In Würde sterben

Befürwortet Ihr Sterbehilfe, wie sie in der Schweiz praktiziert wird?

  • Ja

    Votes: 40 80.0%
  • Nein

    Votes: 2 4.0%
  • Enthaltung

    Votes: 8 16.0%

  • Total voters
    50
  • Poll closed .
Es entscheided ja nicht irgendjemant, sondern ich ganz aleine
 
Sterbehilfe ist eines der verzwicktesten juristischen Probleme.
Vorweg: "Was erlaubt sich der Staat...." Zitat Comtesse und dergleichen ist ganz einfach beantwortet: Das Leben ist das höchste Rechtsgut und als solches dispositiv. Man soll sich eben nicht vertraglich einigen dürfen, wie es gemeinschaftlich zu beenden ist. Es ist ein absolutes Rechtsgut, so dass das Konstrukt des tatbestandsausschließenden Einverständnisses sowie der rechtfertigenden Einwilligung nicht funktionieren.

Vorab 2: Anders sieht es aus, wenn man sich selbst das Leben nimmt. Dies steht jedem frei ( im Gegensatz zu anderen Ländern, wo dies unter Strafe steht) und auch dem Selbstmörder zu helfen ist straflos.

Wir haben - und das hier zu diskutieren, ginge zu weit - zur Zeit die fragwürdige Situation, dass es straflos ist, den Strick zu reichen, damit sich das "Opfer" erhängt, aber man erhält mindestens 5 Jahre Freiheitsstrafe, wenn man in voller Kenntnis des Todeswillens des "Opfers" dieses willentlich baumeln lässt, wenn man es frisch erhängt vorfindet ( noch lebend).

Die Diskussion um Sterbehilfe geht allerdings meistens in eine andere Richtung. Vor allem die aktive Sterbehilfe ist in Deutschland Tabu und ich sehe auch nicht, dass sich das irgendwann ändern könnte. Gott sei Dank sei an der Stelle angemerkt. Unterlassen weiterer Ernährung, statt einer sinnlosen, da aussichtslosen Verlängerung des Lebens hingegen ist möglich.

Wer an der Stelle vorbeugen will, sollte unbedingt eine Patientenverfügung bei der zentralen Stelle in Berlin hinterlegen. Darin wird die Vertrauensperson bestimmt und diese trifft dann die notwendigen Entscheidungen.
 
Wer an der Stelle vorbeugen will, sollte unbedingt eine Patientenverfügung bei der zentralen Stelle in Berlin hinterlegen. Darin wird die Vertrauensperson bestimmt und diese trifft dann die notwendigen Entscheidungen.

Genauso einen Zettel hab ich zu Hause.
Ist meine und die Unterschrift meines Vaters drauf.

Hatte nur keine Ahnung das das in Berlin hinterlegt werden muss.
Muss mal meinen Vater fragen, wo und wie er das da gemacht hat.
 
Ich bin auch für aktive Sterbehilfe,denn es sollte jeder selbst entscheiden dürfen,wann er sterben möchte. Jedoch lehne ich passive Sterbehilfe,also das Abschalten der Maschinen und das daraus resultierende Verhungern und Verdursten ,strikt ab. Kennt einer die Geschichte der amerikanischen Wachkomapatientin Terri Shiavo noch? Es hat 14 Tage gedauert,eh sie tot war. Grausam sowas. Dann sollte man denjenigen lieber einschläfern.
 
Die Patientenverfügung setzt leider erst dann ein, wenn man selber nicht mehr handlungsfähig ist bzw. seinen Willen nicht mehr äußern kann.
Sie verhindert in keinem Fall, dass man seinen schmerzhaften Verfall nicht mehr miterleben muss.
Wenn ich bereits krankheitsbedingt ohne Bewußtsein bin oder im Schmerzmitteldauerrausch vor mich hinvegetiere ist es mir ziemlich egal ob man mich weiterernährt oder nicht.
Ich sterbe sowieso.
Es würde mir darum gehen, das Stadium auszulassen wo die Schmerzen unerträglich werden und wo ich anfange aufgrund der Nebenwirkungen der Schmerzmittel mein Wesen drastisch zu verändern.
Wer bei eindeutiger Diagnose ablehnt das Leben eines Todkranken auf seinen eigenen Wunsch human zu beenden, ist in meinen Augen ein Sadist. Oder Betreiber eines sog. "Sterbezimmers" in einer Klinik und verdient sein gutes(?) Geld mit der (End-)Lagerung von Todkranken.
Einziger Trost für mich ist, dass auch einige Vertreter der Kontra-Sterbehilfe Fraktion irgendwann eine schlechte Diagnose bekommen und dann hoffentlich am eigenen Leib erfahren, wie beschissen es ist unter Schmerzen langsam zu verrecken.
 
