Nietzsche - Genius der Gattung

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Jan 1, 2010
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Hallo! Ich habe einen Abschnitt aus Nietzsches Buch "Die fröhliche Wissenschaft" erhalten, in dem er die Bedeutung des (Selbst-)Beusstseins des Menschen beschreibt. Jedoch habe ich das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu verstehen und hoffe ihr könnt mir seine Theorie "Genius der Gattung" erläutern :(

So weit glaube ich ihn verstanden zu haben:

Friedrich Nietzsche stellt den Vorteil des Selbstbewusstseins in Frage, indem er behauptet der Mensch würde den größten Teil des Lebens um sowie in ihm nicht bewusst wahrnemen.
Das bewusste Denken wäre ein kleiner Teil von dem gesammten Denken des Menschen, welche lediglich enstanden sei um die Mittelungs-Bedürftigkeit des Menschen zu stillen. So konnten die Menschen verstehen wie es ihnen selber geht und was der Grund für ihre Not ist und bauten ein Verbindungsnetz zwischen sich um diese Nöte mitteilen zu können.
Parallel zu dem Bewusstsein entwickelte sich also auch die Sprache.

Ich wuerde mich freuen wenn mir jemand hier weiterhelfen könnte! (:
 
:welcome im UF
Also es wäre schon mal hilfreich den Abschnitt zu kennen auf den du dich beziehst, dann könnten wir dir auch weiterhelfen.
Das Buch haben wohl die wenigsten hier in ihrem Bücherregal ;)
 
Ich glaube das wäre was für PJ.
 
Hm. In welchem Zusammenhang hast du den Abschnitt erhalten?

Nietzsche ist immer so einen Sache. Einzelne Abschnitte aus dem Gesamten herauszupflücken und für sich zu interpretieren geht sehr oft gründlich in die Hose. Aber ich versuch's mal (bin eigentlich kein Nietzsche-Experte, also alles ohne Gewähr):

Nietzsche stellt nicht den Vorteil des Selbstbewusstseins in Frage. Es geht darum, dass nur der Mensch als soziales Wesen, d.h. als ein Lebewesen, das in einer Gemeinschaft lebt und auf das Leben in einer Gemeinschaft angewiesen ist, ein Selbstbewusstsein (im Sinne von sich seiner selbst bewusst sein; Selbstreflexion) entwickeln kann. Er sagt, dass ein Selbstbewusstsein, also Selbstreflexion für das Überleben nicht notwendig und sogar überflüssig ist. Darum haben Tiere auch keins. Selbstreflexion ist etwas, was für Nietzsche auf Kommunikation fußt. Man muss über sich selbst nachdenken und reflektieren, wenn man etwas vermitteln will. Wenn ich mit jemandem kommuniziere muss ich erst mal ein Verständnis von Ich und vom Anderen haben sowie ein Verständnis von Gemeinsamkeit, die die Kommunikation erst möglich macht. Es geht hier nicht um simple Kommunikation, sondern um eine solche, die sehr präzise ist und auf Feinheiten achtet.
Mitteilungsbedürftigkeit meint in diesem Fall, dass der Mensch zum Überleben auf eine Gemeinschaft angewiesen ist und für eine Gemeinschaft ist Kommunikation das Wichtigste. Kommunikation macht gegenseitiges Verstehen und Helfen erst möglich, was der Sinn einer Gemeinschaft ist. Um jemandem etwas von mir mitzuteilen muss ich mir erst mal über mich bewusst sein. Was mir fehlt etc. Selbstbewusstsein ist also schon notwendig, aber nur für ein soziales Wesen wie den Menschen, nicht für Tiere.
Ob Sprache sich parallel zu Bewusstsein entwickelt, weiß ich nicht... das Wort parallel verwendet NIetzsche nicht, daher wäre ich damit vorsichtig.
 
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