also eine sehr große Rollen. Freud hab ich nur ins Spiel gebracht, weil hier dauernd von Trieben geredet wurde und ich mal klarstellen wollte, was "Trieb" eigentlich genau bedeutet. Immer vorsichtig mit wissenschaftlichen Begriffen. Ein weiterer solcher Kandidat ist "genetische Determination", ein Begriff, der in dieser Kombination Blödsinn ist, weil "Determination" soviel wie "Bestimmung" - also die absolute Fremdbestimmung durch die Gene - bedeutet. Genetiker und Psychologen sprechen allerhöchstens von "Veranlagung".
Das mit den Auflagen versteh ich nicht ganz. Seit wann dürfen Insassen einer geschlossenen Anstalt ins Ausland reisen? Du solltest dir Beitrage wirklich genauer durchlesen, bevor du hier so großspurig daherredest.

Andere Sache:
Wenn ein Sexualstraftäter absolut nichts gegen seine "verdrehten Gene" tun kann, dann handelt er nicht aus freiem Willen sondern vollkommen unter Zwang.


Zum Schluss: Sexualstraftaten sind zum Glück seit den 60er und 70er Jahren rückläufig.

(Thx @ MacBeth! :anime)
 
Last edited:
Dann texte ich doch noch ein klein wenig dazu:
Wir haben ja im Homophobie Theard vor einiger Zeit festgestellt, wie PJ bereits sagte, das Sexualität sich entwickelt. Auch das die menschliche Sexualität einen besonderen Status erlangt, da der hohe technische und evolutionäre Fortschritt, der menschlichen Sexualität eine hohe Vielfalt fernab des Fortplfanzungs"triebes" berschert hat, im Gegensatz zu den meisten anderen Tierarten, wo "abweichende" Sexualformen verhältnismässig gering in Erscheinung treten oder garnicht. Wir haben auch Festgestellt das z.B. bei Fetischen die Grenzen zwischen "krankhaft" und "normal" schwer zu erkennen sind, bei Pädophilie relativ eindeutig. Erstens schädigt man hier nicht geschlechtsreife Minderjährige und zweitens gegen den freien Willen dieser. Pädophilie ist die Folge einer gestörten Sexualentwicklung. Wie gesagt Sexualentwicklung! Und die Umwelteinflüsse sind somit von ernormer und entscheidener Bedeutung bei der Sexualentwicklung, im speziellen sind die gesellschaftlichen Einflüsse als besonders hoch einzuordnen. Gene haben mit Sexualität relativ wenig zu tun, ebenso sind sexuelle Neigungen nicht vererbbar.

Achja und die Therpie für einen Kinderschänder fällt natürlich schwer, insbesondere weil die Gesellschaft diese nicht wirklich akzeptieren will und somit die Chance auf Heilung lindert. (Ich will mich da garnicht ausschließen, ich will auch nur ungeren mit meiner Tocher neben einen Kinderschänder wohnen) Denn gesellschaftliche Diskrepanz ist ein häufiger Abwehrmechanismus das entwickeln von Minderwertigkeitsgefühlen, solche Gefühle fördern eine gestörte Sexualentwicklung und Phädpholie kann durchaus die Folge solch eines Prozess sein, ebenso auch "herkömmliche" Vergewaltiger. Hier können sie nun Macht ausüben, aufeinmal sind sie die großen Helden und alles liegt für diesen Moment in ihrer Hand. Auch ein Phänomen was wahrscheinlich viele Amokläufer entwickeln.

Und noch was zur Allgemeinbildung:
Die Flache Erde war spätestens seit den 4. Jahrhundert vor Christus weitesgehend wiederlegt und die Kugelform von der "Fachwelt" akzeptiert, das hielt sich auch im Mittelalter so, kein gebildeter Mensch ging seit dem von einer flachen Erde aus, auch nicht im Abendland und auch von der Kirche, zumal die Kugelform der Erde keinen Widerspruch zu Bibel darstellt. Das ist eine Fehlinformation die in der beginnenden Neuzeit gestreut wurde, um die eigene Epoche als überlegen darzutellen. Was jedoch weiterhin verteidig wurde und im Mittelalter besonders von der Kirche auch mit Gewalt gegen die Wissenschaft, war das geozentrische Weltbild, sprich die Erde als Mittelpunkt des Universums. Also ein leicht ungünstiges Beispiel mit der flachen Erde. ;)
 
Wir haben da offenbar verschiedene Ansichten was die Auslegung der Quellen betrifft. Das ist aber völlig unproblematisch für mich, weil ich kein Messias-Syndrom habe und nicht darauf bestehe, dass man sich meiner Meinung anschließt.
Ich bin von meinem berufsbezogenen Studium in Kriminalistik & Kriminologie natürlich eher der negativen Erwartungshaltung zugewandt und befürworte ein möglichst gefahrenreduzierendes Vorgehen.
Dazu kommt noch, dass mein aktuelles Revier neben einem Maßregelvollzug (Krankenhaus für irre Straftäter) liegt... was da abgeht spottet jeder Beschreibung.