bisschen happig, den Leuten nen qualvollen Tod zu wünschen, nur weil sie der Meinung sind, Sterbehilfe sei nix gutes.... oder?
Das ist so, als würdest du allen weiblichen Abtreibungsgegnern ne Vergewaltigung wünschen. Ähnlich finsteres Level... nur harmloser( also der Verwaltigungsfall....).
Das Leben hat halt einen so hohen Stellenwert und gerade derjenige, der in dieses unheilbare Stadium gerät, hat oft nicht mehr die intellektuelle Befähigung, besonnen über sein Schicksal zu befinden.
Der Staat wird diesen Menschen dann nicht leichtfertig über die Klinge springen lassen. Und wie gesagt:
1) Selbstmord ist straflos
2) die Beihilfe zum Selbstmord ist straflos
3) passive Sterbehilfe ist unter extremen Voraussetzungen möglich.
4) nur das abmurksen im engeren Sinne ist verboten. Probleme damit? Na herzlichen Glückwunsch. Wenn du deinen schmerzhaften Verfall ( so wie du das nennst. Es soll auch Menschen geben, die trotz Schmerzen leben wollen. Willst du die gefährden, weil ein Pfleger die töten darf??) nicht mehr erleben willst, bring dich doch einfach um. Denn in dem Szenario, das du voraussetzt, hast du ja noch die Kraft dazu.

Wo also ist dein Problem?
 
Sterbehilfe find ich auch gut !

Ich möchte nicht im KHaus liegen und künstlich beatmet,gefüttert usw.... werden!Oder aber wenn ich Schwerstbehindert bin und nicht mehr Selbständig mein Leben Leben kann möchte ich doch lieber sterben.
Ich will nicht vor mir hin vegetieren.

Aber mal ne andere Frage,
Würdet Ihr auch Sterbehilfe leisten.......obwohl es hier in Deutschland...........strafbar ist bzw. Du dir sicher sein kannst das du abgehst fürn paar Jahre!

Als Beispiel,
Dein Opa liegt im K Haus und jeder von Euch weiss,auch dein Opa,das es bald zuende geht!
Und dein Opa sagt zu Dir "Ich halte es nicht mehr aus........drück den Knopf und tot bin ich!
Würdet Ihr das machen?

Geht mal in Euch und überlegt Euch das in Ruhe!
Jemanden den man "liebt" helfen um zu Sterben!

Ich bin,wie gesagt,für die Sterbehilfe aber ob ich meinen Opa wirklich helfen würde indem ich den Knopf drück........das weiss ich nicht!!

aSun
 
@asunflash: Genau diesen Dialog hatte ich mit meinem krebskranken Dad als er wusste das er nicht mehr zu retten war und die Schmerzen anfingen.
Er wurde ins "Sterbezimmer" verfrachtet und bekam dort soviel Schmerzmittel das er bis zu seinem Erstickungstod zugedröhnt war.
Die Ärzte beriefen sich auf die Gesetze und meinten das sie nix anderes machen könnten.
Und ich musste mir ein 3 Monate mitansehen wie mein Dad vor sich hin wimmerte und mich anflehte ihm zu helfen (wenn er mal kurz ansprechbar war).
Habe oft überlegt ob ich seine "Morphinschnäpse" zu einer Überdosis sammel oder ihm das Kissen ins Gesicht drücke aber für beides wäre ich in den Knast gegangen.
Bin da fast wahnsinnig geworden und bekam eine große Wut über das herrschende Recht.
Und somit habe ich absolut kein Prob damit, wenn jemand aus der Anti-Sterbehelfergemeinde die Folgen seiner Gesinnung am eigenen Leib erfährt.

