Du brauchst hier dazu nichts mehr zu posten, denn es wurde bereits alles geklärt:Ich bitte darum keine Kabarettisten als Wirtschaftsexperten zu vergöttern. Der Herr Pispers hat genau sowenig Plan von großen Wirtschaftlichen zusammen hängen wie du oder ich. (ich versuche im rahmen meines studiums den komplex etwas genauer kennen zu lernen)
SonGohan said:Das der Mindestlohn funktioniert, haben wir ja schon in vielen, interessanten Diskussinen erarbeitet.
Schon an so einem sehr sehr einfachen Modell kann man also erkennen, dass ein flächendeckender Mindestlohn Unsinn ist.MrYuRi said:Vielleicht ein kleiner Anhang zu dem von dir zitierten Absatz, damit du besser verstehst, worauf ich hinaus will:
Es wird von der Verhaltensweise ausgegangen, dass Unternehmen nach Gewinnmaximierung streben. Gewinnmaximierung ist gegeben, wenn die Grenzkosten K' den Grenzerlösen E' entsprechen.
Nehmen wir mal an, du hast eine Gewinnfunktion in mittelbarer Abhängigkeit von den Produktionsfaktoren Arbeit (A) und Kapital (C):
G(a, c) = p * x(a, c) - l * a - c * z
p = Preis
x(a, c) = produzierte Menge (Produktionsfunktion)
l * a = Lohnkosten
c * z = Kapitalkosten
Sprich: Erlös - Kosten
Diese Funktion werden die Unternehmen versuchen zu maximieren, soweit einverstanden? Die Maximierung erfordert die Grenzproduktivitätsregeln:
p * Xa' = l
p * Xk' = z
l = Grenzlohnkosten
Xa' = Grenzproduktivität
p * Xa' = Grenzwertproduktivität
Das Inputoptimum für den Produktionsfaktor Arbeit ist also gegeben, wenn p * X'a = l entspricht, wenn also ein zusätzlicher Einsatz von (A) noch gerade so die dadurch entstehenden Kosten deckt. Diese Feststellung ist zentral für die Preisbildung auf Faktormärkten. Es wird deutlich, dass ein höherer Lohn nur dann realisiert werden kann, wenn auch die Produktivität ansteigt. Produktionsfaktoren dürfen nicht mehr kosten als sie nutzen.
deswegen kommt ja auch alle jahre wieder eine berechtigte diskussion darüber auf, ob man zum ausgleich kapital besteuern sollte.Am gewinnbringendsten wäre es ohnehin, Arbeitern nichts zu zahlen.
Der Gewinn wird immer maximiert, unabhängig von den Konditionen. Das Unternehmen passt sich den neuen Rahmenbedingungen an. Die Grenzwertproduktivität der Arbeit p * Xa' bildet letztlich einfach die Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit bei alternativen Grenzlöhnen ab. Es ist die Arbeitsnachfragekurve des Unternehmens. Auf jedem Punkt befindet sich das Unternehmen im Optimum.@Yuri
Das ist eine Minimaberechnung ohne Fehlerabweichung/Unschärfe. Das einzige, was das aussagt, ist, dass man nicht immer den rechnerischen Maximalgewinn erzielen kann, wenn eine Mindestgrenze für einen Faktor gegeben ist, bzw. dass ein höherer Lohn bei gleichen Bedingungen eine geringere Produktion nach sich zieht - an sich nichts schlimmes. Am gewinnbringendsten wäre es ohnehin, Arbeitern nichts zu zahlen.
K, dann stellen die Unternehmen die Maschinen halt in China auf.Wilma said:deswegen kommt ja auch alle jahre wieder eine berechtigte diskussion darüber auf, ob man zum ausgleich kapital besteuern sollte.
Wenn du mathematisch argumentierst dann vermische doch bitte nicht mathematische Definitionen mit Fachdefinitionen - das Maximum des Gewinns wird essentiell durch die Konditionen bestimmt. Solange du nicht eine der Funktionen X, l oder z definierst, gibst du letztlich nur ihr relatives Verhalten an - sprich höherer Lohn bedeutet niedrigere Produktion.Der Gewinn wird immer maximiert, unabhängig von den Konditionen. Das Unternehmen passt sich den neuen Rahmenbedingungen an. Die Grenzwertproduktivität der Arbeit p * Xa' bildet letztlich einfach die Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit bei alternativen Grenzlöhnen ab. Es ist die Arbeitsnachfragekurve des Unternehmens. Auf jedem Punkt befindet sich das Unternehmen im Optimum.
