Internetzensur in Deutschland - coming soon

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Zu später Stunde kam mir gerade noch eine abwegige Idee: was passiert eigentlich wenn die das Gesetz durchbringen, und auf einmal das Ganze Internet die Stoppschildseiten besucht als gäbe es kein Morgen mehr (was natürlich bescheuert ist). Kommen wir dann alle ins Gefängnis? Mal angenommen es macht nur die Hälfte mit, das wären dann immernoch ca 20 mio. die in keine vollzugsanstalt passen

Ich denke mal allenfalls die staatlich geblockten Seiten würden zu der normalen Stoppschildseite führen und bei den in wirtschaftlichem Interesse blockierten Seiten wird man das anders machen.

Alternativ könnte man ja auch McPomm in ein großes Freiluftgefängnis umwandeln. Da es dort eh nur wenige Arbeitsplätze gibt und somit immer mehr Menschen dort wegziehen bietet sich das ja geradezu dafür an. :top <- Nicht ernst gemeint. :D

*edit

FREUNDE DER KINDERPORNO-SPERREN SCHLAGEN ZURÜCK

Nach dem medialen Erfolg der ePetition gegen die Sperr-Pläne der Bundesregierung mit derzeit knapp 80.000 Unterstützern, wollen jetzt die Freunde der Kinderporno-Sperre zurückschlagen. Nachdem die Deutsche Kinderhilfe eine Unterschriftenaktion angekündigt hat, will vermutlich morgen ein Bündnis aus mehreren Organisationen an die Öffentlichkeit gehen und nach unseren Informationen u.a. zwei neue Forderungen stellen: Einerseits sollen irgendwie durch eine unabhängige Instanz die geheimen Sperrlisten kontrolliert werden. Andererseits gibt man sich nicht mit den DNS-Sperren zufrieden und fordert gleich mehr Eingriffe in die Internetinfrastruktur. Ersteres klingt wie Kosmetik, da bin ich auf eine saubere rechtsstaatliche Lösung mal gespannt. Zweiteres dürfte bei vielen die Alarmglocken läuten lassen, denn das weckt sofort die Befürchtungen, dass man hier doch mit chinesischen Methoden eine Zensurinfrastruktur schaffen möchte.

Interessant ist vor allem die Konstellation, welche Organisationen sich dort zusammen getan haben. Die Koordination läuft wohl über den Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland (IVD). Dieser liess vor einiger Zeit die Seite youporn.com bei Arcor sperren (Ist das eigentlich aufgehoben worden?). Die Interessen des Verbandes gehen dabei in zwei Richtungen. Generell hat man wohl Angst, eines der Kern-Geschäfte von Videotheken, die Verleihung von Porno-Videos/-DVDs an das Internet zu verlieren. Deshalb geht man hier über die Jugendschutzschiene mit dem Ziel, den Zugang pornografischem Material im Netz einzuschränken. Andererseits gehört der IVD auch zur Lobby der Rechteindustrie, die gerne Tauschbörsen und andere Umschlagplätze für unerlaubt kopierte urheberrechtlich geschützte Werke aus dem Netz bekommen wollen. Der Kampf gegen Kinderpornografie durch IVD ist somit nur mit diesen anderen beiden Motivationsgründen erklärbar. Und hier kommt wieder unsere Befürchtung ins Spiel, dass das Thema Bekämpfung der Kinderpornografie durch Netz-Sperren nur der Dammbruch ist, viele andere missliebige Inhalte auch aus dem Netz zu sperren.

Eine andere Organisation ist auch nicht uninteressant: “Innocence in danger“. Das ist die Charity-Organisation von Stephanie Freifrau zu Guttenberg, der Ehefrau unseres Wirtschaftsminister, der ja die Proteste sehr bedauert. Dabei ist auch ECPAT Deutschland e.V., die laut ihrer eigenen Webseite vom Bundesfamilienministerium gefördert werden und dadurch auch nicht ganz unabhängig sind. Unklar ist bisher, ob der Deutsche Kinderschutzbund dabei ist und welche anderen Organisationen. Wie man so hört, macht bei der Initiative nicht jede angefragte Organisation mit.

Ich bin mal gespannt, welchen Text und welche konkreten Forderungen die Organisationen morgen präsentieren werden.