@Lappen:
Die Beihilfe zur Selbsttötung (Selbstmord gibbet ja eigentlich net) könnte meiner Meinung nach durchaus strafbar sein, wenn ich eine Garantenstellung gegenüber dem Suizidanten habe, oder?
Und zu der These das ich Leuten den Tod wünsche:
Ich befürworte nur, dass Leute das bekommen, was sie selber gefördert/bejaht haben.
Z.B. würde ich auch kein großes Mitgefühl haben wenn sich jemand besoffen tot fährt oder wenn ein Psychiater der Wiederholungstäter positiv beurteilt durch selbigen gemeuchelt wird oder wenn ein Jugendrichter der sehr großzügig urteilt selber mal in die Fänge jugendlicher Intensivtäter gerät.

Und bei der Sterbehilfe ging es mir eher um den Fall das ich mir nicht mehr selber ins Jenseits helfen kann.
Für mich ist es nicht unethisch jemanden sanft einschlafen zu lassen anstatt ihn weiter leiden zu lassen.
 
Last edited:
Das Problem ist, dass ihr, wenn ihr wisst, dass sich jemand umbringen will, und ihr nichts unternehmt, euch wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar macht.
 
@ sternchen: nein, das ist nicht so.

@ tala: nein, eine garantenstellung ist erforderlich für unechte unterlassensdelikte wie z.b. totschlag durch unterlassen. beihilfe zum selbstmord ist straflos und zwar immer.

also: wenn jemand, der noch über seinen tod entscheiden kann und euch nahesteht, um den tod bittet, besorgt ihm einfach ein starkes gift ( aufs BTMG aufpassen) oder ein sonstiges tötungsinstrument und reicht es ihm. was sich dann abspielt, sollte allerdings in eurer abwesenheit geschehen, denn sonst droht euch eine freiheitsstrafe, die über das strafmaß der von sternchen angesprochenen unterlassenen hilfeleistung hinausgeht.

also: gift überreichen und ne woche verreisen. ----> komplett straflos
 
@asunflash: Genau diesen Dialog hatte ich mit meinem krebskranken Dad als er wusste das er nicht mehr zu retten war und die Schmerzen anfingen.
Er wurde ins "Sterbezimmer" verfrachtet und bekam dort soviel Schmerzmittel das er bis zu seinem Erstickungstod zugedröhnt war.
Die Ärzte beriefen sich auf die Gesetze und meinten das sie nix anderes machen könnten.
Und ich musste mir ein 3 Monate mitansehen wie mein Dad vor sich hin wimmerte und mich anflehte ihm zu helfen (wenn er mal kurz ansprechbar war).
Habe oft überlegt ob ich seine "Morphinschnäpse" zu einer Überdosis sammel oder ihm das Kissen ins Gesicht drücke aber für beides wäre ich in den Knast gegangen.
Bin da fast wahnsinnig geworden und bekam eine große Wut über das herrschende Recht.
Und somit habe ich absolut kein Prob damit, wenn jemand aus der Anti-Sterbehelfergemeinde die Folgen seiner Gesinnung am eigenen Leib erfährt.






das Selbe hab ich auch durchgemacht, nur hatte ich als mein Dad noch bei uns zu Hause war, irgendwann mit der Waffe vor seinem Bett gestanden und ich konnts einfach nicht.
Er hat früher immer gesagt er würde sich selbst umbringen (mit einer der Waffen, is ja naheliegend). Als es ihm noch "gut" ging aber klar war dass er stirbt hat er ohne unser Wissen einen befreundeten Arzt in der Schweiz angerufen um sich Pillen zu besorgen.

Alles in allem wars klar: mein Dad WILL abtreten bevor er zu dem wird was er nacher dann auch geworden ist.
Das war eine innerer Kampf in mir und ich bin auch, wie du schon sagtes, beinahe wahnsinnig geworden. Ich habs auch noch wirklich verkraftet, die ganze Situation, die ganze Zeit lang, ich hab dann auchs Saufen angefangen und so Scherze...

