Blade
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Ich wollte schon lange mal einen philosophisch angehauchten Thread eröffnen, da hier viel um Fakten und Quellen gestritten wird... das wird hier nicht so einfach möglich sein... außerdem find ich die Überlegungen spannend
Um "Determinismus" fassbar auszudrücken zitiere ich hier einfach den ersten Satz aus Wilipedia
In einfachen Worten gesagt also die These, dass alles was geschieht irgendwie vorbestimmt ist. Undzwar in einer unpersönlichen Art (ginge man von einer lenkenden, persönlichen Instanz aus wärs eher Fatalismus). "Das ist Schicksal" sagt man ja oft.
Mich als Naturwissenschaftler reizt diese These besonders, da ich viele Formeln und mathematisches Zeug kenne um irgendwelche Ereignisse zu berechnen. Nun ist es klar, dass in der Wissenschaft immer von idealen Fällen ausgegangen wird und dass kein Physiker dieser Welt einen simplen Wurf eines Balls zu 100% exakt berechnen könnte. Das liegt aber nicht daran, dass der Zufall hier eine Rolle spielt, sondern dass in der Realität IMMER zuviele Unbekannte Einflussfaktoren auftreten, die niemand einberechnen kann.... eben darum bedient man sich ja dieser idealen Fällen.
Ums mal mit nem Beispiel nicht so abstrakt auszudrücken: Jeder hat sicher schonmal Billard gespielt und weiß, dass die Kugeln nicht immer das tun, was sie sollen (in meinem Fall ist es eher Zufall, wenn sie mal tun was sie sollen ) ... wenn man sich jedoch überlegt ob so ein Schlag berechenbar wäre, wenn man wirklich ALLE Einflussfaktoren kennen würde (exakte Beschaffenheit der Kugeln, des Tisches, der Banden, Position der Kugeln, Stärke des Schlages, Temperatur der Luft... was euch alles einfällt), so kommt man zu dem Schluss, dass der ausgeführte Schlag ganz sicher zu berechnen wäre.
Bei etwas komplexeren sehen wir jeden Tag, dass es für uns nichtmehr möglich ist alle Eventualitäten einzuberechnen... was dabei rauskommt ist dann die Wettervorhersage. Aber liese sich nicht auch das exakt berechnen, wenn es wirklich garkeine Unbekannten mehr gäbe?
Und noch einen Schritt weiter gedacht: Wäre nicht ALLES vorrausberechenbar, wenn man wirklich ALLE Einflußfaktoren bekannt hätte. Zugegeben das wäre für einen Menschen weder ausrechenbar noch fassbar. Aber die Vorstellung, dass es so ist finde ich nicht ganz abwegig.
Auf der anderen Seite würde das quasi bedeuten, dass weder Mensch noch Tier noch irgendetwas einen freien Willen besitzen würde... denn schließlich liesen sich auch alle menschlichen Aktionen vorrausberechnen wenn man die Eventualitäten einer Person bis ins Detail kennen würde (hormonelle Einflüsse, Reaktionen auf vorhergehende Aktionen, Charaktereigenschaften bis hin zum biochemischen Haushalt).
Das würde nicht heißen, dass "egal wie man handelt, alles sinnlos" wäre... nicht die Folgen einer Handlung sind nach dieser Theorie alternativlos sondern die Handlung selbst ist alternativlos.
Dagegen steht unser tägliches Bild der Willensfreiheit.... zugegeben Determinismus wäre in unserer Realität wenig praktikabel, denn er würde bedeuten, dass kein Mörder je eine Alternative zu seinem Mord hatte. Das ganze taugt tatsächlich nur für irgendwelche Gedankenspiele und nicht für eine Weltanschauung.... trotzdem find ichs interessant darüber nachzudenken.