Zu deiner Aussage das Sexualstraftaten seit den 60er / 70er Jahren rückgängig ist:
Das wage ich zu bezweifeln, wenn man bedenkt das eine genaue Fallzahlenerfassung (PKS) erst später eingeführt wurde, die Bevölkerung erheblich zugenommen hat und Delikte im Bereich der ehemaligen DDR überhaupt nicht erfasst sind.
Ich kann atm nur seit 1997 auflisten und da sieht der Trend in diesem Deliktsbereich etwas anders aus.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Fallzahlen stammen aus der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik: PKS

1997: 53.135
1998: 53.720
1999: 51.592
2000: 52.099
2001: 52.902
2002: 53.860
2003: 54.632
2004: 57.306
2005: 55.203
2006: 52.231
2007: 56.281
2008: 56.784
 
jonny & PJ
So isses!

knowing-movie-nicolascage.jpg
 
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Fallzahlen stammen aus der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik: PKS

1997: 53.135
1998: 53.720
1999: 51.592
2000: 52.099
2001: 52.902
2002: 53.860
2003: 54.632
2004: 57.306
2005: 55.203
2006: 52.231
2007: 56.281
2008: 56.784

Mal ne Frage dazu (an alle)
Wie kommt es das in der Statistik die Anzahl (2007 zu 2008) gesammt um 500 zunimmt, laut absoluter Zahlenwerte aber bis auf einen alle Werte deutlich abgenommen haben? Irgendwas ist dann ja nicht mit eingerechnet. Aber wenn das eine Zunahme von mehreren tausend Fällen hat (um den Rückgang zu kompensieren) dann müsste das doch nennenswert sein?
(Die Frage geht an jeden, das versteh ich gerade halt nicht)
 
Was Rückläufigkeit der Zahlen der Straftaten angeht, da beziehe ich mich jetzt auf den von dir (Talatavi) geposteten Bericht. Da beruft sich der Autor auf Zahlen bzw. Statistiken bis 2001 auch unter Einbeziehung der Wiedervereinigung und damit der Bevölkerungsvergrößerung. Ich bin mir jetzt aber grad nicht sicher, ob er sich auf Sexualstraftaten insgesamt (also auch inklusive Sexualstraftaten ohne Körperkontakt), auf sexuelle Gewaltstraftaten oder auf Missbrauchsdelikte bezieht. Hab jetzt irgendwie in Erinnerung, dass er sich sowohl auf Sexualstraftaten insgesamt wie auch auf Missbrauchsdelikte bezieht. Kann sich natürlich geändert haben.

Ich habe kein Problem damit, dass du Quellen anders auslegst. Darüber kann man ja anhand der Textstellen diskutieren. Es geht mir auch nicht darum, dich unbedingt überzeugen zu müssen. Es ist ja auch ein komplexes Thema mit vielen verschiedenen Facetten. Ich mag es nur nicht, wenn man mir Aussagen in den Mund legt, die ich so nicht getätigt habe.
Ich kann es auch sehr gut nachvollziehen, dass du eine eher negative Erwartungshaltung hast, da du beruflich mit Rückfälligen und Widerholungstätern zu tun hast. Das ist halt wieder so 'ne Wahrnehmungssache, denn laut Statistik sind die Rückfälligen die Minderheit. Wie ich schon mal gesagt habe, sind ja diejenigen die nicht rückfällig werden, in der öffentlichen Wahrnehmung nicht präsent.

Wir sind uns ja einig, dass jedes Opfer einer Sexualstraftat eines zuviel ist, dass Opferschutz das wichtigste Kriterium ist und dass es nicht Sinn der Sache ist, den Täter zum Opfer zu machen (was der Kriminalpsychologie ja oft vorgeworfen wird, aber so nicht haltbar ist). Es ist aber auch eine juristische Frage, wie mit solchen Leuten verfahren wird und sollte daher nicht leichtfertig emotional sondern anhand von Fakten geführt werden, was aber sehr oft im öffentlichen Diskurs nicht der Fall ist.

Im übrigen möchte ich dir danken, dass du auch einige relevante Texte, Fakten und Zahlen in die Diskussion gebracht hast, auf Basis derer man eine gescheite Diskussion führen kann.
 
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