Das einzige was wir für unseren Dad tun konnten, bzw getan haben war dann auf Verlangen meiner Mutter keine Wiederbelebungsversuche durchzuführen wenn es so weit ist.

Wenn es nach meinr Tante (Schwester meines Dads) gegangen wäre hät man ihn auch noch an tausende von Maschinen angeschloßen nur amit er aufem Papier noch lebt. Die kommt heut noch nicht damit klar dass ihr Bruder tot ist.



@AraBa: bei was stimmst du Intakk zu ?
 
Last edited:
Das hat sich auch etwas im Sand verlaufen und eigentlich wars keine Diskussion sondern ein Senfgemisch
 
halten wir einfach fest: selber sterben ist am gesündesten
 
falls ich irgendwann das ech habe in irgendeiner form unzumutbare schmerzen, eine krankheit mit 100% todeswahrscheinlichkeit oder frühzeitig erfahre das ich an einer degenerativen krankheit (sei es alzheimer oder als) leide, wäre ich sehr froh darüber so etwas in anspruch nehmen zu können weil ich definitiv nicht vor mich hinvegetieren möchte.
Da es so eine Organisationen in Deutschland nicht gibt müsste ich zwangsläufig auswandern und mich besagter Organisation anschließen oder suizid begehen.

Da ich zur zeit jeden tag mit ansehen muss wie alte menschen total durch den wind sind und permanent wirres zeug labbern oder mich innerhalb 5 minuten 10 mal fragen welcher tag heute ist es aus meiner sicht schon die richtige entscheidung sterbehilfe in anspruch zu nehmen.
also ich bin dafür

also ich habe alzeheimerkranke im altenheim kennengelernt die HATTEN sehr wohl noch lebensfreude. du musst denen ja nich sagen, dass sie dich gefragt haben. denn sie realisieren es garnicht. WAS EIN GLUECK NICHT! sicher ab nen gewissen punkt vegetieren sie auch noch, aber das kann lange dauern. also wieso frueh in anspruch nehmen. dann bring dich doch gleich um solangs die noch gut geht. dann kannste sicher sein, du musst nich irgendwann, seis morgen nach nem verkehrsunfall vor dich hervegetieren zu muessen. OMFG .-_-

"anders" sein schön und gut aber IRGENDWO hörts auf... und die linie is imo erreicht... einma auf linke socke machen und dann wieder hier diese menschenverachtenden geldsprüche loslassen... riesen arschloch wirklich!
Geld regiert die welt. wieso hier menschenverachtend... blabla. aber das geld argument zieht bei gewissen straftaetern? (siehe Saddam topic. ) LOL fuer mich riesiger BS dieser Aufreg! :anime


rein biologisch Leben sie noch und das ist das problem, es gibt genug Fälle wo diese Menschen sich wieder berappeln (selten aber es kommt voR).. und darum gibt es die hemmung die maschinen abzustellen

tja dummerweise gibt es halt diese faelle wo sie ins leben zurueckkommen. sicher keiner weiss wie es ist, wenn man nur noch so am leben ist, aber wenn derjenige nicht mal ausdruecklich gesagt hat er moechte in solch einem fall sterben, und das notariell hinterlegt hat. / dagegen. man kann nicht ueber das leben der person verfuegen, wenn man nicht weiss was sie moechte. sicher bei dieser terry shivo, ich war auch dafuer dass sie sterben darf, trotzdem kann ich es nich voll unterstuetzen! daher bin ich n bissal gespalten.


Beispiel Chemotherapie: Wenn klar ist dass es nichts (mehr) bringt: Warum soll man dann nochmak einen Durchgang machen ?

keiner sagt, dass man das muss. voelliger schwachsinn!

@topic/
habe mich enthalten. bin eigentlich nur fuer sterbehilfe, wenn es vom denjenigen schon viele jahre vorher beschlossen wurde, dass er sowas moechte *notariell, ohne beisein der Angehoerigen, um gewisse dinge auszuschliessen!
fuer den fall das einfach ein arzt bestimmen darf, jo den schalten wir jetzt ab, der hat ja keine Lebensqualitaet mehr. Das is einfach nur BS.
 
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