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Im Radio kam gerade eine interessante Diskussion zu dem Thema.
Es geht darum, dass große Energiekonzerne derzeit planen im norddeutschen Raum (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Meck-Pomm, Brandenburg) unterirdische Endlager für die CO2-Emissionen der Kohlekraftwerke im Ruhrpott anzulegen. Sprich: Anstatt das CO2 in die Luft zu pusten soll es unter Hochdruck (Die Rede war von 1000 bar) in Gesteinsformationen unter die Erde gepresst werden. Industriesprecher loben das dann als großartige Klimaschutzmaßnahme und geniale Innovation, aber die Vox populi im Radio ließ erahnen dass die allermeisten Bürger gegen diese Maßnahme sind.
Auch mir scheint das eher Augenwischerei zu sein, da man sich damit imo einen weiteren unberechenbaren Risikofaktor ins Haus holt. Was wenn so eine Blase platzt? Was wenn das Gas das Gestein angreift und es zu Erdeinbrüchen kommt? Experten (von Seiten der Industrie) rechnen ja damit dass sich das CO2 zu einer Art Gipsmasse reagieren wird wenn es so gelagert wird, aber ob das wirklich geschieht weiß keiner. Derzeit laufen einige Modellversuche um solche Fragen zu klären. Ich denke aber trotzdem dass man hier versucht der Bevölkerung einen fragwürdigen technologischen Segen aufzudrücken. Wie gesagt sind die allermeisten nach Umfragen und Interviews dagegen.
Die Industrie verweist als solches übrigens auch auf ein Projekt in Norwegen, bei dem eine solche Speicherung (die "Technologie" dahinter wird CCS genannt glaube ich) unter der Nordsee bereits seit einigen Jahren vorgenommen wird. Auf die Entgegnung eines Sprechers einer Bürgerbewegung hin, dass bei diesem Lager derzeit die Wissenschaftler aufgrund schlechter Messwerte beim Messwasser derzeit in heller Aufregung seien, da diese einen Austritt des Gases indizierten, verstummte dann der RWE-Sprecher. Das sagt ja auch was aus imo.
Ein weiteres Argument gegen den Ausbau dieser Technologie kam von seiten der Effizienz. Diese sinkt nämlich dabei nicht unerheblich, so dass am Ende ca. 30% mehr Kohle für die selbe Leistung benötigt werden - Die Erschließung neuer Kohlevorkommen wäre damit quasi vorprogrammiert und auch die Kosten für die Kohlekraftwerke würden damit natürlich steigen. Ein Schritt in die falsche Richtung? Wäre das Geld nicht besser für die Erforschung und Verbesserung klimafreundlicher Technologien geeignet?
Nach Aussagen von Kritikern ist übrigens keines der derzeit geplanten Kohlekraftwerke CCS-fähig, d.h. die müssten auch ausgebaut werden etc.
Die Energiekonzerne wollen ab 2020 mit CCS arbeiten.
Weiterführende Links zum Thema:
Was bringt die unterirdische CO2-Speicherung? (RBB)
Tagesschau: Bundeskabinett stimmt für die unterirdische CO2-Speicherung <- + Video
Über die erste unterirdische CO2-Speicherungsanlage (Modellversuch und Labor) in Ketzin/Brandenburg
Es geht darum, dass große Energiekonzerne derzeit planen im norddeutschen Raum (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Meck-Pomm, Brandenburg) unterirdische Endlager für die CO2-Emissionen der Kohlekraftwerke im Ruhrpott anzulegen. Sprich: Anstatt das CO2 in die Luft zu pusten soll es unter Hochdruck (Die Rede war von 1000 bar) in Gesteinsformationen unter die Erde gepresst werden. Industriesprecher loben das dann als großartige Klimaschutzmaßnahme und geniale Innovation, aber die Vox populi im Radio ließ erahnen dass die allermeisten Bürger gegen diese Maßnahme sind.

Auch mir scheint das eher Augenwischerei zu sein, da man sich damit imo einen weiteren unberechenbaren Risikofaktor ins Haus holt. Was wenn so eine Blase platzt? Was wenn das Gas das Gestein angreift und es zu Erdeinbrüchen kommt? Experten (von Seiten der Industrie) rechnen ja damit dass sich das CO2 zu einer Art Gipsmasse reagieren wird wenn es so gelagert wird, aber ob das wirklich geschieht weiß keiner. Derzeit laufen einige Modellversuche um solche Fragen zu klären. Ich denke aber trotzdem dass man hier versucht der Bevölkerung einen fragwürdigen technologischen Segen aufzudrücken. Wie gesagt sind die allermeisten nach Umfragen und Interviews dagegen.
Die Industrie verweist als solches übrigens auch auf ein Projekt in Norwegen, bei dem eine solche Speicherung (die "Technologie" dahinter wird CCS genannt glaube ich) unter der Nordsee bereits seit einigen Jahren vorgenommen wird. Auf die Entgegnung eines Sprechers einer Bürgerbewegung hin, dass bei diesem Lager derzeit die Wissenschaftler aufgrund schlechter Messwerte beim Messwasser derzeit in heller Aufregung seien, da diese einen Austritt des Gases indizierten, verstummte dann der RWE-Sprecher. Das sagt ja auch was aus imo.
Ein weiteres Argument gegen den Ausbau dieser Technologie kam von seiten der Effizienz. Diese sinkt nämlich dabei nicht unerheblich, so dass am Ende ca. 30% mehr Kohle für die selbe Leistung benötigt werden - Die Erschließung neuer Kohlevorkommen wäre damit quasi vorprogrammiert und auch die Kosten für die Kohlekraftwerke würden damit natürlich steigen. Ein Schritt in die falsche Richtung? Wäre das Geld nicht besser für die Erforschung und Verbesserung klimafreundlicher Technologien geeignet?
Nach Aussagen von Kritikern ist übrigens keines der derzeit geplanten Kohlekraftwerke CCS-fähig, d.h. die müssten auch ausgebaut werden etc.
Die Energiekonzerne wollen ab 2020 mit CCS arbeiten.
Weiterführende Links zum Thema:
Was bringt die unterirdische CO2-Speicherung? (RBB)
Tagesschau: Bundeskabinett stimmt für die unterirdische CO2-Speicherung <- + Video
Über die erste unterirdische CO2-Speicherungsanlage (Modellversuch und Labor) in Ketzin/Brandenburg