Kahn "maßlos enttäuscht"
Lehmann ist die neue Nummer eins
Jens Lehmann von Arsenal London steht bei der Fußball-WM im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Diese Entscheidung gab Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Freitag bekannt.
Oliver Kahm am Tag der Entscheidung; Rechte: dpa Oliver Kahn ließ seine Zukunft im DFB-Dress offen.
"Das war die schwierigste Entscheidung meiner Amtszeit", teilte Klinsmann mit. Der Bundestrainer hatte Kahn zuvor unter vier Augen seinen Entschluss erklärt.
Lehmanns Rivale Oliver Kahn vom FC Bayern München erklärte nach einer Unterredung mit der Führung seines Klubs: "Ich bin über diese Entscheidung von Jürgen Klinsmann sehr überrascht und maßlos enttäuscht. Ich werde mich nun in den kommenden Wochen voll auf meine Aufgaben beim FC Bayern, in der Bundesliga und im DFB-Pokal konzentrieren. Über meine weitere Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft werde ich mir in den kommenden Wochen Gedanken machen und mich zu gegebener Zeit dazu äußern."
Der FC Bayern hält die Entscheidung von Klinsmann "für falsch", werde sie aber "dennoch akzeptieren".
Köpke: Nur minimale Unterschiede
Der Bundestrainer begründete die vorgezogene Entscheidung mit dem Druck, der in den vergangenen Tagen entstanden war. Klinsmann: "Nach dem Spiel gegen die USA haben wir die Entwicklung in den vergangenen 22 Monaten intensiv analysiert und nun eine Entscheidung getroffen."
Nach Aussagen von Torwart-Trainer Andreas Köpke gab es letzten Endes nur minimale Unterschiede in der Beurteilung von Jens Lehmann und Oliver Kahn. "Beide Torhüter haben außergewöhnliche Fähigkeiten. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass Jens Lehmann besser zu unserer Spielphilosophie passt", sagt Andreas Köpke.
sid/dpa | Stand: 07.04.2006, 14:54 Uhr