Überproduktion nutzen?

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Wie wir ja alle wissen, werden tagtäglich Lebensmittel und etliche andere Güter, welche nciht verkauft werden konnten, weggeschmissen oder wiederverwertet.
Bis dato geschicht dies, weil es sich für die produzierenden Unternehmen rechnet.
Nun stellt sich mir die Frage:
Was würde passieren, wenn es einen Zwang gäbe, diese Güter, zu welchem Preis und wo auch immer, in Nutzung bringen zu müssen?
 
Das erinnert mich an "Hunger durch Weißbrot".
Das Problem war, dass Europa einige Länder in Afrika mit Lebensmittel versorgte und dadurch im Verlauf die eigene Produktion von Lebensmitteln in Afrika sozusagen stillstand.

Als dann die Lieferung von Lebensmitteln gedrosselt und später eingestellt wurde kam eine große Hungerwelle, da die Länder selbst das bisherige Niveau an Lebensmitteln nun nicht mehr aufbringen konnten.
 
da fällt mir wieder folgender spruch ein:

schenke einem hungrigen einen fisch und er ist einen tag lang satt.
bringe ihm bei zu angeln und er ist nie wieder hungrig.

oder so ähnlich...

und zum thema: ist im prinzip ne ganz tolle idee, aber würde halt die empfänger wieder in abhängigkeit von den lieferländern stürzen.
und dass ist ja gerade der punkt der verhindert werden soll.
 
Ich denke das Thema zielt auf den Hunger der Welt ab.
Die meisten Beiträge hier treffen den Kern exakt.
Es bringt nichts, wenn was um verteilt wird.

Das beste ist, wenn lokal die Kompetenz da ist und die Menschen nachhaltig was zum beißen haben.

Somit sehe ich immer Hilfslieferungen von Lebensmittel in erster Näherung als kritisch an. Die Abhänigkeit steigt noch mehr. Das beste wäre entsprechende lokale Projekte zu fördern nur leider hilft das wenig in Ländern in denen die Regierung nicht gerade stabil ist und/oder Krieg herrscht.

Das ist für mich das Argument warum diese Lieferungen z.t. kurzfristig notwendig sind aber langfristig wird das wenig bringen.
 
Was würde passieren, wenn es einen Zwang gäbe, diese Güter, zu welchem Preis und wo auch immer, in Nutzung bringen zu müssen?

Das geschieht schon heute, nur ohne Zwang. Die bekanntesten Beispiele dafür sind neben dem von Osbes bereits genannten Weißbrot noch die europäischen Geflügelabfälle (zu kleine Hähnchen oder die Flügel) und das Milchpulver. Den Rest haben meine Vorposter schon gesagt.
 
Das erinnert mich an "Hunger durch Weißbrot".
Das Problem war, dass Europa einige Länder in Afrika mit Lebensmittel versorgte und dadurch im Verlauf die eigene Produktion von Lebensmitteln in Afrika sozusagen stillstand.

Als dann die Lieferung von Lebensmitteln gedrosselt und später eingestellt wurde kam eine große Hungerwelle, da die Länder selbst das bisherige Niveau an Lebensmitteln nun nicht mehr aufbringen konnten.

das ist nur eine von vielen maßnahmen um afrika an der entwicklung zu hindern... (auch sehr effektiv sind diese staffelzölle: kakao exportieren JA GERNE (weil wir ham ja die farbiken) - schokolade NEIN DANKE (nachherbauen die da noch fabriken))

es fehlen wie fast überall obergrenzen: für subvention von lebensmittelproduktion muss es ganz klar ein limit geben. dieses immer mehr immer mehr führt nicht nur zur hemmungslosen verschwendung von ressourcen, sondern mindert die qualität der produkte und führt zu massentierqäulerei (aber das stört sowieso niemanden)

als ich damals mal im supermarkt gearbeitet hab, hab ich mir selbst immer lebensmittel 50% heruntergesetzt die binnen 3 tagen abliefen oder ich hab hinten im "obst müll kontainer" perfekt reife bananen geklaut :)

achja: und noch was zum thema überproduktion nutzen:
damals beim supermarkt hab ich auch gefragt, warum sie das ganze "gute" obst wegwerfen und nicht z.b an die hamburger tafel geben oder den mitarbeitern auf eigenes risiko schenken... der filialleiter meinte nur das er stress mit der hamburger tafel hatte (war bestimmt gelogen) die sind doch heilfroh über alles sie kriegen können. bei meiner uni is auch sone kleine snackbude und die meinte sie werfen am ende des tages aus hygiene gründen alles weg (angeblich gesetzlich geregelt)
 
Last edited:
sorry, hätte ich etwas ausführlicher schreiben sollen. mir geht es dabei ausdrücklich um alle güter und nicht nur lebensmittel.
wobei ich jetzt euren meinung bzgl. afrika nachvollziehen kann, aber ich habe da eher den standpunkt:
wenn irgendwo irgendwas produziert wird, sollte es auch irgendwo und irgendwie genutzt werden anstatt es wegzuschmiessen oder widerzuverwerten.
das bedeutet für euer bsp: wenn hierzulande zuviel weißbrot produziert wird, ist es sogar gut wenn es nach africa wandert. warum sollte dann afrika selbst nochmal eigenes produzieren?
hoffe mein standpunkt ist jetzt deutlicher geworden ;)
 
ja aber was soll afrika machen wenn wir auf einmal keinen bock mehr haben weißbrot zu produzieren?
welches aus sand backen?

ist ja wie oben schon erwähnt schon mal passiert und kam wohl auch nicht so gut an.
 
Bei Lebensmitteln is das immer was kritisch wie ich finde, denn Lebensmittel verderben und werden immer gebraucht.
Wenn also der Zulieferer mal nich liefert, hat man ein Problem.
Bei anderen Sachen die leicht wieder zu verwerten sind, z.B. Stahl oder andere Metalle macht es mir persönlich nichts, wenn ein nicht perfektes Messer zusammen mit Stahlschrott nochmal eingeschmolzen wird.
Mittlerweile ist glaube ich der Gedanke der Verschwendung eh nicht mehr stark vorhanden, denn Verschwendung bringt kein Geld, es kostet Geld.
 
B
Mittlerweile ist glaube ich der Gedanke der Verschwendung eh nicht mehr stark vorhanden, denn Verschwendung bringt kein Geld, es kostet Geld.
naja, tortz scm, ecr, lean production und wie sonst noch die konzepte alle heissen, werden noch genügend produkte aller art überproduziert - sogar autos!
 
Elektrogeräte oder Autos haben aber eine deutlich längere Lebenserwartung als Lebensmittel, weshalb deren Überproduktion nicht so sehr ins Gewicht fällt bzw. moralisch vertretbar ist.
 
Elektrogeräte oder Autos haben aber eine deutlich längere Lebenserwartung als Lebensmittel, weshalb deren Überproduktion nicht so sehr ins Gewicht fällt bzw. moralisch vertretbar ist.
naja, meinste etwa, dass alle elektrogeräte und autos, die produziert wurden, auch verkauft bzw. genutzt werden?
 
im moment zu zeiten der wirtschaftskrise wahrscheinlich nicht.
aber früher war das durchaus der fall dass sich viele leute in aller regelmäßigkeit ein neues auto geholt haben.
das alte wurde dann halt verkauft und teilweise werden irgendwelche schrottkarren sogar nach afrika verschifft und da nochmal verscherbelt.
 
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