- Joined
- Feb 10, 2005
- Messages
- 7,340
- Points
- 0
Der "Titanic"-Macher erfindet das Kino neu
James Cameron ist einer der weltweit erfolgreichsten Regisseure. Seit zehn Jahren ist er untergetaucht. Jetzt arbeitet er an seinem Spielfilm "Avatar" in 3-D – und wird damit das Kino revolutionieren. WELT ONLINE hat das begehrte Drehbuch gelesen und lüftet das Geheimnis des neuen Werks.
Der amerikanische Regisseur James Cameron ist einer der erfolgreichsten Filmemacher der Welt. Aber: Was macht er derzeit?
Es gibt Dinge, die so lange auf sich warten lassen, bis niemand mehr an sie glaubt. Etwa das nächste Guns-N’-Roses-Album „Chinese Democracy“, das Comeback von Jan Ullrich oder den Transrapid. Und auch James Camerons neuer Film gehört zu diesen Popmythen.
Zuletzt drehte der Kanadier 1997 "Titanic“, den mit Abstand erfolgreichsten Film aller Zeiten. Dann war er ein Jahrzehnt praktisch verschwunden. Jetzt weiß die Welt auch warum: Cameron hat an einem Film gearbeitet mit dem Titel "Avatar“. Dieser soll, darunter machen wir es ohnehin nicht mehr, das Kino revolutionieren.
Der Film wird komplett in 3-D sein
Ein Avatar ist ein virtuelles oder zumindest seelenloses Wesen, das von einem Menschen ferngesteuert wird. Eine zweite Existenz, ein "Second Life“ – das gab es Ende der neunziger Jahre nur als literarische Vision. Genauso wenig gab es die Technik, die Cameron brauchte, um seine Ideen umzusetzen. "Avatar“ entsteht komplett am Computer. Von echten Filmsequenzen soll er dennoch nicht zu unterscheiden sein. Extra für Cameron wurden mehrere neue Technologien erfunden, vor allem eine Kamera, die den Film komplett in 3-D aufnimmt.
Themen des Films, das klingt jetzt nicht sehr chic, werden Ökologie und Globalisierung sein. Die Menschheit hat ihren Planeten zu einem grauen Müllhaufen heruntergewirtschaftet. Sie sucht eine neue Heimat im All – und schickt dazu gentechnisch erzeugte Klonwesen los, die von Soldaten auf der Erde ferngesteuert werden.
200 Millionen Dollar lässt sich Fox den Spaß kosten. 31 Tage drehte Cameron im Herbst, für "Titanic“ hatte er einst 160 Millionen gebraucht. Die meisten "Avatar“-Szenen entstanden in Neuseeland, bei den Trickspezialisten von Weta, die auch "Herr der Ringe“ schufen. Ein Jahr lang will Cameron nun mit dem Material am Computer arbeiten. Am 18.12. 2009 kommt, wenn alles gut geht, das Ergebnis ins Kino.
Camerons erster Film ist "Piranhas 2"
Dann wäre eine abenteuerliche Geschichte zu Ende. Camerons Impuls, Filme zu machen, kommt 1977. Damals sieht er den George-Lucas-Film "Star Wars“ und weiß, dass er nichts anderes will. Sein Studium der Literatur und Mathematik wirft er hin. Als 23-Jähriger dreht er in Italien "Piranhas 2“ und landet einen Flop. Dann geht er in die USA zurück und schreibt das Buch, das ihn berühmt macht: "Terminator“.
Der Thriller um einen tödlichen Roboter trifft den Geist des heraufziehenden Computerzeitalters und macht Arnold Schwarzenegger zum Star. Cameron schreibt "Rambo 2“, danach "Aliens – die Rückkehr“, den er auch inszeniert. Ein Blockbuster nach dem anderen entsteht, selbst in das eher nervige Tiefseeabenteuer „Abyss“ und in die schöne Agenten- und Ehekomödie „True Lies“ strömen die Zuschauer. Cameron ist der neue Mann für das düstere Actionkino. Keiner scheint sich so tiefe Gedanken darüber zu machen, wie die Technik das Alltagsleben längst im Griff hat.
