Machen Unternehmensberater unsere Wirtschaft kaputt?

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http://www.ask1.org/modules.php?name=dieredaktion&file=artikel&id=32

Ich habe mir über dieses Thema bisher keine großen Gedanken gemacht, aber dieser Artikel brachte mich doch etwas ins Grübeln, inwiefern Firmen wie McKinsey an der höhen Arbeitslosenzahl zumindest nicht ganz unschuldig sind und inwiefern der Staat immer mehr in Abhängigkeit von eben solchen Firmen und Verbänden gerät.

Einerseits leuchtet mir zwar ein, dass der Staat und viele Unternehmen angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Tiefs Geld sparen müssen um konkurrenzfähig zu bleiben, auf der anderen Seite scheinen mir diese Firmen aber auch eine Bedrohung zu sein. :o
 
Unsere Arbeit machen die Kapitalisten kaputt.
Sie sind schuld and der ganzen Arbeitslosigkeit die zum Teil einer Massenarbeitslosigkeit gleichzusetzen ist.

Einfache und relativ Simple Rechnung:

steigende Technologien ---> Maschinen für Arbeiter ----> Stellen werden gekürzt ----> Menschen arbeitslos...

Wenn die Menschen nicht von vornherein mehrere Berufe erlernt haben, wird es ganz ganz schwer für eben diese.

Und das alles nur, weil die Kapitalisten immer mehr in die Technologie setzen um zu sparen und mehr gewinn zu erzeugen.
Oder sie sagen, ok, ihr dürft arbeiten, aber weniger Geld aber mehr arbeiten.
Das Problem dabei ist, das die Klassen schicht immer größer wird.
Es wird irgentwann nur noch REICH oder ARM geben.

So damit hauen die Kapitalisten die Kaufkraft der Leute aufs minimum und das geht das endlos soweiter bis zu einer tollen Revulution.

K. Marx hatte so recht was das anbetrifft und das schon 1800
 
Knuckles said:
Einfache und relativ Simple Rechnung:

steigende Technologien ---> Maschinen für Arbeiter ----> Stellen werden gekürzt ----> Menschen arbeitslos...
So einfach ist das aber nicht. Du beachtest bei deiner Milchmädchenrechnung nämlich nicht, dass durch rein maschinelle Herstellung die Güter einfacher und billiger produziert, so dass sie leistbarer werden.
Nach deiner Rechnung wäre es am besten für die Arbeiter, wenn man Kleider wieder komplett am von Menschen bedienten Webstuhl herstellen würde. Damit gäb's natürlich wieder mehr Arbeitsplätze, aber der Aufwand wäre so groß, dass sich kaum ein einfacher Arbeiter Kleider leisten könnte. Zumindest nicht bei der Nachfrage, die heutzutage besteht.

Maschinisierung vernichtet keine Arbeitsplätze. Es werden zwar einige überflüssig, aber neue werden geschaffen. Wenn eine Maschine einen Arbeiter ersetzt, wird eine Arbeiterstelle gestrichen, aber es wird eine Stelle geschaffen für jemanden der für Bedienung der Maschine oder deren Wartung zuständig ist.

An den immer häufiger werdenden Massenentlassungen sind nicht die Unternehmensberater schuld, sondern die kurzsichtige Gewinnmaximierungsdoktrin und die entsteht durch die eigene Dynamik des Wirtschaftssystems selbst. Die Unternehmensberater sind da genausowenig schuld wie der Arbeiter selbst, der sich an einem Aktienfond beteiligt und so im Extremfall seinen eigenen Arbeitsplatz wegrationalisieren lässt.
 
hätte karl marx vollkommen recht, sähe unser system anders aus.

an seinen gedanken ist sicher was dran, sie sind aber auch nicht perfekt. nach karl marx ist der kommunismus die endstufe, er funktioniert. schön wärs...
 
Ok, jetzt mal im Ernst, wer von euch hat Karl Marx gelesen?

Der Kommunismus wird bei Marx an gerade mal 3 oder 4 Stellen in ein paar Sätzen erwähnt. Bei Marx geht es so gut wie nie um Kommunismus, sondern um die Analyse des Kapitalismus.
 
Unternehmensberatung hat ja das (Haupt-)Ziel Gewinne zu maximieren.
Und ein hoher Ausgabenposten sind ja bekanntlich die Lohnkosten.
Insofern wird eine Beratung sehr oft mit dem Ergebnis abschließen, anfallende Arbeiten anders zu verteilen und sie durch Optimierung mit weniger Personal zu erledigen.
Wir hatten eine solche Firma vor ein paar Jahren auch bei uns im Haus.
Das Ergebnis war ein riesiges Personalkarussell und eine Umschichtung/Änderung der Arbeitszeiten.
Nun arbeiten wir wirtschaftlicher da neben Personalabbau auch die Menge der zuschlagspflichtigen Nachtarbeiter reduziert wurde.

