Grad vorhin geguckt:
Alexander
Trotz ziemlich schlechter Kritiken von einigen Freunden wollte ich mir den Film jetzt doch mal angucken und ich muss sagen ich bin positiv überrascht. Ich weiß nicht, wieso den alle so schlecht fanden. Nur wegen der so gut wie gar nicht vorhandenen Schlachten?
Was mich etwas gestört hat, waren zum einen die extremen Zeitsprünge, dann das Toleranz- und Weltfriedengesülze, und zum anderen, dass Alexander zuviel schöngeredet wird. Die negativen Seiten seiner Person wie Jähzorn, Suff, Größenwahn oder Paranoia wurden fast vollkommen ausgeblendet. Als Alexander z.B. seinen treuen Freund und Kameraden Kleitos umbringt, weil der ihn während eines Gelages beleidigt, kommt das im Film so rüber, als hätte Alexander geradezu keine andere Wahl gehabt, weil er so sehr beleidigt wurde. Auch etwas bescheuert fand ich Angelina Jolie als Alexanders Mutter (so heiß sie auch aussieht). Zum einen ist sie einfach viel zu jung neben Colin Farrell, als dass sie seine Mutter sein könnte und zum anderen nervt dieser bescheurte gekünstelte Akzent extrem. Natürlich wird Alexanders Mutter kein akzentfreies griechisch gesprochen haben, aber dann müsste man wohl alle anderen griechischen Dialekte der Zeit berücksichtigen und die Perser dürften auch kein Englisch sprechen. Fand ich einfach nur dämlich.
Sind jetzt schon ein paar Mankos, aber der Film ist nicht so schlecht, wie es jetzt vielleicht klingt. Ich fand ich schon ganz in Ordnung. Dass so wenig Schlachten zu sehen sind, hat mich persönlich nicht gestört, aber den meisten wird das wohl sehr missfallen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass Alexanders Wandlung, vom Verfechter des Griechentums zum orientalischen Despoten etwas besser dargestellt wird. Nichts desto trotz, fand den Film gut (wenn man mit dem ganzen geschichtlichen Drumherum etwas vertraut ist schätzt man den Film eventuell ein wenig mehr).
7/10