Dann ist deine Rechnung ohnehin aussagslos, weil du den Faktor, über den du eine Aussage treffen willst, als extern gegeben annimmst. In diesem Fall ist es egal, ob der Arbeitspreis jetzt durch den Arbeitsmarkt oder staatlich gegeben ist.Der Preis für Arbeit entscheidet sich letztlich am Arbeitsmarkt durch Angebot und Nachfrage. Die Gesamtnachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit könnte man auch verstehen als die Aggregation aller Nachfragefunktionen der einzelnen Unternehmen.
Anhang?Eigentlich wollte ich hier einen Text über die Arbeitssituation, den demografischen Wandel und die Bildungssituation einfügen aber jetzt bin ich bei mehr als 3 Word-Seiten.
Hat irgendeiner eine Idee wie ich vorgehen soll?
K, dann stellen die Unternehmen die Maschinen halt in China auf.
Eigentlich wollte ich hier einen Text über die Arbeitssituation, den demografischen Wandel und die Bildungssituation einfügen aber jetzt bin ich bei mehr als 3 Word-Seiten.
Hat irgendeiner eine Idee wie ich vorgehen soll?
Die Grenzwertproduktivität der Arbeit sagt aus, wie viel Geldeinheiten ein zusätzlicher Einsatz an Arbeit dem Unternehmen bringt. Sprich Preis des Produktes (p) * den Output, der durch den zusätzlichen Einsatz an Arbeitskraft entsteht (Grenzproduktivität der Arbeit). Ist dieses Grenzwertprodukt kleiner als der Grenzlohn, also das, was dieser Output kostet, lohnt sich die ganze Sache nicht.Wenn du mathematisch argumentierst dann vermische doch bitte nicht mathematische Definitionen mit Fachdefinitionen - das Maximum des Gewinns wird essentiell durch die Konditionen bestimmt. Solange du nicht eine der Funktionen X, l oder z definierst, gibst du letztlich nur ihr relatives Verhalten an - sprich höherer Lohn bedeutet niedrigere Produktion.
Der Preis für Arbeit entscheidet sich am Arbeitmarkt. Und das Unternehmen wird sich diesem Preis (Rahmenbedingung) so optimal wie möglich anpassen, um seinen Gewinn zu maximieren. Oder anders ausgedrückt: Es wird den Produktionsfaktor Arbeit nur so lange nachfragen, wie das Grenzwertprodukt nicht kleiner ist als der Grenzlohn. Wenn der Staat nun extern einen Mindestlohn vorgibt, der über dem bisher gegebenen Lohn liegt, die Produktivität der Arbeitnehmer aber gleich bleibt, wird das Unternehmen Arbeitskräfte entlassen müssen, da diese zwar mehr kosten, aber nicht mehr nutzen.Dann ist deine Rechnung ohnehin aussagslos, weil du den Faktor, über den du eine Aussage treffen willst, als extern gegeben annimmst. In diesem Fall ist es egal, ob der Arbeitspreis jetzt durch den Arbeitsmarkt oder staatlich gegeben ist.
Gut, ich werde ab sofort versuchen, die Dinge so zu formulieren, dass du sie verstehst. Ich dachte einfach, es wäre ein ganz interessanter Aspekt. Wenn Interesse besteht, kann ich auch mal nach einer passenden Grafik für das obige Konstrukt schauen oder selber eine basteln. So ist das dann vielleicht leichter nachzuvollziehen, als wenn nur irgendwelche Marginalien durch den Raum schweben.Und hör bitte mit dem mathematischen Pseudofachgewäsch auf, "Aggregation aller Nachfragefunktionen", ich bitte dich...
Um genau zu sein geht die Produktivität mit zunehmendem Einsatz von Produktionsfaktoren zurück. Dies ist dem Ertragsgesetz geschuldet, welches sich in der Produktionsfunktion x(a,c) wiederfindet. Man könnte auch sagen: "Zuviele Köche verderben den Brei"baracuda said:Es ist doch vollkommener Humbug, dass Produktivität in Abhängigkeit der Höhe des Lohns sinkt.
