Psycho Joker
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Was sind denn Brücken-Filme?
Nun als Brücken-Filme bezeichne ich, solche Filme, die versuchen, die Irrsinnigkeit des Krieges anhand von Brücken zu demonstrieren. Viele der wirklich bedeutenden Antikriegs-Filme sind Brücken-Filme oder enthalten zumindest Brücken-Szenen.
Die wohl größten und besten Beispiele hierfür sind zum einen "Die Brücke am Kwai" und "Die Brücke von Remagen". In beiden geht es primär um eine strategisch wichtige Brücke, allerdings ist der Zusammenhang jeweils verschieden.
In "Die Brücke am Kwai" sollen britische Kriegsgefangene für die Japaner eine Brücke konstruieren, während die britische Armee genau diese Brücke zerstören will. Während die einen Briten sich also voll ins Zeug legen um die Brücke zu bauen, legen sich die anderen voll ins Zeug, um ebendiese Brücke zu zerstören. Eine komplett irrationale Situation. Besonders deutlich zutage tritt diese Situation in der Figur des Col. Nicholson (Sir Alec Guinness), der hin- und hergerissen ist zwischen seiner Pflichterfüllung und dem Wohl seiner Männer (das natürlich mit dem erfolgreichen Bau der Brücke zusammenhängt). Ein wirklich genialer Film und ein Meisterwerk.
In "Die Brücke von Remagen" ist die Situation eine andere. es geht um die Brücke von Remagen, die eine der wenigen noch intakten Brücken über den Rhein ist. Die Wehrmacht-Truppen, die in Remagen stationiert sind, erhalten den Befehl die Brücken sofort zu sprengen. Der Befehlshaber Major Krüger will allerdings mit der Sprengung noch warten, um die Zivilbevölkerung von Remagen über die Brücke evakuieren zu können. In der Zwischenzeit kommen die allierten Truppen Immer näher. Schließlich entbrennt ein blutiger Kampf um die Brücke. Die Deutschen versuchen die Brücke um jeden Preis zu sprengen, während die Allierten einen Trupp losschicken um die Zündkabel zu kappen. Es gelingt ihnen, einige der Kabel zu kappen und als die Deutschen die Brücke sprengen, bricht sie nicht zusammen, sondern wird nur beschädigt. Da die deutschen Truppen am anderen Ende der Brücke zuwenige sind um die Allierten aufzuhalten, fährt Major Krüger ins Hauptquartier um Verstärkung zu holen. Doch als er da ankommt und melden muss, dass die Brücke noch intakt ist, wird er wegen Sabotage zum Tod verurteilt und von der Gestapo hingerichtet.
In der Zwiaschenzeit ergeben sich die letzten Verteidiger der Brücke und die Allierten können schließlich doch noch den Rhein überqueren. Am Ende des Films erfährt der Zuschauer dass die Brücke von Remagen 10 Tage nach ihrer Einnahme durch die Allierten in den Rhein stürzte, da sie im Kampf zu schwer beschädigt wurde. Es war also alles umsonst.
Auch hier geht es um die Widersinnigkeit des Krieges und insbesondere um scheinbar sinnlose Befehle, die den Tod von hunderten bedeuten. Auf allierter Seite werden die Mänenr von Lt. Hartman auf ein Himmelfahrtskommando geschickt, um die Brücke einzunehmen auf deutscher Seite müssen die Verteidiger die Brücke "bis zur letzten Patrone" verteidigen... mit alten Männern und Kindern. Und am Ende war alels Blutvergießen umsonst.
Diese beiden Filme sind perfekte Beispiele für "Brückenfilme". Beide Filme glänzen mit genialen Schauspielern und guten Charakteren. Außerdem sind beide Meisterwerke so ziemlich ohne jeden Pathos und Patriotismus. Es gibt keine bösen bösen ****s (na ja, außer vielleicht die Gestapo) oder böse böse Japaner. Es geht nicht um Heldentaten, sondern um Menschen die für nichts und wieder nichts sterben.
Einige andere Filme haben auch solche "Brückensequenzen", die diesselbe Botschaft haben wie die Filme: Krieg ist unsinnig und irrational.
Einige Beispiele hierführ wären "Apocalypse Now (Redux)" oder auch "The Good, The Bad and The Ugly".
In Apocalypse Now kommt die Bootsbesatzung an eine Brücke, die fast tagtäglich von den Amerikanern zerstört udn anschließend von den Vietcong wieder aufgebaut wird. Das ganze zeigt eine geradezu wahnsinnige Szenarie. Es ist Nacht, die Brücke ist von bunten Lichtern erhellt und überall wird geschossen und gesprengt. Es herrscht das totale Chaos und keiner weiß wer eigentlich das Kommando hat und die Befehle gibt. Die ganze Szenarie scheint wie ein Vorort der Hölle.
