Wasserstoffbomben sind aber auch taktisch nicht einsetzbar und daher völlig irrelevant für die Kriegsführung.
Weiter vorne schrieb jemand ein wenig Quatsch bezüglich "Die Amis wussten, wie schlimm die Atomwaffen waren; siehe Bikini-Atoll usw."
Mal abgesehen davon, dass die Tests im Bikiniatoll erst nach dem Krieg stattfanden (1946-1958), hatte man erst eine einzige Bombe in den USA getestet. Man sah, dass es nen großen Knall gab und hat dann die nächsten zwei Atombomben in den Pazifik verlegt. Der Rest ist soweit bekannt.
Die USA haben übrigens nach der zweiten Abombe auch schön gebluffed, denn sie taten so, als ob sie noch viele weitere Bomben auf Lager hätten, dabei hatten sie keine einzige mehr. Nachschub hätte es frühstens 1946 gegeben. Wenn das die Japaner herausgefunden hätten, wäre der Krieg womöglich noch fortgeführt worden. Aber das nur mal am Rande.
Zur eigentlichen Frage: War der Abwurf gerechtfertigt?
Solche Geschichtsfragen sind generell schwer zu beantworten, da es zwei Möglichkeiten der Interpretation gibt. Die Erste: vom Heutigen Standpunkt aus beurteilen bzw. Parallelen zu Heute ziehen. Und das machen auch die meisten hier.
Ja, heute sind wir alle schlauer und wissen, wie schlimm die Waffe ist und wieviel Leid sie tatsächlich verursacht usw usw usw. Vom heutigen Standpunkt aus war der Abwurf demnach nicht gerechtfertigt.
Die Zweite: sich in die damalige Zeit hineinversetzen und aus der Sicht der Akteure heraus zu interpretieren. Und das machen die wenigsten hier.
Für die damaligen Akteure war der Abwurf gerechtfertigt, man wusste nicht viel über die Folgeschäden und lieber 265.000 Tote Japaner (155.000 Japaner sofort tot, 110.000 Tote in den folgenden Wochen) als 400.000 bis 500.000 Tote Alliierte bei einer Invasion der Hauptinseln.
Die USA hatten übrigens Pläne für eine Invasion, die aus heutiger Sicht noch erschreckender wirken.
Durch Geheimdienstberichte wusste man, dass die Japaner nach Kyushu (die südlichste Insel des japanischen Kernlandes) eine hohe Anzahl von Truppen hinverlegt hatten. Bei einer Invasion wären die Verluste der Alliierten aber katastrophal geworden. Daher plante man den gezielten Einsatz von mehreren Atombomben, um die japanischen Armeen auszulöschen.
Die Generalität betrachtete die Atombombe nicht als letzte Option, sondern als Waffe wie jede andere auch die man beliebig oft einsetzen könne.
Edit: Auf Seite 1 wurden auch japanische Kriegsverbrechen in Nanjing und in der Mandschurei angesprochen.
Dazu passt auch der interessante Artikel auf Wikipedia zur
Einheit 731, welche indirekt im Film "Der letzte Kaiser" angesprochen wird. Habe das damals im Film als chinesische Propagande gehalten... aber nö, es stimmt tatsächlich