Fünfzehn äußerst produktive Jahre kulminieren 1997 in „Titanic“, der bis heute fest auf der Position des erfolgreichsten Films überhaupt steht. An der Kinokasse setzt er 1,8 Milliarden Dollar um, der Film gewinnt elf Oscars. Cameron ruft bei der Verleihung: "I'm the king of the world". Danach bricht Camerons Blitzkarriere ziemlich abrupt ab.
Der Star-Regisseur ist extrem schwierig
Einer der Gründe ist seine schwierige Art. Den „eisernen Jim“ nennen sie ihn am Set. Akribisch und gemein soll er sein. „Titanic“-Hauptdarstellerin Kate Winslet sagt noch vor dem Start des Films, dass sie nur für sehr viel Geld je wieder mit Cameron zusammenarbeiten würde: „Er ist so launisch, das glauben Sie nicht.“ Ein anderer Grund ist seine Gier nach Budget, mit dem er Technikträume umsetzen will. Für „Avatar“ verlangt er anfangs 350 Millionen Dollar.
Die Geschichte dazu hat er schon im Hinterkopf, als er für „Titanic“ den Oscar entgegennimmt. Sie hieß erst „Project 880“ und wird nun als „Avatar“ verwirklicht. Die erste Drehbuchfassung schickt er so vielen Geldgebern, dass sie irgendwann durchsickert und online kursiert. Die Anwälte seiner Firma Lightstorm verschicken Dutzende von Abmahnungen, sodass das Skript heute nirgends mehr zu finden ist. Aber wer es je zu fassen bekam, hat es behalten.
Cameron hat sich bei seinen wenigen Auftritten kurzgefasst: In „Avatar“ muss ein Exsoldat auf den fernen Planeten Pandora und wird in den Kampf mit Außerirdischen, den Na’vi, verwickelt. Viel mehr will Cameron nicht verraten. Doch sein Drehbuch zeigt es: eine verzweifelte Geschichte darüber, wie Menschen ihren eigenen Lebensraum vernichten.
Das alles passiert in "Avatar"
200 Jahren in der Zukunft hat die Menschheit die Welt überbesiedelt und beinahe zerstört. Der aussichtsreichste Kandidat für einen Neustart im All heißt Pandora, eine Paradieswelt, die von primitiven, menschenähnlichen Wesen bewohnt wird. Auf der grauen Erde fristet unterdessen der Veteran Jake Sully (Sam Worthington) sein Dasein – desillusioniert, verarmt und querschnittsgelähmt.
Durch einen Zufall kommt dieser Jake ins Avatar-Programm und darf auf den neuen Planeten. Da Menschen in dessen Atmosphäre nicht leben können, erzeugen die Ingenieure einen Klon aus menschlichem Erbgut und dem der Na’vi. Diesen künstlichen Mischling ohne Gehirn steuert der Soldat dann in einer Art Cyberspacemaschine. Er schlüpft in seinen Avatar – ganz wie in dem Film „Matrix“.
Jake muss erst lernen, sich als Avatar zu bewegen – dabei hilft ihm die Wissenschaftlerin Grace, gespielt von Sigourney Weaver, „Alien“-Hauptdarstellerin und eine alte Freundin Camerons.
Der Junge und die Außerirdische
Die ersten Versuche der Menschen, die fremde Dschungelwelt zu kolonisieren, scheitern kläglich. Schwarze Panther mit sechs Beinen, Löwe-Mensch-Chimären und gepanzerte Elefanten greifen an. Eine raketenartig fliegende Schlange nagelt ihre Beute erst fest wie ein Dartpfeil, bildet dann einen neuen Kopf und frisst das Opfer. Magnetfelder lassen Berge schweben. Die Menschen bunkern sich in einem Camp ein und wehren sich mit Hightechwaffen. Nur Jake geht auf die Ureinwohner zu und lernt die schöne Neytiri (Zoe Saldana) kennen. Die beiden, man ahnt es, verlieben sich unsterblich.
Dann kommt es wie in allen Filmen dieses Musters, von „Enemy Mine“ bis „E.T.“: Die Menschen verachten den Überläufer, werden aggressiver, fordern den Endkampf. Cameron wäre nicht Cameron, ginge es ohne Superlative ab. Geplant sind Panzer, groß wie Hügel, Bäume wie Hochhäuser, fliegende Monstren, auf denen Außerirdische reiten. Schwebende Superquallen zerquetschen Jets in der Luft.