In The Good, The Bad and The Ugly ("Zwei glorreiche Halunken") kommen die beiden Hauptakteure an eine Brücke. Sie suchen eine Schatz, der in einem der Gräber eines Soldatenfriedhofs auf der anderen Seite vergraben sein soll. Die Brücke wird allerdings von Unionssoldaten und Konföderierten blutig umkämpft. Jeden Tag treffen sich die Armeen auf der Brücken zu einem Scharmützel, das ohne Sieger endet. Das ganze wiederholt sich Tag für Tag. Der Befehlshaber der Unionstruppen deutet den beiden Protagonisten gegenüber an, dass er es am liebsten sehen würde, wenn man die Brücke sprengt, dann gäbe es keinen Grund mehr hier zu kämpfen. Dann führt der Offizier erneut einen Angriff und wird tölich verwundet. Das letzte was er vom Lazarett aus sieht ist die Brücke... die in die Luft fliegt. Groteskerweise ziehen die beiden Armeen sofort nachdem die Brücke zerstört ist augenblicklich ab und sind innerhalb von Minuten verschwunden. Nur die Toten und ein sterbender Konföderationssoldat bleiben zurück. Einer der Protagonisten zündet ihm eine Zigarette an, an der dieser ein paarmal zieht bevor er stirbt.
Diese ganze Szene veranschaulicht ebenso wie grotesk Krieg ist, dabei setzt Sergio Leone ganz gezielt auf Übertreibungen (wie die Armeen in wenigen Minuten komplett verschwunden sind und alles zurücklassen).
Aber man kann die "Brücken-Thematik" auch gehörig in den Sand setzen. Bestes Beispiel hierführ ist meiner Meinung nach "Der Soldat James Ryan". Dort verkommt der ganze Film, der eigentlich sehr vielversprechend und gut beginnt, zu einem pathetischen und total absurden Heldenkampf um eine Brücke. Natürlich besiegen die guten Amis trotz totaler Unterlegenheit den Großteil der bösen bösen ****s, bevor schließlich im letzten Moment die Kavallerie in Form von einer Mega-Panzerarmee und Flugzeugen eintrifft. Sehr realistisch.
Was ist mit euch, kennt ihr auch solche "Brückenfilme" und was haltet ihr davon?
Nun als Brücken-Filme bezeichne ich, solche Filme, die versuchen, die Irrsinnigkeit des Krieges anhand von Brücken zu demonstrieren. Viele der wirklich bedeutenden Antikriegs-Filme sind Brücken-Filme oder enthalten zumindest Brücken-Szenen.
Die wohl größten und besten Beispiele hierfür sind zum einen "Die Brücke am Kwai" und "Die Brücke von Remagen". In beiden geht es primär um eine strategisch wichtige Brücke, allerdings ist der Zusammenhang jeweils verschieden.
In "Die Brücke am Kwai" sollen britische Kriegsgefangene für die Japaner eine Brücke konstruieren, während die britische Armee genau diese Brücke zerstören will. Während die einen Briten sich also voll ins Zeug legen um die Brücke zu bauen, legen sich die anderen voll ins Zeug, um ebendiese Brücke zu zerstören. Eine komplett irrationale Situation. Besonders deutlich zutage tritt diese Situation in der Figur des Col. Nicholson (Sir Alec Guinness), der hin- und hergerissen ist zwischen seiner Pflichterfüllung und dem Wohl seiner Männer (das natürlich mit dem erfolgreichen Bau der Brücke zusammenhängt). Ein wirklich genialer Film und ein Meisterwerk.
In "Die Brücke von Remagen" ist die Situation eine andere. es geht um die Brücke von Remagen, die eine der wenigen noch intakten Brücken über den Rhein ist. Die Wehrmacht-Truppen, die in Remagen stationiert sind, erhalten den Befehl die Brücken sofort zu sprengen. Der Befehlshaber Major Krüger will allerdings mit der Sprengung noch warten, um die Zivilbevölkerung von Remagen über die Brücke evakuieren zu können. In der Zwischenzeit kommen die allierten Truppen Immer näher. Schließlich entbrennt ein blutiger Kampf um die Brücke. Die Deutschen versuchen die Brücke um jeden Preis zu sprengen, während die Allierten einen Trupp losschicken um die Zündkabel zu kappen. Es gelingt ihnen, einige der Kabel zu kappen und als die Deutschen die Brücke sprengen, bricht sie nicht zusammen, sondern wird nur beschädigt. Da die deutschen Truppen am anderen Ende der Brücke zuwenige sind um die Allierten aufzuhalten, fährt Major Krüger ins Hauptquartier um Verstärkung zu holen. Doch als er da ankommt und melden muss, dass die Brücke noch intakt ist, wird er wegen Sabotage zum Tod verurteilt und von der Gestapo hingerichtet.
