Mexikos Drogenfahnder fassen "Die Barbie"

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Er ist untersetzt, blond, blauäugig, hat die US-Staatsangehörigkeit und ist einer der meistgesuchten Drogenbosse Mexikos: Edgar Valdez Villareal alias „La Barbie“. Jetzt ist er in der Nähe der Hauptstadt festgenommen worden. Wie ein Regierungssprecher in Mexiko-Stadt mitteilte, ging der Drogenboss den Fahndern nach monatelanger Beschattung ins Netz.

Der 37-Jährige begann seine kriminelle Karriere in den 90er-Jahren in den Reihen des Sinaloa-Kartells unter Joaquín „El Chapo“ Guzman, von dem er sich 2009 zusammen mit den Brüdern Beltrán-Leyva abspaltete, was zu blutigen Abrechnungen und Kämpfen um die Kontrolle wichtiger Schmuggelrouten führte.

„Die Barbie“ galt als besonders skrupellos und brutal. So pflegte er die Köpfe seiner enthaupteten Gegner in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen und mit einschüchternden Botschaften zu versehen. Die US-Regierung hatte ein Kopfgeld von zwei Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.
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Major drug trafficker Edgar "La Barbie" Valdez is pictured after being captured in an undisclosed location in Mexico

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Drogenbaron Valdez in Mexiko gefasst

Den Drogenfahndern zufolge schmuggelte der in Texas geborene Verbrecher dank seiner Ortskenntnis und guten Beziehungen beiderseits der Grenze in Lastwagen Ladungen mit 300 Kilo Drogen von Mexiko in die USA. Ihm werden außerdem Geldwäsche, Autodiebstahl und Erpressung vorgeworfen.

Regierungssprecher Alejandro Poiré sprach von einem „schweren Schlag gegen das organisierte Verbrechen“ und einem weiteren Erfolg im Anti-Drogen-Krieg des konservativen Staatschefs Felipe Calderón. Einzelheiten der Gefangennahme wollte die Regierung zunächst nicht bekannt geben. Unklar war auch, ob der Drogenboss in die USA ausgeliefert werden wird.
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In den vergangenen Monaten hatten die Fahnder die Schlinge um „Barbies“ Gruppe immer enger gezogen: Im Dezember starb Kartellchef Arturo Beltrán-Leyva bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Villareal übernahm daraufhin nach blutigen internen Auseinandersetzungen die Führung des Drogenrings, musste aber schon bald miterleben, wie einige seiner engsten Mitarbeiter festgenommen wurden.

„Dies ist ein Punkt für die Regierung, aber auch für das konkurrierende Sinaloa-Kartell“, kommentierte der Autor und Polizeiexperte José Reveles die Festnahme. Der Anführer des Sinaloa-Kartells, Joaquín „El Chapo“ Guzman, gilt als der mächtigste Drogenboss Mexikos. Laut der Zeitschrift „Forbes“ besitzt er eine Milliarde Dollar und gehört zu den reichsten Männern der Welt.



Drogenmafia massakriert Dorfbewohner

Foto: dpa Ein Überlebender des jüngsten Drogenmassakers in Mexiko, ...

Foto: dpa Auf dieser Farm starben 72 Menschen.

Foto: dpa Bei den meisten der Toten handelt es sich um Migranten.

Foto: dpa Dieser Van wurde am Tatort gefunden. Er hatte ein gefälschtes Kennzeichen.

Die Hochburg von „Barbie“ befand sich in den Bundesstaaten Morelos, Guerrero, Nuevo León und im Umland der Hauptstadt. Seine Festnahme kommt zu einem günstigen Zeitpunkt für Calderón, dessen Anti-Drogen-Politik vorige Woche nach einem Massaker an 72 Immigranten durch einen Drogenring national und international infrage gestellt wurde.

Seit Beginn des Drogenkriegs im Jahr 2006 starben 28.000 Menschen. Laut Regierung waren 90 Prozent der Ermordeten in den Drogenhandel verwickelt. Experten gehen davon aus, dass die Festnahme von „Barbie“ die Gewaltspirale weiter anheizen wird. „Vermutlich werden die anderen Kartelle wie das von Guzman, die Zetas oder die Familie sich jetzt um die verwaisten Hochburgen streiten“, so Pedro de La Cruz von der staatlichen Universität Unam.


Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/welt.../Mexikos-Drogenfahnder-fassen-Die-Barbie.html
 
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