Schließlich geben die Menschen ihren Imperialismus auf. Einige bleiben, um in Einklang mit dem gefährlichen Paradies zu leben. Das Schlussbild deutet an, dass Jake stirbt, sein Avatar aber, wie durch ein Wunder, mit der schönen Außerirdischen weiterlebt.
Mit Brillen ins Kino gehen
Zugegeben, es liest sich wie ein technisch extrem gewagter Film, der an einer recht dümmlichen Handlung leidet. Etwas seltsam klang allerdings auch einst die Idee, dass Roboter aus der Zukunft einen kleinen Jungen jagen, weil der die Welt später vor den durchgedrehten Maschinen retten würde. Trotzdem war „Terminator 2“ einer der stilbildenden Filme der neunziger Jahre.
Cameron will mit „Avatar“ eine neue Art von Kino erschaffen. Die Schauspieler wurden mit der neuen Methode der Performance-Capture aufgenommen, bei der sie in einem komplett mit Drahtgittern überzogenen Anzug stecken, jede Bewegung wird computerisiert. Bisher, etwa bei der Figur Gollum aus „Herr der Ringe“, wurden immer nur ein paar Punkte am Körper aufgenommen und später von einem Team bearbeitet – das hieß dann Motion-Capturing.
Camerons Technikbegeisterung hat Folgen für den Zuschauer: Sie werden Brillen mit verschieden polarisierenden Gläsern tragen, mit denen das Filmerlebnis alle Farben hat und keine doppelten Ränder wie bei den alten Rot-Grün-Brillen.
Ein Ding namens "Fusion-Camera"
Cameron belebt das 3-D-Kino neu. Schon bei „Terminator 2“ probierte er 3-D-Kameras aus, 1991 waren die aber zu groß. Er wollte die Ausrüstung tragbar haben und das neue HD-Video verwenden. Seine Techniker sagten ihm: Das wird nie für Imax-Kinos reichen. Also schlug er vor, zwei HD-Kameras einzusetzen und die Bilder zu überlagern, in der Fachsprache: zu interpolieren. Man hielt ihn für durchgedreht. Er flog zu Sony nach Tokio und überredete die Japaner, seine Kamera zu bauen. So entstand die „Fusion-Camera“.
Sie ahmt die Funktionsweise der Augen genau nach. Die zwei Okulare der Fusion-Camera bewegen sich ständig und halten das Hauptobjekt der Szene im Fokus. Geht der handelnde Schauspieler dann auf die Kamera zu, drehen die Objektive sich nach innen ein.
James Cameron war zehn Jahre verschwunden, weil die Technik nicht so weit war, seine kühnen und vielleicht verrückten Filmideen umzusetzen. Nun ist er zurück – und will bleiben. Nach Avatar will er das Manga „Battle Angel“ verfilmen, eine postapokalyptische Comicgeschichte über einen Forscher, der einen schönen Kampfroboter liebt. Auch hinter diesem irren Plot werden wieder ganz große Themen stecken – die Zukunft der Erde, die Liebe zu den Menschen und, nicht zuletzt, zur Technik.
James Cameron zeigte 24 Minuten aus AVATAR!!! + Fotos!
24. Juni 2009 | Von Kai Lunkeit
Fans zählen seit Monaten die Tage schon rückwärts und freuen sich auf den 17. Dezember: Dann läuft endlich James Camerons neuester Sci-Fi-Action-Megaböller in den Kinos an. Nun gab es erstmalig Szenen aus dem Film zu sehen…und das Publikum war begeistert.
Auf der CineExpo in Amsterdam wurden einem Fachpublikum zum ersten Mal bewegte Bilder aus James Camerons kommenden Mega-Spektakel A V A T A R gezeigt. Natürlich in 3D, denn Avatar soll laut Cameron die “3D-Renaissance” einläuten. Die Reaktionen des Publikums waren überwältigend, minutenlanger Applaus und offene, ungläubig staunende Münder die Folge. Einhellige Meinung aller Anwesenden: “they witnessed something historic”. Die oben gezeigten Fotos sind allerdings leider nur “production art”, die fertigen Filmbilder dürften also noch viel besser aussehen. Hier einige der Reaktionen:
“I thought–just like you guys–that I’ve seen it all with Gollum, or The Hulk, but Cameron has done it again. These creatures seem so real, that within minutes you forget you’re watching an enormous and very blue CGI character. Even the eyes are totally convincing. The characters have real personalities and a soul.”
