soooo mal darlegen...
Ich muss gestehen, dass ich weniger aus irgendwelchen Parteiprogrammen raus wählen geh als nach dem Ausschlussverfahren (deswegen is der Wahl-o-mat für mich auch nicht zu gebrauchen)... gefallen tut mir das auch nicht, weils den tatsächlichen Sinn hinter der Wahl völlig ad absurdum führt, jedoch ist das wohl unserem Wahlsystem geschuldet weil,...
Mit dieser gefühlsorientierten, weniger rational beeinflussten Einstellung stehst du bei weitem nicht alleine da, diese emotionale Haltung und mangelnde Auseinandersetzung mit sachlichen Inhalten ist der Hauptgrund warum Leute wie Donald Trump so erfolgreich sind. Meines Erachtens lässt sich das Gefühl leichter täuschen als der Verstand, frei nach dem Motto die Leute wählen die Partei von der sie am meisten gehört haben, sorgt für klare Mehrheiten und zeichnet den Erfolg der massiven PR / Werbung / Propaganda aus.
Aber für die richtige Entscheidung braucht es wohl einbisschen von beidem.
-.... Ich muss zwangsläufig eine Partei wählen, die vorraussichtlich über die 5%-Hürde springt... eine Wahl für kleinere Parteien spielt nur den rechten Idioten von der AfD in die Hände...
Das ist vollkommen falsch, das genaue Gegenteil ist der Fall. Nicht wählen spielt allen Parteien oberhalb der 5%-Hürde und auch sonst allen anderen Parteien in die Hände.
Daher ist es vollkommen egal welche Freaksplitterpartei du wählst, so lange du überhaupt wählen gehst, jede Stimme die nicht für eine Partei abgegeben wird, ist eine Stimme dagegen.
Bestünde Deutschlands Wählerschaft nur aus uns zwei und du gehst nicht wählen, ich wähle aber die CDU, liegt die Wahlbeteiligung bei 50%, mit 100% der Stimmen für die CDU. Würdest du irgendeine Horstpartei wählen die sowieso nicht in den Landtag kommt, würde meine Stimme nur 50% für die CDU ausmachen. In größerem Maßstab ist es das selbe Prinzip, nur mit einem anderen Verhältnis.
Kurzgesagt bist du gegen rechtsextreme Parteien und gegen Merkels Politik solltest du keine Partei wählen mit der die CDU und die rechtsextremen koalieren würden. Damit fallen CDU, AFD, NPD, Die Rechte, FDP, Die Grünen und SPD schonmal aus um gegen den Status quo zu stimmen. Vollkommen wurst welche Splitterpartei du dir dann aussuchst, hauptsache du gehst wählen, denn es ist dann immer eine Stimme gegen die etablierten Parteien. Mit nicht wählen schenkst du deine Stimme allen anderen.
Wenn also AfD, CDU, Linkspartei und FDP aus verschiedenen Gründen nicht wählbar sind bleiben SPD und Grüne....
Wenn du schon eine solch absolute Aussage triffst lege doch mal bitte dar warum die FDP und die Linkspartei für dich als unwählbar gelten?
Mit einer Wahl der SPD stützt du nur die aktuelle Regierung und votest für die Merkel und die CDU, selbiges mit den Grünen.
Über Gerd Schröders Agenda 2010 kann man streiten, aber diese hat Deutschland wenigstens genauso wirtschaftlich stark gemacht wie seine Deals mit Gazprom etc. und immer noch thumbs up für sein Veto gegen den Irakkrieg.
Aber die Grünen sind ja mal die übelste Kriegshetzerpartei für dekadente, weltfremde, idealistische Spießer mit zuviel Geld und Kretschmann ist so fake darüber will ich mich jetzt gar nicht auslassen, der Typ macht wohl mehr konservative CDU Politik als Mappus es jemals hingekriegt hat. Auch wenn bei den Grünen mit Künast, Hofreiter etc. schon ein paar anständige Leute sind, kann man die Partei absolut vergessen, sofern man nicht zu den oberen 10% gehört.
Wenn du mehr Geld aus Kapitalerträgen als aus Lohnarbeit machst, Militarismus und die Destabilisierung der Deutschen Gesellschaft und Ordnung generell befürwortest, nicht zu vergessen Stuttgart 21, liegst du mit den Grünen auf jedenfall Gold richtig.
Rational betrachtet... aber für den Gefühlswähler ist der Opa von der Ökopartei halt irgendwie sympathisch wa ;-)
D4rK AmeRiZe said:
Vllt. mach ich es aber wie die Össis und wähle die Opposition, also Rechts (heißt nicht zwangsläufig rechtsextrem, aber das verstehen die meisten leider nicht...)
Naja, so moralisch kaputt Trump und die AfD (seit der Spaltung durch Petry) auch sind, ein so kompromisslos aggressiver Protest sendet zumindest ein starkes Signal gegen das Establishment, insofern sehe ich das z.T. auch mit Wohlgefallen.
Aber ein Protest der sich von vornherein durch die Missachtung der Menschenwürde für jede weitere Etablierung disqualifiziert, bleibt meist nur heiße Luft oder führt zu Umständen die sich keiner wünscht.
Btw, welche Partei in Deutschland würdest du denn als gemäßigte rechte Opposition bezeichnen?
Nach Merkels allein produziertem Linksruck der CDU - gegen alle Parteimitglieder - hat der konservative Wähler in Deutschland doch überhaupt keine politische Heimat mehr. Außer in Bayern vielleicht... die CSU ist aktuell die einzige Regierungspartei die vernünftige Politik im Sinne des Volkes macht, und nebenbei bemerkt ihre Verwaltung noch anständig auf die Kette kriegt. Lediglich die PR-Strategie à la Schweinefleischpflicht, Autobahnmaut und Deutschpflicht für Ausländer zu Hause ist etwas fragwürdig.
Starscream said:
Aber wieso nicht zumindest dann die Piraten ?
Gibts die Partei überhaupt noch? Nichtsdestotrotz, die waren bei mir im Wahl-O-Mat auf Platz 1, hat mich gewundert.
MacBeth said:
ich wähle nich weil die frage der regierungsart überhaupt nicht zur wahl steht.
Im Prinzip sehe ich das genauso, ich bin weder für einen Freien Markt aka Kapitalismus mit parlamentarischer Demokratie für den sich unsere gelebte Konzerndiktatur ausgibt noch für Danistakratie.
Eine Wahlbeteiligung unter 50% bei den ganzen Wahlen der letzten Jahre sollte dabei eigentlich ein dickes Ausrufezeichen sein, allerdings hat das nie irgendjemanden interessiert, deine Form des Widerspruchs hat sich zumindest bisher als absolut sinnlos erwiesen.
Schweigen kann auch als stille Zustimmung gewertet werden, anstatt als Protest.