Alexanders Heer bestand auch aus Söldnern. Professionelle Soldaten waren damals Söldner. Alexanders Truppen kämpften auch "nur" für Beute und Geld. Ich glaube nicht, dass die Perser moralisch so sehr unterlegen waren.
Ich habe Alexander nicht als Pokerspieler hingestellt (um Gottes Willen... er hat ja nicht auf Glück vertraut). Natürlich hat er sein Heer nur seinem Vater zu verdanken (ich fand Val Kilmer als Philipp auch am besten im Film), aber das Heer hätte noch so gut sein können, letztlich hat es nur dank Alexanders brilliantem strategischen Geschick gewonnen, ansonsten wäre es sogar bei Gaugamela gnadenlos untergegangen. Er hatte nur eine Chance und zwar alles auf eine Karte zu setzen und die größte Schwachstelle der Perser anzugreifen: den König. Das war die einzige Möglichkeit, zu gewinnen. Er hat es geschafft und genau so geplant gehabt, aber er hat alles riskiert. Wäre es ihm nicht gelungen, den König in die Flucht zu schlagen oder gefangenzunehmen (was sein eigentliches Ziel war), wäre seine Armee in jedem Fall gnadenlos aufgerieben worden.
Ich glaube auch nicht, dass die persische Armee bei Gaugamela sowas wie ein "letztes Aufgebot" war. Darius hatte ein nicht unerhebliches Aufgebot an griechischen Söldnern und eigener schwerer Infanterie. Der Soldatenpool des Persischen Reiches war praktisch unerschöpflich und er hatte sehr wohl noch den Schotter für 'ne Armee. Mit dem Staatsschatz von Babylon konnte Alexander nicht nur sämtlichen Sold des bisherigen Feldzugs auszahlen, sondern auch sämtliche nachfolgenden Feldzüge finanzieren.
Jedenfalls ist der Film "Alexander" sozusagen halb-akkurat. Er ist in der akkuraten Darstellung durchaus recht selektiv. Alexander wird als großer Lichtbringer für die barbarischen Perser dargestellt etc. Im Grunde kaut Stone 2300 Jahre alte Propaganda wieder.
Der Alexander-Film mit Richard Burton ist da auf jeden Fall besser.