Gruß Robi

P.S.: In dem Anhang ist eine ironische Powerpoint-Präsi zu dem Thema.
 
Last edited:
Wer meint, Unternehmensberater seihen für Arbeitslosigkeit mitverantwortlich oder seien gar eine Gefahr, hat schlichtweg keine Ahnung von dem was er schreibt/sagt.
Pauschal zusagen, Unternehmensberater sind Jobvernichter oder ähnliches ist einfach nur falsch.
Stellt euch doch mal Situationen vor, in denen Unternehmen Unternehmensberater beauftragen. In 80-90 % werden Unternehmensberater auf den Plan gerufen, wenn Unternehmen wirtschaftliche Probleme haben. Werden diese Probleme nicht binnen kürzester Zeit gelöst, droht die Insolvenz, d.h. alle Arbeitnehmer werden arbeitslos.
Da ist es doch viel sinnvoller, auch im gesellschaftlichen Interesse, dass Unternehmensberater mit Rationalisierungsstrategien Prozesse optimieren, sodass die drohende Insolvenz (also Massenentlassungen) abgewendet werden kann. Dadurch werden wahrscheinlich einige (wenige) Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren, aber der Fortbestand der Unternehmung und somit ein Großteil der Arbeitsplätze langfristig gesichert!
 
Psycho Joker said:
Ok, jetzt mal im Ernst, wer von euch hat Karl Marx gelesen?

Der Kommunismus wird bei Marx an gerade mal 3 oder 4 Stellen in ein paar Sätzen erwähnt. Bei Marx geht es so gut wie nie um Kommunismus, sondern um die Analyse des Kapitalismus.
ich dachte, ich hätt einiges gelesen :o
 
Kommunismus ist doch die vorstufe vom Sozialismus, habe ich zumindest damals so gelernt...außerdem klappt diese Stufe schon. aber es vergleichen alle beispiel Russland Deutschland wenn sie daran denken! und das konnte natürlich so nicht klappen!
die endgültig letzte stufe wird wie bei enterprise die selbstverbesserung der menschheit sein .^^...ohne geld!
MFG
MacBeth

PS: gibt doch jetzt Hartz IV, das richtet alles :)
 
nach marx werden wir bald kommunisten und bleiben es für immer :)
 
Kommunismus
Dieser Begriff geht auf das lateinische Wort „communis“ zurück, was „gemeinsam“ bedeutet. Der Kommunismus hat eine bestimmte Vorstellung von einer idealen menschlichen Gesellschaft: Allen Menschen sollen gemeinsam die Produktionsmittel gehören, die für den Lebensunterhalt notwendig sind. Das sind zum Beispiel Geräte und Maschinen, das Land, auf dem angepflanzt wird, die Tiere, von denen die Menschen leben, die Häuser, in denen sie wohnen. Nach dieser Vorstellung, die es schon im Altertum gab, sollen alle Dinge, die gemeinsam hergestellt werden, auch gerecht untereinander verteilt werden.
Als politische Lehrmeinung entstand der Kommunismus im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung begann. Immer mehr Menschen mussten damals in den Fabriken für wenig Lohn arbeiten. Diejenigen, denen die Maschinen und Fabriken gehörten (die so genannten „Kapitalisten“), wurden immer reicher, ohne aber die Arbeiter an diesem Wohlstand teilhaben zu lassen. Karl Marx (1818 - 1883) machte sich Gedanken darüber, wie man die Wirtschaft und den technischen Fortschritt gerecht gestalten könnte. In seinem Buch „Das kommunistische Manifest“, das Marx gemeinsam mit Friedrich Engels geschrieben hat, forderte er das Ende der „Ausbeutung des Menschen durch den Menschen“. Das Privateigentum sollte abgeschafft werden. Der technische Fortschritt sollte allen und nicht nur einigen wenigen zugute kommen. Auf diese Weise würde über kurz oder lang eine klassenlose Gesellschaft entstehen, in der alle Menschen gleich sind. Keine bestimmte Gruppe in der Gesellschaft würde bevorzugt. Die Lehre von Marx wurde „Marxismus“ genannt.
Dieser Grundgedanke wurde von anderen Denkern (zum Beispiel Lenin) weiterentwickelt und im 20. Jahrhundert Grundlage verschiedener politischer Herrschaftsformen. Nach der so genannten russischen Oktoberrevolution von 1917, in der Lenin eine führende Rolle spielte, entstand in der Sowjetunion eine Staats- und Gesellschaftsordnung, die als Endziel eine kommunistische Gesellschaft anstrebte. Auf dem Weg zu einer solchen Gesellschaft sollte als Vorstufe der Sozialismus verwirklicht werden. Deswegen hat man in diesen Ländern auch oft vom „real existierenden Sozialismus“ gesprochen. Neben der Sowjetunion gab es noch viele andere Länder, die auf unterschiedliche Weise versucht haben, den Kommunismus zu verwirklichen.
Mit dem Ende der Sowjetunion (1991) als der größten Macht des Kommunismus ist diese Bewegung weitgehend zum Stillstand gekommen oder ganz verschwunden. Als Lehre wird der Kommunismus heute kaum noch verbreitet.
na sagte ich doch .^^