“I saw 40 minutes of James Cameron’s Avatar footage at the Cinema Expo tonight. THIS WILL CHANGE MOVIES FOREVER. Trust me, it will.”
“Avatar” footage at #cinexpo: CGI was photorealistic, characters look really real. Believe the hype, this movie will be massive!”
Dies sind nur einige Reaktionen, die beispielsweise über Twitter weiterverbreitet wurden und sich momentan wie ein Lauffeuer auf bekannten Filmseiten wie AICN, MarketSaw, ComingSoon oder IESB verbreiten. Die Kollegen vom Hollywood Reporter durften bisher als einzige Vertreter der Fachpresse der Präsentation beiwohnen. Ein Grund für den immensen Hype, der sich seit Monaten stetig aufbaut ist, dass bisher nur wenig Details über die Story bekannt sind und dass es auch noch keinen Trailer gibt. Für einen Film, der schätzungsweise 200 Millionen Dollar gekostet hat, ist so ein zurückhaltendes Marketing ungewöhnlich, zeigt aber auch gleichzeitig, wie sicher sich Cameron ist, etwas wirklich Neuartiges in der Hand zu haben.
Fans können sich wohl also auf etwas richtig Großes freuen, denn so wie es aussieht wird Cameron im Dezember zum wiederholten Male - nach bahnbrechenden Spektakeln wie den beiden ersten Terminator-Filmen, Aliens und Titanic - erneut Kinogeschichte schreiben. Aber mal ehrlich: was anderes haben wir von so einem visionären Meister auch nicht erwartet. In diesem Sinne: AVATAR - F*CKING YOUR EYEBALLS IN 2009! Nothing. Else. Matters.
Nachdem ich mir alles durchgelesen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen das es wirklich ein Film werden könnte den man so bisher noch nicht gesehen hat. Alles in 3D, die 2 unfertigen Screenshots und vorallem die Begeisterung des Fachpublikums das sie noch nie sowas gesehen haben.
AVATAR F*cking your Eyeballs passt einfach Perfekt
James Cameron ist einer der weltweit erfolgreichsten Regisseure. Seit zehn Jahren ist er untergetaucht. Jetzt arbeitet er an seinem Spielfilm "Avatar" in 3-D – und wird damit das Kino revolutionieren. WELT ONLINE hat das begehrte Drehbuch gelesen und lüftet das Geheimnis des neuen Werks.
Der amerikanische Regisseur James Cameron ist einer der erfolgreichsten Filmemacher der Welt. Aber: Was macht er derzeit?
Es gibt Dinge, die so lange auf sich warten lassen, bis niemand mehr an sie glaubt. Etwa das nächste Guns-N’-Roses-Album „Chinese Democracy“, das Comeback von Jan Ullrich oder den Transrapid. Und auch James Camerons neuer Film gehört zu diesen Popmythen.
Zuletzt drehte der Kanadier 1997 "Titanic“, den mit Abstand erfolgreichsten Film aller Zeiten. Dann war er ein Jahrzehnt praktisch verschwunden. Jetzt weiß die Welt auch warum: Cameron hat an einem Film gearbeitet mit dem Titel "Avatar“. Dieser soll, darunter machen wir es ohnehin nicht mehr, das Kino revolutionieren.
Der Film wird komplett in 3-D sein
Ein Avatar ist ein virtuelles oder zumindest seelenloses Wesen, das von einem Menschen ferngesteuert wird. Eine zweite Existenz, ein "Second Life“ – das gab es Ende der neunziger Jahre nur als literarische Vision. Genauso wenig gab es die Technik, die Cameron brauchte, um seine Ideen umzusetzen. "Avatar“ entsteht komplett am Computer. Von echten Filmsequenzen soll er dennoch nicht zu unterscheiden sein. Extra für Cameron wurden mehrere neue Technologien erfunden, vor allem eine Kamera, die den Film komplett in 3-D aufnimmt.