Ich bin auf Wilmas Vorschlag eingegangen, Kapital zu besteuern. Und Kapital ist mobil. Du kannst deine Maschinen fast überall in Welt aufstellen. Von daher ist das eine Schnappsidee. So ist nun mal die Realität. Tut mir leid, ich bin nur der Überbringer der schlechten Nachricht.Blade said:Du meinst also, wenn der Deutsche nicht bereit ist für so wenig Lohn Dinge zu produzieren, dass er sich das von ihm produzierte nichtmehr leisten kann, dann gehen Firmen in Länder, wo man sich das produzierte ebenfalls vom Lohn nicht leisten kann um es dann von dort aus in andere Länder zu exportieren...
Den Output als Funktion der Arbeit definierst du aber nicht genauer. Du gibst lediglich eine Grenzbedingung für eine Ableitung an (dX/dA>l/p), die nicht bekannt ist. Daraus kann keine konkrete Bedingung für A oder l gezogen werden.Die Grenzwertproduktivität der Arbeit sagt aus, wie viel Geldeinheiten ein zusätzlicher Einsatz an Arbeit dem Unternehmen bringt. Sprich Preis des Produktes (p) * den Output, der durch den zusätzlichen Einsatz an Arbeitskraft entsteht (Grenzproduktivität der Arbeit). Ist dieses Grenzwertprodukt kleiner als der Grenzlohn, also das, was dieser Output kostet, lohnt sich die ganze Sache nicht.
Was bedeutet es wird weniger Produziert, sprich das Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage, sprich der Preis steigt, sprich es lohnt sich für andere Produzenten einzusteigen, sprich diese brauchen wieder Arbeiter, sprich die Sache ist ein wenig komplizierter als dargestellt.Der Preis für Arbeit entscheidet sich am Arbeitmarkt. Und das Unternehmen wird sich diesem Preis (Rahmenbedingung) so optimal wie möglich anpassen, um seinen Gewinn zu maximieren. Oder anders ausgedrückt: Es wird den Produktionsfaktor Arbeit nur so lange nachfragen, wie das Grenzwertprodukt nicht kleiner ist als der Grenzlohn. Wenn der Staat nun extern einen Mindestlohn vorgibt, der über dem bisher gegebenen Lohn liegt, die Produktivität der Arbeitnehmer aber gleich bleibt, wird das Unternehmen Arbeitskräfte entlassen müssen, da diese zwar mehr kosten, aber nicht mehr nutzen.
Es geht nicht um verstehen oder nicht verstehen sondern schlicht klare, deutliche Aussagen. Mathematisches Wischiwaschi bringt mir nichts und lässt dich nur als Poser, der es in Ermangelung eines Arguments nötig hat, dastehen.Gut, ich werde ab sofort versuchen, die Dinge so zu formulieren, dass du sie verstehst. Ich dachte einfach, es wäre ein ganz interessanter Aspekt. Wenn Interesse besteht, kann ich auch mal nach einer passenden Grafik für das obige Konstrukt schauen oder selber eine basteln. So ist das dann vielleicht leichter nachzuvollziehen, als wenn nur irgendwelche Marginalien durch den Raum schweben.
Den Output als Funktion der Arbeit definierst du aber nicht genauer. Du gibst lediglich eine Grenzbedingung für eine Ableitung an (dX/dA>l/p), die nicht bekannt ist. Daraus kann keine konkrete Bedingung für A oder l gezogen werden.
In einem Punkt hast du aber Recht: Ich hätte noch dazu schreiben müssen, dass es sich um eine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion handelt, sprich dass mit zunehmendem Einsatz von Produktionsfaktoren die Produktivität rückläufig ist. Im weiteren Verfahren habe ich lediglich den Produktionsfaktor Arbeit partiell variiert.MrYuRi said:x(a, c) = produzierte Menge (Produktionsfunktion)
Naja, wenn wir den Preis nicht konstant halten und davon ausgehen, dass das Unternehmen diesen erhöht und die zusätzlich entstandenen Kosten überwälzen kann, haben wir Inflation. Dann haben die Beschäftigten überhaupt nichts von ihrer Lohnerhöhung gehabt. Oder anders ausgedrückt: Linke Tasche, rechte Tasche.Golan said:Was bedeutet es wird weniger Produziert, sprich das Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage, sprich der Preis steigt, sprich es lohnt sich für andere Produzenten einzusteigen, sprich diese brauchen wieder Arbeiter, sprich die Sache ist ein wenig komplizierter als dargestellt.