Achja sollte ich jetzt die Philosophie geschändet haben darf PJ mich wieder züchtigen (ich kann mich da schwach an einen Fall in der Vergangenheit erinnern ^^)
Um "Determinismus" fassbar auszudrücken zitiere ich hier einfach den ersten Satz aus Wilipedia
Der Determinismus (lat. determinare „abgrenzen“, „bestimmen“) ist die Auffassung, dass zukünftige Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind. Die Gegenthese (Indeterminismus) vertritt, dass es überhaupt oder in einem bestimmten Bereich der Realität Ereignisse gibt, die auch hätten anders eintreten können.
In einfachen Worten gesagt also die These, dass alles was geschieht irgendwie vorbestimmt ist. Undzwar in einer unpersönlichen Art (ginge man von einer lenkenden, persönlichen Instanz aus wärs eher Fatalismus). "Das ist Schicksal" sagt man ja oft.
Mich als Naturwissenschaftler reizt diese These besonders, da ich viele Formeln und mathematisches Zeug kenne um irgendwelche Ereignisse zu berechnen. Nun ist es klar, dass in der Wissenschaft immer von idealen Fällen ausgegangen wird und dass kein Physiker dieser Welt einen simplen Wurf eines Balls zu 100% exakt berechnen könnte. Das liegt aber nicht daran, dass der Zufall hier eine Rolle spielt, sondern dass in der Realität IMMER zuviele Unbekannte Einflussfaktoren auftreten, die niemand einberechnen kann.... eben darum bedient man sich ja dieser idealen Fällen.
Ums mal mit nem Beispiel nicht so abstrakt auszudrücken: Jeder hat sicher schonmal Billard gespielt und weiß, dass die Kugeln nicht immer das tun, was sie sollen (in meinem Fall ist es eher Zufall, wenn sie mal tun was sie sollen ) ... wenn man sich jedoch überlegt ob so ein Schlag berechenbar wäre, wenn man wirklich ALLE Einflussfaktoren kennen würde (exakte Beschaffenheit der Kugeln, des Tisches, der Banden, Position der Kugeln, Stärke des Schlages, Temperatur der Luft... was euch alles einfällt), so kommt man zu dem Schluss, dass der ausgeführte Schlag ganz sicher zu berechnen wäre.
Bei etwas komplexeren sehen wir jeden Tag, dass es für uns nichtmehr möglich ist alle Eventualitäten einzuberechnen... was dabei rauskommt ist dann die Wettervorhersage. Aber liese sich nicht auch das exakt berechnen, wenn es wirklich garkeine Unbekannten mehr gäbe?
Und noch einen Schritt weiter gedacht: Wäre nicht ALLES vorrausberechenbar, wenn man wirklich ALLE Einflußfaktoren bekannt hätte. Zugegeben das wäre für einen Menschen weder ausrechenbar noch fassbar. Aber die Vorstellung, dass es so ist finde ich nicht ganz abwegig.
Auf der anderen Seite würde das quasi bedeuten, dass weder Mensch noch Tier noch irgendetwas einen freien Willen besitzen würde... denn schließlich liesen sich auch alle menschlichen Aktionen vorrausberechnen wenn man die Eventualitäten einer Person bis ins Detail kennen würde (hormonelle Einflüsse, Reaktionen auf vorhergehende Aktionen, Charaktereigenschaften bis hin zum biochemischen Haushalt).
Das würde nicht heißen, dass "egal wie man handelt, alles sinnlos" wäre... nicht die Folgen einer Handlung sind nach dieser Theorie alternativlos sondern die Handlung selbst ist alternativlos.
Dagegen steht unser tägliches Bild der Willensfreiheit.... zugegeben Determinismus wäre in unserer Realität wenig praktikabel, denn er würde bedeuten, dass kein Mörder je eine Alternative zu seinem Mord hatte. Das ganze taugt tatsächlich nur für irgendwelche Gedankenspiele und nicht für eine Weltanschauung.... trotzdem find ichs interessant darüber nachzudenken.
Achja sollte ich jetzt die Philosophie geschändet haben darf PJ mich wieder züchtigen (ich kann mich da schwach an einen Fall in der Vergangenheit erinnern ^^)