MFG
MacBeth

da habe ich wohl die wechselstaben verbuchtelt
bzw. mit vedrückt ausgekehrt
 
Die letzten 50 Jahre hat sich die Akkumulationstheorie nicht bewahrheitet und sie wird es auch in Zukunft nicht.
Es klingt eigentlich logisch, genauso wie die anderen Ansätze von Marx, aber ich glaube nicht daran, weil uns die (jüngere) Geschichte anderes lehrt.
 
MZNINJA said:
Die letzten 50 Jahre hat sich die Akkumulationstheorie nicht bewahrheitet und sie wird es auch in Zukunft nicht.
Es klingt eigentlich logisch, genauso wie die anderen Ansätze von Marx, aber ich glaube nicht daran, weil uns die (jüngere) Geschichte anderes lehrt.

weil es leute wie stalin immer geben wird und das wird sich net ändern ...
 
Das Problem bei Marx war, dass er eine ziemlich hegelianische Geschichtsauffassung gehabt hat. Er hat nicht darüber nachgedacht, wie man den Kommunismus erreichen oder wie man den Wohlstand gerecht verteilen kann. Also im Grunde ging es bei Marx nie um gerechte Verteilung von Wohlstand. Nach Marx ist es nur natürlich und absolut legitim für den Unternehmer bzw. Kapitalisten, den Arbeiter "auszubeuten", immerhin bezahlt er ja für die Arbeitskraft des Arbeiters, folgerichtig kann er ihn in Anspruch nehmen wozu auch immer. Für ihn ist das eigentliche Problem nicht, dass die Arbeiter ausgebeutet werden, sondern dass die Arbeiter dazu gezwungen sind, sich ausbeuten zu lassen, weil sie nichts anderen zu verkaufen haben, als ihre Arbeitskraft.
Für ihn war es einfach absolut unanbwendbar, dass das kapitalistische System irgendwann zusammenbricht und daraus die kommunistische Gesellschaft hervorgeht, weil es historisch unabwendbar ist. Aber das Problem ist, dass das in seiner Vorstellung ganz von allein passiert, was natürlich absoluter Blödsinn ist. Selbst wenn die kommunistische Gesellschaft unabwendbar ist, so ist sie es nur dann, wenn man eben nicht davon ausgeht, dass sie ohnehin eintritt.
 
vergleicht man kommunismus mit den vertretbaren grundsätzen von darwin, wird man erkennen, dass er nicht funktionieren kann!
 
Um grad mal wieder was zum Thema zu sagen^^ - ich hab neulich auch erst wieder gehört,wie McKinsey ner Firma geraten hat fast alles in ein Billiglohnland zu verlagern. Fragt sich dann nur, wie es mal ausschaut, wenn McKinsey selber anfängt ihre Verwaltung etc zu verlagern, ob die Leute, die es jetzt dauernd empfehlen, es dann auch noch so toll finden? Anderseits machen sie nur ihren Job - sie werden dafür bezahlt die Kosten zu senken, und das ist halt ein einfacher, wenn auch sehr zweifelhafter, Weg.
 
Hi,

da das Thema "Wirtschaftswachstum" ein sehr Bedeutsames in VWL ist, kann ich nur sagen, dass mehrere Faktoren da ineinandergreifen. Hier den Gesamtüberblick zu behalten fällt schwer, deswegen versagt unsere Politik auf ganzer Linie.