Quelle: netzpolitik.org
 
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Das wird ja immer schlimmer, vor allem die Passage, das DNS-Sperren nicht genügen :o

Aber auch die Tatsache, welche Unternehmen und Vereinigungen sich beteiligen wollen, man hat den Eindruck, die Kinderpornografie steht nicht mehr im Vordergrund, sondern die Möglichkeit beliebig zu sperren...
 
Das wird ja immer schlimmer, vor allem die Passage, das DNS-Sperren nicht genügen :o

Aber auch die Tatsache, welche Unternehmen und Vereinigungen sich beteiligen wollen, man hat den Eindruck, die Kinderpornografie steht nicht mehr im Vordergrund, sondern die Möglichkeit beliebig zu sperren...

Die Sachargumente, warum man das ausgerechnet so machen muss, sind uns die Sperrbefürworter ja bis heute schuldig geblieben. Spanische Wände hochzuziehen hilft eher den Tätern als den Opfern. Denn selbst wenn man nebenbei versuchen würde gegen die Täter vorzugehen, so sind diese durch die Sperrung ihrer Seite ja eventuell schon vorgewarnt und haben Zeit Beweise zu vernichten.

Da seitens der Politik mit allen Mitteln versucht wird eine sachliche Diskussion des Themas zu verhindern, indem man versucht alle Kritiker in die pädophile Ecke zu stellen, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass es hier gar nicht um die Bekämpfung von Kinderpornographie geht.

Wenn man dann noch bedenkt, dass in den letzten Jahren die Gelder für Therapien, sowohl von Opfern als auch von Menschen mit pädophilen Neigungen, massiv gekürzt wurden und auch bei der Polizei zur Schere gegriffen wurde und unsere Familienministerin es letzten Herbst nicht für nötig befand zu einem internationalen Gipfel zu diesem Thema persönlich zu erscheinen, drängt sich mir eigentlich nicht unbedingt der Verdacht auf, dass hier tatsächlich irgendwelchen Kindern geholfen werden soll.

Kinderpornographie scheint nur die Sperrspitze zu sein um Internetzensur salonfähig zu machen und entsprechende Infrastrukturen zu schaffen. Gegen Kinderpornos ist schließlich jeder.

*edit:
Die Seite der Kinderhilfe wurde offensichtlich gehackt. Keine Gute Idee.
 
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Das Video fasst den aktuellen Stand der Debatte sehr gut zusammen.

Allerdings wurde die Sendung wohl noch bevor diese ominöse, als Kinderschutzverein getarnte, Organisation "Deutsche Kinderhilfe" (1, 2, 3 - Die Welt, 4 - Spiegelfechter) aktiv wurde:

Internet-Sperren - Kampf um die Meinungshoheit (Frankfurter Rundschau)
"Zensursula": PR-Agentur sucht Unterschriftensammler gegen Bezahlung (netzpolitik.org)

Ach ja, deren Wikipedia-Artikel wurde in den letzten Tagen übrigends etwas "verbessert".

Originalartikel (Screenshot-falls die Änderungen übernommen werden/wurden)
Neue Version (Wurde noch nicht freigegeben.)
Gegenüberstellung beide Versionen

Die Organisation wird sich in diesen Tagen wohl bei diversen Fußballspielen rumtreiben um Unterschriften für ihre Sache zu sammeln.

*edit:
Die religiöse Härte hinter dem Lächeln
Ich fand diesen Artikel auch ganz interessant.
 
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lol ... irgendwie will ich heute mir bei YT nen Video angucken dann steht da ... Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar obwohl ich das gestern noch gucken konnte .... was is dass denn ...
 
