Konzepte gegen den Fachkräftemangel in Deutschland

brainsheep

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Der Vorstoß unseres Wirtschaftsministers Brüderle gut qualifizierte aussländische Fachkräfte mit Geldzahlungen nach Deutschland zu locken, wurde ja bekanntlich von Bundeskanzlerin Merkel abgelehnt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fachkraefte104.html

Frank Jürgen Weise möchte das Potential des heimischen Arbeitsmarktes ausschöpfen.

Beides falsch warn ein Experte
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewbosch100.html

Eins scheint klar. Deutschland steuert in den nächsten Jahren auf einen dramatischen Fachkräftemangel zu und gefährdet damit,nach Ansicht vieler Experten, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Doch wie konnte es soweit kommen?
Was ist dagegen zu tun?
In Deutschland Fachkräfte ausbilden oder ausländische Fachkräfte anwerben?
Das deutsche Schulsysten reformieren oder sind wir Deutschen einfach zu dumm?
 
liegt wohl daran das so gut wie kein schwein ( betriebe) mehr ausbildet? nur noch großbetriebe und mittelgroße unternehmen bilden aus und das in so kleiner anzahl reicht einfach net.und das is das ergebnis. die sollten erstma vor ihrer eigenen tür versuchen aufzuräumen bevor sie nach fachkräften aus indien brüllen... . heisst mehr ausbildungsplätze und und UUUUUUUUUUUUNd

aber das is halt deutschland.. cdu und fdp streiten sich wie schulkinder (schuld hat wohl die fdp , diese möchtegern visionäre).deswegen hat westerwelle au so dolle umfragen ergebnisse und die fdp 5% ^^.
 
In gewisser Weise stimmt das. Man investiert einfach viel zu wenig in die Ausbildung und macht die Situation hier durch Dumpinglöhne und Fristverträge zur Aushebelung von Arbeitnehmerrechten unattraktiv - wahrscheinlich sieht das bei den entsprechenden Fachjobs dann aber anders aus. Was bleibt ist aber die schizophrene Lage bei der Ausbildung bei der jetzt sogar die Auszubildenden jede noch so minimale Verbesserung an den Universitäten zahlen sollen.

Die Greencardregelung für indische IT-Spezialisten vor ... 10 Jahren? war auch nurmehr ein schlechter Witz, da Deutschland als Arbeitsstandort für die Inder total uninteressant war und ist. Sinnvoller wäre es da z.b. gewesen gezielt Leute zur Schulung nach Indien zu schicken. In Sachen IT ist das Land quasi eine Großmacht mit einer viel besseren Struktur und besseren Arbeitsmöglichkeiten (hört man so).

Das Problem ist dass die Industrie und die Wirtschaft sich nicht genügend an der Ausbildung beteiligen, immer nur fordern und die Hände aufhalten, aber nie selbst ihren teil leisten wollen. Die Politik traut sich dann wiederum nicht richtig an die Sache ran weil sie von genau den Leuten ja gefüttert werden und wenn sich die Politik dann doch mal an so etwas rantraut, dann werden damit nicht die nötigen Experten beauftragt sondern es werden irgendwelche kurzfristigen Maßnahmen von Leuten ausgerufen, die sich nicht genügend auskennen und nicht ausreichend mit der Materie befasst haben.

Meiner Meinung nach sollte man eine generelle Ausbildungsabgabe in der Industrie einführen und damit die deutschen Universitäten und FHs ausbauen. Auf die Weise wird verhindert dass sich einzelne Firmen manipulierend in Universitäten einkaufen und andererseits könnte man so die Studenten entlasten, die dann wiederum schneller mit dem Studium fertigwerden können.
Gleichzeitig sollte man die Lehrerausbildung mal entrümpeln und vom Elitenpferd runter in die Realität befördern. Das heißt: Die Leute, die sone Lehreranwärter bewerten und zulassen sollten aus verschiedenen Schichten stammen und nicht nur einfach aus irgendwelchen Oberlehrern bestehen. Wahrscheinlich wäre in dem Zusammenhang auch eine Überarbeitung der Lehrpläne ganz gut, denn im Moment hab ich den Eindruck dass viel zu viel da reingequetscht wird und weder die Lehrer noch die Schüler richtig damit klarkommen. Es wäre also besser ein paar Sachen rauszunehmen und dafür z.b. die Grundkenntnisse konsequent und solide zu lehren. Aber davon hab ich natürlich absolut keine Ahnung.

