Super, schon wieder behauptet irgendwer Beweise für russische Waffenliefungen oder die direkte Unterstützung der Separatisten durch den Kreml zu haben. Blöderweise blieb es bisher, soweit ich das mitbekommen habe, bei Behauptungen und wenn dann ausnahmsweise doch mal was an die Öffentlichkeit gelangt, dann stellt sich dieser sich kurze Zeit später als Fehlinformation heraus.
Da wird dann mal ein angeblicher russischer Panzer gezeigt und dann stellte sich heraus, dass es sich bei diesem um ein sowjetische Modell handelt, welches für das ukrainische Militär umgerüstet wurde und in der Form beim russischen Militär nie im Einsatz war, also wahrscheinlich beim ukr. Militär erbeutet wurde. Oder es werden irgendwelche Satellitenfotos mit Kampfflugzeugen vorgezeigt um Truppenaufmärsche zu belegen und dann stellt sich heraus, dass das Flugzeug dort vor einem Jahr auch schon rumstand, zumal die russischen Armeesstützepunkte in der Nähe der ukrainischen Grenze dort größtenteils schon seit dem zweiten Weltkrieg in Benutzung sind.
Und hier kommt wieder eine Behauptung von interessierter Stelle. Es ist doch offensichtlich, dass die Vereinigten Staaten durchaus ein wirtschaftliches Interesse daran haben, das Verhältnis der EU und Russland zu zerstören. Sind die „Beweise" hier genauso unwiderlegbar wie die Beweise für Saddams Massenvernichtungswaffen oder der Angriff nordvietnamesischer Schnellboote auf amerikanische Kriegsschiffe in der Bucht von Tonkin?
Ich behaupte nicht, dass Russland die Separatisten ganz sicher nicht unterstützen würde. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber wenn man über eindeutige und nicht eilig zusammengefälschte Belege dafür verfügt, dann kann es doch nicht so schwer sein diese auch an die Öffentlichkeit zu bringen. „Put up or shut up!" sag ich da nur. Man wurde bei der Berichterstattung seit Anfang des Jahres von allen Seiten medial dermaßen mit Fehlinformationen und Manipulationen zugedröhnt, dass ich bloßen Tatsachenbehauptungen irgendeiner Seite ohne einen Beleg schlicht nicht glauben kann. Dies besonders bei Behauptungen mit derartiger politischer Brisanz wie eine mögliche Unterstützung der Separatisten.
Hat auch nichts mit der Regierung in Kiew zu tun! Berichte haben offengelegt dass sich Hooligans der einen und der anderen Gruppierung da um ein Fußballspiel drumherum ihre Schlägereien und Ausschreitungen geliefert haben, bis schließlich die Ostnazis vom Gebäude aus mit Steinen geworfen haben. Daraufhin ist die Situation hin völlig entgleist und die Westnazis haben das Massaker angerichtet. Hat mit der Führung in Kiew NULL zu tun.
Du willst mich veralbern, oder? Wir erinnern uns. Der Generalstaatsanwalt ist nach wie vor von der Swoboda, dieser hat sich schon bei der Suche nach den Maidanschützen nicht gerade mit Ruhm bekleckert und wollte Indizien, welche auf Scharfschützen in einem von der Opposition gehaltenen Gebäude hindeuteten, gar nicht erst nachgehen. Diverse Minister gehören nach wie vor zu diesen Rechtsextremisten an und solche Leute sind inzwischen im gesamten Sicherheits- und Justizapparat keine Randerscheinung mehr. So ist z. B. Herr Andrij Parubij, Mitbegründer der Sozial-Nationalen Partei (heißt heute Swoboda) und enger Vertrauter von Dmytro Jarosch, dem Führer des rechten Sektors, maßgeblich für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit verantwortlich.
Auch war während der Auseinandersetzungen vor und im Gewerkschaftshaus von Odessa die Polizei vor Ort, hat allerdings nichts getan außer hinterher die den Brand überlebenden prorussischen Aktivisten festzunehmen. Die Gewalttäter konnten wohl nahezu ungehindert mit ihren Schlagstöcken, Brandsätzen und vereinzelt wohl auch Schusswaffen dort herummarodieren und wurden hinterher von der Gasprinzessin in einer TV-Ansprache zu heldenhaften Landesverteidigern glorifiziert.
Nun war die ukrainische Justiz nie für ihre politische Unabhängigkeit bekannt, nicht unter Janukowytsch, nicht unter Juschtschenko und das wird jetzt auch nicht anders sein. Du willst mir doch wohl nicht weiß machen, dass du in dieser politisch brisanten Sache den offiziellen Ermittlungsergebnissen blind glaubst? Das kann man in einem Rechtsstaat tun, aber in der jetzigen Ukraine wohl eher nicht. Oder berufst du dich da auf Berichte von anderer Seite, der man eher eine gewisse Überparteilichkeit unterstellen könnte?
Dass die Machthaber in Kiew das angeordnet haben, glaube ich auch nicht. Da sitzen zwar nach wie vor skrupellose Opportunisten an den Schalthebeln, aber was hätten diese davon?