Vermutlich mit geschützer Musik hinterlegt. Ist ja mittlerweile durch das neue (bzw nicht zustande gekommene) Abkommen oft so.
 
http://netzpolitik.org/2009/buendnis-fordert-schaerferes-zensursula-gesetz/

Tja.. vielleicht sollte man langsam schon mal Urlaub in Afghanistan oder Pakistan machen um zu lernen wie man unsere Regierung am besten stürzen kann.. oh.. halt.. stop... das machen ja bereits so viele Millionen laut Schäuble... ganz vergessen :z
Hat er ja heute erst wieder vorgelesen ( die Tatsache das er dabei mal wieder nicht aufblicken konnte würd mich ja denken lassen er kannte den Text nicht bis 2 Minuten vor der Pressekonferenz... ) wieviel "Abschaum" in Deutschland herum rennt.. und wo sie sich ausbilden lassen.. und wieder schön gegen den Islam gehetzt.. :D
 
Wenn die deutsche Pornoindustrie der Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland e.V. Verbesserungsvorschläge macht, dann wird das schon seine Richtigkeit haben. Das ist schließlich die moralische Instanz schlechthin in Deutschland und niemand käme auch nur ansatzweise auf die Idee, dass die da irgendwelche Hintergedanken haben könnten. Erst recht nicht Leute die bei Arcor sind. :D

Der Kinderschutzbund unterstützt den Vorstoß auch? Schade, bisher hielt ich das eigentlich für eine seriöse Organisation an die ich auch schon mal was gespendet habe. Wird nicht wieder vorkommen.

Es ist aber interessant zu sehen wie viel Aufwand man betreibt eine komplett sinnfreie Maßnahme, die weder Opfern hilft noch zu der Ergreifung der Täter beiträgt, weiter zu optimieren.

Wenn jetzt noch Jugendpornographie mit gesperrt werden soll, dann kann man damit rechnen, dass das auch sehr viele legale Angebote betreffen wird. Wer kann schon mit Gewissheit sagen ob die dargestellten Personen 20 oder 17 sind? Es hat ja nicht jeder sein Geburtsdatum auf der Stirn tattooviert.
 
nein demnächst stellt sich jeder Darsteller erstmal mit dem Perso vor ^^
wo man das BDAY Datum sehen kann :D
 
Die Darsteller aus den USA, der Ukraine oder weißdergeierwo werden ihr internationales Publikum bestimmt gerne mit unnützen Ausweis-Szenen nerven, um ja bloß nicht die deutschen Moralapostel zu vergraulen. Genauso wie das die Filmindustrie gemacht hat und seit Jahrzehnten keine brutalen Filme mehr produziert. :D

Konträre Umfrageergebnisse zu Kinderporno-Sperren

Mit suggestiv formulierten Fragen kann man in angeblich repräsentativen Umfragen Ergebnisse nach Wunsch erzeugen. Das haben Befürworter und Gegner der sogenannten Kinderporno-Sperren der Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen vorgeführt.

Als am vergangenen Wochenende das Ergebnis einer Telefonumfrage von infratest dimap öffentlich geworden war, mochten die engagierten Gegner von Internet-Sperren es zunächst nicht glauben: 92 Prozent der deutschen Bevölkerung befürworten demnach die Sperrung kinderpornografischer Seiten im Internet. Lediglich acht Prozent sprachen sich gegen das derzeit heiß diskutierte Gesetzesvorhaben der Bundesregierung aus.

Heute nun meldet die Zeit auf ihrem Online-Portal: "Mehr als 90 Prozent gegen Sperrungen im Internet". Auch dies sei das Ergebnis einer repräsentativen Telefonumfrage von infratest dimap. Ja was denn nun? Tatsache ist, dass beide Umfragen mit derselben Erhebungsmethode vom selben Unternehmen durchgeführt wurden, ohne dass es in der kurzen Zeit zwischen den Befragungsterminen Anlass für einen derart großen Meinungsumschwung gegeben hätte.

Die erste Befragung hat infratest dimap im Auftrag des umstrittenen Vereins Deutschen Kinderhilfe e.V. durchgeführt, der sich jüngst auch durch eine Unterschriftensammlung für das Sperrgesetz hervorgetan hatte. Die Frage, auf die 92 Prozent der Befragten mit "ja" geantwortet hatten, lautete wörtlich:

"Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Sperrung von kinderpornographischen Seiten im Internet. Kritiker befürchten eine Zensur und bezweifeln die Wirksamkeit solcher Sperren. Befürworter betonen dagegen, dass solche Sperren eine sinnvolle und wirksame Maßnahme im Kampf gegen die Verbreitung solcher Bilder sind. Wie sehen Sie das: Sind Sie für ein Gesetz zur Sperrung kinderpornographischer Seiten im Internet oder dagegen?"

