blackcool said:
Zur Demo an sich kann ich sagen, ich war selbst ab 16 Uhr dort und konnte die Stimmung dort miterleben. Die ersten Räumungen und Ausseinandersetzungen habe ich allerdings nicht mehr mitbekommen.
blackcool said:
Dass hier Menschen ihre Kinder als Schutzschilder in der Wasserwerferstrahl gehalten haben sollen ist ja mal äußerster Schwachsinn. Bei mir ist sowas in den 3 Stunden in denen ich da war definitiv nicht passiert. Ganz abgesehen davon standen die Demonstranten ja auch nicht nur der Räumung kritisch gegenüber. Wenn da aus den Reihen der Demonstranten was falsches kam, wurde derjenige auch zurückgepfiffen und ich glaube ein "Missbrauch" von Kindern als Schutzschild wäre in der Menge der Demonstrierenden bestimmt nicht akzeptiert worden.
Die beiden Zitate von dir finde ich etwas widersprüchlich. Auf der einen Seite sagst du, du hast das alles nicht miterlebt und ein paar Absätze später schilderst du die Ereignisse quasi aus deiner persönlichen Sicht.
Zum Thema Kinder: Also aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz heraus kann ich durchaus sagen, dass sich verantwortungsvolle Eltern normalerweise ausführlich Gedanken darüber machen, ob sie Kinder auf Großveranstaltungen mitnehmen oder nicht. Ob das nun ein Besuch in einem Fußballstation, ein Konzert oder eine Demonstration ist, selbstverständlich werden hier Risiken gegeneinander abgewogen. Wenn man ehrlich ist, geht es hier aber nicht um 10-jährige Bubies, sondern eher um Teenager. Dem Video, das du uns dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hast, ist das auch so zu entnehmen. Beispielsweise in der Szene, wo einige Personen von dem Wasserwerfer runtergeholt werden. Ich konnte da keine Unverhältnismäßigkeit erkennen. Auch nicht in den anderen Szenen. Jugendkriminalität ist ein weites Feld und mit den 1. Mai-Krawallen und kriminellen Migranten-Banden habe ich zuvor ja auch schon zwei Beispiele angeführt.
Es darf keinen Persilschein für bestimmte Gruppen geben, sich rechtswidrig zu verhalten. Ob es sich dabei nun um rüstige Rentner, Nazis, Antifa, Teenager oder Claudia Roth handelt spielt keine Rolle. Vor dem Gesetz sind alle gleich und insofern ist dein Video ein wunderbares Zeugnis dafür, dass unser Rechtsstaat funktioniert. Es ist nicht zulässig, im Sinne einer vermeintlich guten Sache zu radikalen Methoden zu greifen. Und wenn da mal einem Wachtmeister ein Knüppel ausrutscht, so ist das - wie SonGohan richtig geschrieben hat - nur menschlich.
blackcool said:
Ich denke nicht, dass es die Absicht von irgendjemanden war, die Kinder in Gefahr zu bringen. Was hier passiert ist, war einfach nur das zusammentreffen zweier unglücklicher Tatsachen, nämlich einer angemeldeten Demo und eines unbekannten Räumungsvorhabens. Wie dieses Missgeschickt allerdings gelöst wurde, war alles andere als glücklich.
Nach dem, was ich gelesen habe, ist die Demo der Jugendlichen von ihrer genehmigten Route abgewichen. Dazu wurden sie von Parkaktivisten, wie sie sich nennen, annimiert.
MrX said:
Finde es schade, dass in diesem Topic mehr um die Demonstration als um das eigentlich Thema, ob das Projekt Geldverschwendung ist oder ein Zukunftsprojekt, diskutiert wird. Würde mir mehr davon wünschen und weniger von Kastanien und Wasserwerfer.
Da ist was Wahres dran. Allerdings geht es mir schon auf den Zeiger, wenn diese Fortschrittsverweigerer und Menschenversteher meinen, sich andauernd als die Guten, als die Unschuldslämmer hinstellen zu müssen und das Recht auf ihrer Seite sehen. Sie nehmen Werte für sich in Anspruch, die sie selber mit Füßen treten. Sie sind nicht bereit, andere Meinungen zu ertragen, wie beispielsweise von S21 Befürwortern oder einem Thilo Sarrazin. Die Inkarnation dieses Typus nennt sich derzeit "die Grünen", die versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Ich glaube, es gibt momentan nur wenige Protestzüge, auf denen diese Öko-Radikalen nicht aufkreuzen. Wohlwissend, dass selbst wenn sie die Landtagswahl gewinnen sollten, sie keine Chance haben werden, das Projekt zurückzudrehen und eine derartige Option auch derzeit kaum mehr besteht bzw. katastrophale Folgen mit sich bringen würde. Und sobald man irgendwo Regierungsverantwortung zu tragen hat, sieht die Welt generell schon wieder ganz anders aus - da stellt dann plötzlich auch eine "Die Linke" in Berlin plötzlich fest, dass kein Geld da ist.
Letzdenendes wird man immer jemanden finden, dem etwas nicht passt. Wenn man nun doch den Kopfbahnhof bauen würde, bekäme man Probleme mit Anwohnern, die keine Gleise vor ihrer Haustür haben möchten. Wenn man einen Flughafen ausbauen möchte, gibt es Menschen, die sich über den Fluglärm beschweren. Und wenn alle Stricke reißen, müssen halt irgendwelche Bäume, Käfer oder Molche ein Großprojekt verhindern. Ein anschauliches Beispiel für Molche konnte man übrigens in der letzten Ausgabe von Hart aber Fair bestaunen. Da ging es um den Ausbau der A44, für welchen das Land Hessen zunächst zwei kurze, voneinander getrennte Tunnel bauen lassen wollte. Der Weg zwischen diesen beiden Tunneln hätte allerdings den Weg eines seltenen Molchs zu seinen Tümpeln gekreuzt, weswegen man sich dazu entschied, für ca. 50 Millionen Euro Mehrkosten den Tunnel durchgehend zu errichten. Für übrigens ca. 5000 Molche, was also 10.000 Euro pro Molch ausmacht. Grund für diese Entscheidung war die Angst vor langwierigen Prozessen mit Ökoaktivisten. Der Hammer für mich war allerdings, als dieser Hannes Jaenicke dies auch noch für gut befand und außerordentlich lobte. Hallo? Gehts noch? Die gleichen Leute, die sich darüber beklagen, dass irgendwelche Banker zuviele Boni kassieren, wollen es stattdessen irgendwelchen Molchen in den Rachen schieben? Dazu auch noch einem Tier, das für uns vollkommen nutzlos ist? Es ist hässlich und man kann es nicht essen. Da gebe ich das Geld doch lieber den Bankern. Die halte ich zwar auch für ungenießbar, sehe sie aber dennoch als das kleinere Übel an.
Fazit: Man muss sich diese braven Herrschaften, die da so friedlich demonstrieren und ganz plötzlich ihre Ablehnung zu S21 entdeckt haben, schon genau anschauen. Da spielt doch viel kindliche Naivität, Gutmenschentum und Realitätsfremdheit mit ein. Wenn es nach solchen Leuten geht, wird hier bei uns gar nix mehr gebaut. Spätestens nach S21 bin ich ein noch größerere Verfechter der repräsentativen Demokratie.