In der Zwiaschenzeit ergeben sich die letzten Verteidiger der Brücke und die Allierten können schließlich doch noch den Rhein überqueren. Am Ende des Films erfährt der Zuschauer dass die Brücke von Remagen 10 Tage nach ihrer Einnahme durch die Allierten in den Rhein stürzte, da sie im Kampf zu schwer beschädigt wurde. Es war also alles umsonst.
Auch hier geht es um die Widersinnigkeit des Krieges und insbesondere um scheinbar sinnlose Befehle, die den Tod von hunderten bedeuten. Auf allierter Seite werden die Mänenr von Lt. Hartman auf ein Himmelfahrtskommando geschickt, um die Brücke einzunehmen auf deutscher Seite müssen die Verteidiger die Brücke "bis zur letzten Patrone" verteidigen... mit alten Männern und Kindern. Und am Ende war alels Blutvergießen umsonst.
Diese beiden Filme sind perfekte Beispiele für "Brückenfilme". Beide Filme glänzen mit genialen Schauspielern und guten Charakteren. Außerdem sind beide Meisterwerke so ziemlich ohne jeden Pathos und Patriotismus. Es gibt keine bösen bösen ****s (na ja, außer vielleicht die Gestapo) oder böse böse Japaner. Es geht nicht um Heldentaten, sondern um Menschen die für nichts und wieder nichts sterben.
Einige andere Filme haben auch solche "Brückensequenzen", die diesselbe Botschaft haben wie die Filme: Krieg ist unsinnig und irrational.
Einige Beispiele hierführ wären "Apocalypse Now (Redux)" oder auch "The Good, The Bad and The Ugly".
In Apocalypse Now kommt die Bootsbesatzung an eine Brücke, die fast tagtäglich von den Amerikanern zerstört udn anschließend von den Vietcong wieder aufgebaut wird. Das ganze zeigt eine geradezu wahnsinnige Szenarie. Es ist Nacht, die Brücke ist von bunten Lichtern erhellt und überall wird geschossen und gesprengt. Es herrscht das totale Chaos und keiner weiß wer eigentlich das Kommando hat und die Befehle gibt. Die ganze Szenarie scheint wie ein Vorort der Hölle.
In The Good, The Bad and The Ugly ("Zwei glorreiche Halunken") kommen die beiden Hauptakteure an eine Brücke. Sie suchen eine Schatz, der in einem der Gräber eines Soldatenfriedhofs auf der anderen Seite vergraben sein soll. Die Brücke wird allerdings von Unionssoldaten und Konföderierten blutig umkämpft. Jeden Tag treffen sich die Armeen auf der Brücken zu einem Scharmützel, das ohne Sieger endet. Das ganze wiederholt sich Tag für Tag. Der Befehlshaber der Unionstruppen deutet den beiden Protagonisten gegenüber an, dass er es am liebsten sehen würde, wenn man die Brücke sprengt, dann gäbe es keinen Grund mehr hier zu kämpfen. Dann führt der Offizier erneut einen Angriff und wird tölich verwundet. Das letzte was er vom Lazarett aus sieht ist die Brücke... die in die Luft fliegt. Groteskerweise ziehen die beiden Armeen sofort nachdem die Brücke zerstört ist augenblicklich ab und sind innerhalb von Minuten verschwunden. Nur die Toten und ein sterbender Konföderationssoldat bleiben zurück. Einer der Protagonisten zündet ihm eine Zigarette an, an der dieser ein paarmal zieht bevor er stirbt.
Diese ganze Szene veranschaulicht ebenso wie grotesk Krieg ist, dabei setzt Sergio Leone ganz gezielt auf Übertreibungen (wie die Armeen in wenigen Minuten komplett verschwunden sind und alles zurücklassen).
Aber man kann die "Brücken-Thematik" auch gehörig in den Sand setzen. Bestes Beispiel hierführ ist meiner Meinung nach "Der Soldat James Ryan". Dort verkommt der ganze Film, der eigentlich sehr vielversprechend und gut beginnt, zu einem pathetischen und total absurden Heldenkampf um eine Brücke. Natürlich besiegen die guten Amis trotz totaler Unterlegenheit den Großteil der bösen bösen ****s, bevor schließlich im letzten Moment die Kavallerie in Form von einer Mega-Panzerarmee und Flugzeugen eintrifft. Sehr realistisch.
Was ist mit euch, kennt ihr auch solche "Brückenfilme" und was haltet ihr davon?