Die Gegner des Gesetzesvorhaben brachte diese Fragestellung auf die Palme. Suggestiv sei es, so zu fragen, denn man nehme die Antwort schon vorweg. Christian Bahls vom Verein Missbrauchsopfer gegen Internetsperren (MOGIS) entschloss sich, ebenfalls eine Umfrage bei infratest dimap zu beauftragen, um diesen Vorwurf zu belegen. Also befragte infratest dimap wieder die Bevölkerung, diesmal aber anders formuliert:

"Der Zugang zu Internetseiten mit Kinderpornographie sollte durch eine Sperre erschwert werden, das reicht aus, auch wenn die Seiten selbst dann noch vorhanden und für jedermann erreichbar sind."

90 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage nicht zu. So erzeugte Bahls also ein Ergebnis, mit dem er jetzt, ähnlich wie der Verein Kinderhilfe, der Presse erklären könnte, die Mehrheit der Deutschen lehnt das vorgesehene Sperrgesetz ab. Bahls zeigt mit seinem Experiment, dass es für solche komplizierte, vielschichtige Problematiken wie der Verbreitung von Kinderpornographie und die Maßnahmen weder simple Fragen noch einfache Antworten gibt. Ein Versuch, der Bevölkerung, die mehrheitlich über die Sachlage kaum informiert ist, solche Antworten zu entlocken, kann nicht funktionieren.

Die Aktion von Bahls belegt folglich zweierlei: Erstens: Umfrageergebnisse von Meinungsforschungsunternehmen wie infratest dimap taugen kaum, um valide Stimmungsbilder zu erfassen, die zur Argumentation in der politischen Debatte herangezogen werden können. Zweitens: Wer dies dennoch tut, wie es jüngst die Deutsche Kinderhilfe vorexerziert hat, handelt unseriös und schadet der konstruktiven Auseinandersetzung eher, als ihr zu nutzen. (hob/c't)

Quelle: Heise Online

So viel zur Aussagekraft von repräsentativen Umfragen.


http://www.youtube.com/watch?v=evXQwqIBd04

Sehenswert!
 
Liste der Zensurprovider

Falls demnächst bei jemandem der Vertrag mit dem Internetprovider auslaufen sollte so wäre diese Liste vielleicht nützlich.

Bei AOL (gleicher Mutterkonzern wie Alice) und Congstar (Telekom-Tochter) kann man allerdings davon ausgehen, dass die auch zensieren werden..

Sry wenn ich das grade mal so ausgrabe, aber wenn ich auf den Link klicke kommt das riesige Stopp Schild, kann ich jetzt mit Polizei rechnen ? :o

€: Das war grad ein Schock, aber zu befürchten hat man dort nix. or?
 
Sry wenn ich das grade mal so ausgrabe, aber wenn ich auf den Link klicke kommt das riesige Stopp Schild, kann ich jetzt mit Polizei rechnen ? :o


Lies mal den Text das Stoppschildes. :D

Durch draufklicken auf die Seite zu kommen dürfte bei den echten Schildern auch nicht gehen.

Ich bekomme das Schild auch angezeigt und ich nutze keinen deutschen DNS-Server, also dürfte es schon deshalb nicht echt sein. Gut, es könnte natürlich sein, dass mein Provider den Aufwand betrieben hat alle Daten die über Port 53 gehen auf den eigenen DNS-Server umzuleiten, aber da glaube ich nicht so recht dran.


*edit

Leicht Off-Topic, aber hat entfernt auch etwas mit dem Thema zu tun.

Jugendschutz ad absurdum

Interessant was Jugendschutzfilter so alles filtern bzw. gezielt auslassen, was angesichts der Sponsorenliste allerdings nicht sonderlich überraschen sollte.


Noch ein Zensurversuch privatwirtschaftlichen Ursprungs:
Satire-Webseite: Du bist Deutschland – Du wirst abgemahnt
 
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Am Mittwoch um 11:00 Uhr ist eine öffentliche Anhörung zur Petition im Bundestag, über welche vermutlich auch das Fernsehen berichten wird. Es wäre praktisch wenn bis dahin die 100.000 Unterschriften bei der Petition erreicht würden. Im Moment sind es noch knapp unter 95.000, es dürfte also knapp werden.
 
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