Faktoren die eine Wirtschaft beeinflussen sind:

- Zinsen (Marktzins und der interne Zins)
- Steuern
- Investionen die sehr von Zinsen und Steuern abhängen
- Außenhandelsbilanz (Import/Export)
- Bevölkerungsquote (hier besonders die Entwicklung der Erwerbsfähigen, interne Reproduktion, Zuwanderung, Entwicklung der Alterpyramide usw).
- Währungspolitik (Senkung des Leitzins, expansive Geldpolitik, Offenmarktpolitik, Strategien der EZB usw.)

Die Faktoren sind eng miteinander verzahnt, d. h. man ändert an einem Punkt etwas, das dann an anderen Punkten Auswirkungen hat. Erhöht man die Steuern, so sinken die Investionen und das wiederum führt zwangsläufig zu Arbeitsplatzverlusten.

Auch unsere Finanzierung der Rente ist sehr altmodisch. Hier handelt es sich um das sog. Umlageverfahren d. h. die Jungen finanzieren die Alten. Es muß jedem klar sein, das bei diesem Verfahren nichts gespart wird, das eingezahlte Geld über die Rentenbeiträge auf dem Gehaltszettel wird SOFORT an die Rentner ausgezahlt (Von der Hand in den Mund sozusagen). Und momentan kann das arbeitende Volk die Rentenbelastung nicht allein finanzieren, deswegen liest man oft "Renten nicht sicher oder müssen fast monatlich durch Kredite aufgestockt werden".

Hier wäre eine gesetzl. "Kapitalrente" nicht die Riesterrente sehr vom Vorteil. Da nach einer gewissen Laufzeit allein durch die Zinsen ein großer Teil der Renten finanziert werden könnte. Dieses Rentensystem hat z. B. USA oder Irland.

Um die Wirtschaft komplett neu anzukurpeln müsste man bestimmte Gesetze ohne größeren Aufwand umsetzen können. Dies ist in Deutschland durch die Parteien, Bundestag und Bundesrat etc. nicht möglich. Viel zu lange Entscheidungswege versperren manchmal gute Ideen den Weg zur Umsetzung.

So einen Aufschwung erlebte Deutschland zu Ludwig Erhards Zeiten. Grund war: Er konnte alles alleine entscheiden - und zwar schnell.

Die Unternehmensberater sind meiner Meinung nach wie Politiker. Sie haben keinen Gesamtüberblick und besitzen nur Nischenwissen. Und jeder guter Unternehmensberater empfiehlt zudem dahinzugehen, wo Steuern niedrig, Investitionen billig und subventioniert wird. Alles Dinge, die in Deutschland nicht der Fall sind.

Greetz
 
Piranha said:
Die Unternehmensberater sind meiner Meinung nach wie Politiker. Sie haben keinen Gesamtüberblick und besitzen nur Nischenwissen. Und jeder guter Unternehmensberater empfiehlt zudem dahinzugehen, wo Steuern niedrig, Investitionen billig und subventioniert wird. Alles Dinge, die in Deutschland nicht der Fall sind.

Ähm, schonmal mit Unternehmensberatern zusammengearbeitet oder kennst du Leute, die Unternehmensberater sind? Du schilderst zwar deine persönliche Meinung, nur leider zeigt diese, dass eben du nur "Nischenwissen" oder ich nenne es "gefährliches Halbwissen" hast.

Fakt ist: Unternehmensberater sind Spezialisten für einen gewissen betriebswirtschaftlichen Bereich (also besitzen sie nicht "nur" Nischenwissen). Ihr Wissen des Fachbereichs übersteigt das der Mitarbeiter bei weitem. Des weiteren ist die Grundlage für ihren Beratungsauftrag, sich einen möglichst detaillierten Gesamtüberblick zu verschaffen. Ein Unternehmensberater, der diesen Gesamtüberblick nicht hat, kann auch nicht erfolgreich beraten.
Schlußendlich ist eine Aussage, wie "jeder gute Unternehmensberater...." schlichtweg falsch. Das ist vielmehr abhängig vom Beratungsauftrag und deren Zielsetzung. Natürlich werden Unternehmensberater, wenn der Beratungsauftrag heißt: Aufdeckung von Rationalisierungspotenzialen in einem produzierenden Betrieb, eine Verlagerung der Produktionsstandorte in Billiglohnländer vorschlagen. Jedoch gibt das Unternehmen den Beratungsauftrag.
Schlußendlich sind und bleiben es Berater, d.h. die praktische Umsetzung übernimmt das Unternehmen oder der Unternehmer selbst.
Wenn man nun dieses Verhalten kritisieren möchte, dann gebt den Unternehmern die Schuld, nicht den Beratern.
 
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