Man sollte sich außerdem auch mal bestimmte Leute rausgreifen und die mal woanders zur Ausbildung hinschicken damit die entweder als Experten zurückkommen oder dann selbst die im Ausland vielleicht besseren Lehrmethoden anwenden können. Man sollte halt gucken wo es gut klappt und dann schauen ob man das selbst auch vernünftig umsetzen kann. Und damit mein ich jetzt nicht dass man wieder im Hauruckverfahren so einen Schlonz hinschludert wie die Einführung des Bachelor-/Mastersystems. Das war nämlich auch ne ganz große, unüberlegte und hingepfuschte Scheiße.
 
Wer seine Jobangebote attraktiv genug gestaltet, wird auch hierzulande kein Problem haben an qualifiziertes Personal zu kommen, egal ob nun aus dem In- oder Ausland. Falls es da wirklich einen ernsthaften Mangel gäbe, könnte man, wie meine Vorredner bereits schrieben, auch für die Ausbildung des benötigten Personals sorgen. Anstatt also nach dem Staat zu schreien sollte die Industrie lieber selbst für die Lösung der hausgemachten Probleme sorgen. Zu indischen Löhnen findet man da hierzulande logischerweise nur schwer qualifiziertes Personal. Dieses wandert im Zweifelsfall lieber aus, irgendwohin wo man noch gute Jobs bekommt. Angebot und Nachfrage halt...

Nun ja, so lange die Industrie nur rumjammert kann das Problem ja nicht so schlimm sein. Ich sehe für die Politik da derzeit also keinen Handlungsbedarf. Mir drängt sich da schon seit Längerem eher der Verdacht auf, als ob es bei der Forderung nach (billigen) Fachkräften aus dem Ausland vorrangig um Lohndrückerei ginge. Man möchte durch zusätzliche Konkurrenz aus dem Ausland den Druck auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, um so niedrigere Löhne durchsetzen zu können.
 
Es ist schon eine groteske Situation, dass wir auf der einen Seite eine zunehmende Arbeitslosigkeit haben (konjunkturbereinigt betrachtet) und andererseits viele Stellen nicht mehr besetzen können. Das ist aber ein Trend, der sich schon seit vielen Jahrzenten - im Prinzip seit Beginn der Industralisierung - abzeichnet, wogegen aber nie die notwendigen politischen Konsequenzen gezogen wurden.

1. Der technische Fortschritt führt dazu, dass Arbeitsplätze, für die nur ein geringes Qualifikationsniveau erforderlich ist, immer weiter wegfallen. Der Produktionsfaktor Arbeit kann mit dem Kapital nicht konkurrieren. In unserem System ist er durch die anfallenden Lohnnebenkosten übrigens zusätzlich benachteiligt.

2. Durch die Globalisierung stehen wir im internationalen Wettbewerb. Vor allem Tätigkeiten, für die nur ein geringes Qualifikationsniveau erforderlich ist, können sehr leicht in Billiglohnländer geschafft werden.

3. Der demographische Wandel verschärft die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Viele qualifizierte Arbeitskräfte, die in Rente gehen, können nicht ersetzt werden.


Zusammenfassend kann man sagen, dass die Nachfrage der Unternehmen nach geringqualifizierten Arbeitskräften immer weiter zurückgeht, umgekehrt die Menschen aber nicht in diesem Prozess mitgenommen werden, sich auf der Angebotsseite also nicht ausreichend viel verändert. Dieser Angebotsüberhang ist letztlich auch verantwortlich für Diskussionen über etwaige Mindestlöhne oder andere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die im Wesentlichen letztlich aber nur die Symptome bekämpfen und nicht die eigentliche Ursache.