Naja, hier geht es um die Frage, was passiert, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird, welcher am Markt auch Wirkung zeigt. Wirkung zeigt meint, dass er über dem liegt, was sonst gezahlt werden würde. Und da ist die Sache relativ einfach: Die Unternehmen werden nur dann jemanden Beschäftigten, sie werden nur dann einen Produktionsfaktor nachfragen, wenn dies einen Nutzen für sie stiftet.Golan said:Außerdem ignorierst du immernoch, dass es für alles eine gewisse Unsicherheit gibt, sprich ein Spielraum. Diesen sollte der Staat ausnutzen, da Maxima einzelner Teile (sprich die Gewinnmaximierung einzelner Unternehmer) nicht zwangsläufig zu einem Maximum des Gesamten führen.
lol, ich bin garantiert kein mathematischer Poser, diesen Eindruck möchte ich an dieser Stelle unbedingt wieder aus der Welt schaffen, falls er entstanden sein sollte. Im Gegenteil: Mathe war bei mir nie eine besonders ausgeprägte Stärke ^^. Ich habe mich oben einfach der Sprache bedient, der wir uns schon im 1. Sem. in der VWL-Vorlesung bedient haben.Golan said:Es geht nicht um verstehen oder nicht verstehen sondern schlicht klare, deutliche Aussagen. Mathematisches Wischiwaschi bringt mir nichts und lässt dich nur als Poser, der es in Ermangelung eines Arguments nötig hat, dastehen.
"Es geht nicht um verstehen oder nicht verstehen sondern schlicht klare, deutliche Aussagen."
eigentlich lässt es eher dich dastehen als hättest du keine Argumente. Selbst ich weiß was "Aggregation der Nachfragefunktion" bedeutet und ich hatte nur nen BWL Grundstudium
Warum dann die ganze Rechnung darum? Die einzige Frage und Folgerung deiner Abhandlung ist, ob bei steigenden Arbeitskosten die Produktion sinkt - das ist rein durch erwähnte Produktionsfunktion gegeben. Wenn du die anfänglich ohnehin so definierst, ist die Rechnung eine Nullaussage.In einem Punkt hast du aber Recht: Ich hätte noch dazu schreiben müssen, dass es sich um eine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion handelt, sprich dass mit zunehmendem Einsatz von Produktionsfaktoren, also steigendem Output als Folge, die Produktivität rückläufig ist. Im weiteren Verfahren habe ich lediglich den Produktionsfaktor Arbeit partiell variiert.
Der Mindestlohn schlägt sich aber nicht auf die gesamte Wirtschaft nieder - Vielverdienerbereiche werden konstant bleiben und eben jene Inflation nicht erfahren (hier schlägt auch wieder der Spielraum der Vielverdiener zu - die Preissteigerung bei ihnen wird verkraftbar sein). Es kommt bestenfalls zu einer Verschiebung des Kapitals hin zum Niedriglohnsektor, schlimmstenfalls passiert nichts (die Inflation ist ohnehin auf dem Weg Richtung Griechenland).Naja, wenn wir den Preis nicht konstant halten und davon ausgehen, dass das Unternehmen diesen erhöht und die zusätzlich entstandenen Kosten überwälzen kann, haben wir Inflation. Dann haben die Beschäftigten überhaupt nichts von ihrer Lohnerhöhung gehabt. Oder anders ausgedrückt: Linke Tasche, rechte Tasche.
Ach komm, Produktionsentscheidungen auch über rein finanzielle Wertschöpfung hinaus ist doch keine Fantasie - Behauptung der Stellung auf dem Markt, Absicherung gegen Marktschwankungen, manche Leute haben angeblich ein soziales Gewissen, Spielräume, et cetera pp.Naja, hier geht es um die Frage, was passiert, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird, welcher am Markt auch Wirkung zeigt. Wirkung zeigt meint, dass er über dem liegt, was sonst gezahlt werden würde. Und da ist die Sache relativ einfach: Die Unternehmen werden nur dann jemanden Beschäftigten, sie werden nur dann einen Produktionsfaktor nachfragen, wenn dies einen Nutzen für sie stiftet.