Touji said:
Bei Linux & Co. wird man durch die Aufforderung zur Eingabe des Rootpasswortes deutlich darauf hingewiesen, dass das was tun will gewisse Vorsicht erfordert. Wenn man unter Windows Firmware oder Treiber von einer unserösen Quelle installieren möchte reicht dazu ein Doppelklick und evtl. ein paar mal auf OK zu klicken, also nichts was einen undedarften Nutzer zur Aufmerksamkeit zwingen würde.
Im Endeffekt kann man auf beiden Systemen durch unbedachtes Verhalten oder wenn man es drauf anlegt, Schaden anrichten.
Das Betriebssystem kann insofern auf die internen Abläufe in einer Festplatte Einfluss nehmen indem es den Zugriff auf das Gerät konfiguriert. Eine Fehlkonfiguration dabei, etwa wenn man es beim DMA-Modus übertreibt, kann u. U. zu Festplattencrashs oder/und Hardwareschäden führen. Die meisten Betriebssysteme sind aus diesem Grunde eher konservativ was das betrifft. Bei den Standardeinstellungen dürfte sowas also nicht passieren.
Das stimmt nur teilweise. Die Zerstörung unter Linux bezog ich nur auf die Treiberentwicklung und die Einstellungen für den Monitor. Wobei moderne Monitore aber bei fehlerhaften Einstellungen abschalten.
Eine HDD kann man ausschließlich durch wechseln der Firmware zerstören. Sie stellt Schnittstellen zur Verfügung, über die man zwar auf die internen Funktionen zurückgreife, diese aber nicht beeinflussen kann. Schreib-/ Lesebefehle führen nur diese aus. Ein Crash erfordert aber das fehlerhafte auflegen der Köpfe oder äußere Einflüsse, die die Oberflächenstrucktur der Platte beeinflussen. Auch Altersermüdung kann eine Ursache sein. Diese Dinge lassen sich von Außen nicht beeinflussen.
Das Thema Linux habe ich angesprochen, da viele Linuxentwickler meinen, sie wüssten es besser als die Hersteller. Tatsächlich lassen sich aus vielen Hardwarebauteilen (CPU, Grafik, Scanner usw.) durch modifizierte Treiber deutlich bessere Leistungswerte herausholen, als mit den der Hersteller gelieferten. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass sich die Hersteller etwas dabei gedacht haben.
Als besonderes Beispiel sei hier WLAN erwähnt. Auf dem Linux-Tag 2006 in Wiesbaden sagten führende Entwickler von Ubuntu, dass die Hersteller deshalb keine Daten für ihre WLAN Hardware herausgeben, weil sich Treiber entwickeln ließen, mit denen ein Hotspot nur noch für das Gerät mit diesem Treiber oder gar nicht funktionieren würde.
Touji said:
Der Media Player ist dafür bekannt unaufgefordert "
nach Hause zu telefonieren". Was dabei übermittelt wird? Tja wer weiß... Ähnliches hat der Realplayer früher auch gemacht und Real Networks würde ich als Spywarepioniere bezeichnen, denn damals war der Begriff Spyware noch garnicht geläufig.
Was der Mediaplayer funkt und weswegen er in die Kritik geraten ist kann ich Dir sagen. Seit der Version 9 kann der Mediaplayer Nutzungsdaten bzgl. der am häufigsten benutzten Funktionen an MS schicken. Ausserdem kann er einen automatischen abgleich von Mediendatenbanken vornehmen und automatisch Lizenzen für die Nutzung geschützter Inhalte erwerben. Bei der ersten Revision waren diese Funktionen aktiviert und nirgens dokumentiert. Das hat Microsoft große Kritik eingebracht. Mit dem ersten Release wird man beim ersten Start danach gefragt und die Funktionen sind standardmäßig abgeschalten. Es werden aber keine personenbezogenen Daten erfasst. Da sind andere, wie Real, Mirabilis(ICQ) oder Intel (Prozessoridentifikationsnummer beim PIII) deutlich schlimmer.
Touji said:
Allerdings glaube ich auch nicht, dass Microsoft ein großes Interesse daran hat seine Nutzer auszuspionieren, denn was würden sie dadurch gewinnen? Die Marktführerschaft haben sie bereits. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass für den einen oder anderen amerikanische Geheimdienst eine Hintertür eingebaut ist, diese dürften gerade wegen des hohen Marktanteils von Windows auch und besonders im Ausland daran Interesse haben. Dieses Interesse dürfte durch die Terrorismusparanoia in den letzten Jahren eher noch gestiegen sein. Das ist natürlich reine Spekulation, aber ohne den Quellcode ist das kaum eindeutig beweis- oder wiederlegbar.
Wie gesagt, würden das sehr viele sehr gern nachweisen. Je mehr Thirtparty-Programme verwendet werden, desto größer ist das Risiko. Virenscanner, Firewall, Dateimanager, Mediaplayer, PopUp Blocker, Messanger, BackUp, Brennprogramm und CD-Emultator der verschiedenen, z.T. unbekannter Hersteller tragen nicht unbedingt zur Sicherheit des Systems bei.
Es gibt tatsächlich nicht wenige Idioten, die allen ernstes einem Crack(!) für eine Firewall oder Virenscanner mehr vertrauen, als der Windowsfirewall oder Shareware.