Die einzigen Chancen, die ich sehe, hier wieder ein Gleichgewicht herzustellen, wären:

1. Eine andere Bildungspolitik, die mittel- bis langfristig zu einem anderen Verhältnis von Angebot und Nachfrage führt. Nicht nur aus Gründen der Gerechtigkeit wäre dies also sehr sinnvoll und in unser aller Interesse.

2. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (wobei das 1. ja nicht unbedingt ausschließen müsste).
 
Fachkräftemangel, lol... im hohen Norden vielleicht...
 
würde ja scho ma was bringen den nc auf studiengänge abzuschaffen ....
hunderte bewerber auf einen studienplatz und dann wollen die mir sagen, dass es einen fachkräftemangel gebe

gerade im ingenieur bereich zum teil extremst hohe ansprüche an die studenten was zu sehr hohen durchfallquoten führt
die unterschiede zwischen fh und uni sind hier auch noch zu erwähnen, eine frechheit was bei manchen fh´s der standard sein soll und was ich dagegen an einer uni leisten muss
wenn ich mit der aussage jemanden provoziert haben sollte tut es mir leid (hat auch ne viel mit dem thema zu tuen, aber musste ma gesagt werden)
 
Brauchen doch nur in den Zeitarbeitsfirmen suchen, da stapeln sich die Fachkräfte bei Hungerlöhnen!
Solange die Branche weiter boomt, können wir garnicht zu wenig Fachkräfte haben! ;)

Ansonsten:
Problem erkannt, nun heisst es lösen (ausbilden und behalten)!
 
Also bei uns herrscht ein extremer Fachkräftemangel, leider :(
Wir würden gerne mehr einstellen, aber es findet sich niemand. Die Bewerbungen die man durch das Arbeitsamt hauptsächlich bekommt kann man nicht ernst nehmen, viele freie auch nicht.

Wir bilden übrigens seit dem ersten Tag der Firmengründung aus! Und zwar sind bei uns ca. 10% der beschäftigten Azubis. Alle wurden bisher mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag übernommen.
 
IT-Branche, beschäftigen uns vorallem mit Virtualisierung und Sicherheitskonzepten
 
Ist aber auch ein recht spezieller Bereich, in dem der Arbeitsmarkt wirklich noch wenig freie Fachkräfte bietet, gerade jetzt wo er am wachsen ist.
Sinnvoll wäre es hier wohl noch Admins oder Techniker mit gutem Hintergrundwissen zu angeln und die fehlenden Kenntnisse bei Virtualisierung und Security intern, oder per Kurse nachzuschieben.
Ähnliche Vorgehensweise dürfte auch bei anderen Bereichen möglich sein, wo man keine direkten Fachkräfte zur Verfügung hat. Den 100%-Kanditat gibt es eh so gut wie nie, gerade wenn man höhere Anforderungen stellen will/muss.

Löblich (und wohl auch bitter nötig) das ihr selbst ausbildet und anschliessend die Leute behaltet.
 
Ist aber auch ein recht spezieller Bereich, in dem der Arbeitsmarkt wirklich noch wenig freie Fachkräfte bietet, gerade jetzt wo er am wachsen ist.
Sinnvoll wäre es hier wohl noch Admins oder Techniker mit gutem Hintergrundwissen zu angeln und die fehlenden Kenntnisse bei Virtualisierung und Security intern, oder per Kurse nachzuschieben.
Ähnliche Vorgehensweise dürfte auch bei anderen Bereichen möglich sein, wo man keine direkten Fachkräfte zur Verfügung hat. Den 100%-Kanditat gibt es eh so gut wie nie, gerade wenn man höhere Anforderungen stellen will/muss.

Löblich (und wohl auch bitter nötig) das ihr selbst ausbildet und anschliessend die Leute behaltet.

Nein, ist kein spezieller Bereich ^^ Absolut normal für die IT-Branche, wer da VMware nicht kennt sollte seine Berufswahl überdenken.
Natürlich stellen wir Leute ein, die dort noch nicht das ganz große Fachwissen haben. Unsere Techniker haben 2-3 Intensivschulungen pro Jahr + 1x im Monat unser sogenanntes "Seminar Intern".

Die guten sind schon in Lohn und Brot - wer was anderes behauptet hat noch nie Mitarbeiter gesucht!
 
Auja, einfach alle NCs abschaffen. Damit jeder Trottel in einen Studiengang wie Humanmedizin hinein kommt und nach Gutdünken und erfolgreichem Scheitern, 4 Semestern BAFöG-Bezügen dann doch merkt, dass die Augen größer waren als das Gehirn...
 
Weil NC's ja so ein probates Mittel sind um die wirklcihe Eignung für einen Studeingang zu ermitteln. Meine Meinung nach mit ein Grund dafür dass so viele menschlich inkompetente Vollpfosten sich in Klinken rumtreiben. Eignungstest fänd ich da schon viel Besser um auszusieben. Denn wenn jemand mit Englisch Spanisch als LK aufgrund von Begabung ein gutes Abi hat muss er ja zwangsläufig ein guter Mediziner werden :o
 
Joa, das ist richtig. Individuelle Eignungstests wären schon das Nonplusultra. Aber wirklich verwirklichbar? Ich weiß es nicht. Nur keinerlei Zulassungsbegrenzung ist auch ein Konzept was ich ähm..als eher fragwürdig einschätzen würde.
 
Unbestritten, gerade im Hinblick auf die zu erwartende Kostenexplosion. Aber Einstellungstest sind schon in einigen Studiengängen Realität, Insbesondere dort wo den Unis Freiheit hinsichtlich Gestaltung und Geld gelassen wird. Und das insbesondere letzteres dem Bildungsektor gut tun würde wissen wir ja beide.
 
Auja, einfach alle NCs abschaffen. Damit jeder Trottel in einen Studiengang wie Humanmedizin hinein kommt und nach Gutdünken und erfolgreichem Scheitern, 4 Semestern BAFöG-Bezügen dann doch merkt, dass die Augen größer waren als das Gehirn...

existiert der nc, weil die studiengänge so schwer sind, oder weil es nicht genügend plätze gibt?
 
So Schwierig sind Eignungstest nun wirklich nicht umzusetzten . Sicher damt sind ein paar Leue einige Tage beschäftigt was sicher Geld kostet. Wenn man aber davon ausgeht das man dafür dann die richtigen einstellt/ fördert gibt es anschließend auch weniger Leute die abspringen so das es insgesamt am ende mehr rauskommt.

Ich meine warum gibt es sonst Assessment-Center ich meinegrößere Firmen sichern sich ab wenn sie Leute einstellen ausbilden warum sollten Universitäten FH's das nicht tun.
 
So wohl als auch, würd ich behaupten. Man will einfach nicht, dass jeder, der mit Müh und Not sein Abi gemacht hat, in so einem Studiengang rumdümpelt, vermutlich eh seinen Abschluss nicht schafft (jaja können auch Leute mit nem 1,0er Abi..aber die Chance ist geringer.) und anderen ganz einfach den Platz wegnimmt. Gerade in praktischen Dingen stell ich mir das eher unlässig vor. Wenn auf einmal im praktischen Pathologiekurs statt 30 Leuten 100 stehen müssen. Funktioniert einfach nicht und setzt die Lehrqualität für alle Teilnehmenden herab. Ich bin froh, dass mein Studiengang auf 80 Teilnehmer limitiert ist. Wir wurden zu Beginn für die Seminare in zwei Gruppen a 40 Leute geteilt. Das ist wunderbar entspanntes Lernen.
 
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