Themen des Films, das klingt jetzt nicht sehr chic, werden Ökologie und Globalisierung sein. Die Menschheit hat ihren Planeten zu einem grauen Müllhaufen heruntergewirtschaftet. Sie sucht eine neue Heimat im All – und schickt dazu gentechnisch erzeugte Klonwesen los, die von Soldaten auf der Erde ferngesteuert werden.
200 Millionen Dollar lässt sich Fox den Spaß kosten. 31 Tage drehte Cameron im Herbst, für "Titanic“ hatte er einst 160 Millionen gebraucht. Die meisten "Avatar“-Szenen entstanden in Neuseeland, bei den Trickspezialisten von Weta, die auch "Herr der Ringe“ schufen. Ein Jahr lang will Cameron nun mit dem Material am Computer arbeiten. Am 18.12. 2009 kommt, wenn alles gut geht, das Ergebnis ins Kino.
Camerons erster Film ist "Piranhas 2"
Dann wäre eine abenteuerliche Geschichte zu Ende. Camerons Impuls, Filme zu machen, kommt 1977. Damals sieht er den George-Lucas-Film "Star Wars“ und weiß, dass er nichts anderes will. Sein Studium der Literatur und Mathematik wirft er hin. Als 23-Jähriger dreht er in Italien "Piranhas 2“ und landet einen Flop. Dann geht er in die USA zurück und schreibt das Buch, das ihn berühmt macht: "Terminator“.
Der Thriller um einen tödlichen Roboter trifft den Geist des heraufziehenden Computerzeitalters und macht Arnold Schwarzenegger zum Star. Cameron schreibt "Rambo 2“, danach "Aliens – die Rückkehr“, den er auch inszeniert. Ein Blockbuster nach dem anderen entsteht, selbst in das eher nervige Tiefseeabenteuer „Abyss“ und in die schöne Agenten- und Ehekomödie „True Lies“ strömen die Zuschauer. Cameron ist der neue Mann für das düstere Actionkino. Keiner scheint sich so tiefe Gedanken darüber zu machen, wie die Technik das Alltagsleben längst im Griff hat.
Fünfzehn äußerst produktive Jahre kulminieren 1997 in „Titanic“, der bis heute fest auf der Position des erfolgreichsten Films überhaupt steht. An der Kinokasse setzt er 1,8 Milliarden Dollar um, der Film gewinnt elf Oscars. Cameron ruft bei der Verleihung: "I'm the king of the world". Danach bricht Camerons Blitzkarriere ziemlich abrupt ab.
Der Star-Regisseur ist extrem schwierig
Einer der Gründe ist seine schwierige Art. Den „eisernen Jim“ nennen sie ihn am Set. Akribisch und gemein soll er sein. „Titanic“-Hauptdarstellerin Kate Winslet sagt noch vor dem Start des Films, dass sie nur für sehr viel Geld je wieder mit Cameron zusammenarbeiten würde: „Er ist so launisch, das glauben Sie nicht.“ Ein anderer Grund ist seine Gier nach Budget, mit dem er Technikträume umsetzen will. Für „Avatar“ verlangt er anfangs 350 Millionen Dollar.
Die Geschichte dazu hat er schon im Hinterkopf, als er für „Titanic“ den Oscar entgegennimmt. Sie hieß erst „Project 880“ und wird nun als „Avatar“ verwirklicht. Die erste Drehbuchfassung schickt er so vielen Geldgebern, dass sie irgendwann durchsickert und online kursiert. Die Anwälte seiner Firma Lightstorm verschicken Dutzende von Abmahnungen, sodass das Skript heute nirgends mehr zu finden ist. Aber wer es je zu fassen bekam, hat es behalten.
Cameron hat sich bei seinen wenigen Auftritten kurzgefasst: In „Avatar“ muss ein Exsoldat auf den fernen Planeten Pandora und wird in den Kampf mit Außerirdischen, den Na’vi, verwickelt. Viel mehr will Cameron nicht verraten. Doch sein Drehbuch zeigt es: eine verzweifelte Geschichte darüber, wie Menschen ihren eigenen Lebensraum vernichten.
Das alles passiert in "Avatar"
200 Jahren in der Zukunft hat die Menschheit die Welt überbesiedelt und beinahe zerstört. Der aussichtsreichste Kandidat für einen Neustart im All heißt Pandora, eine Paradieswelt, die von primitiven, menschenähnlichen Wesen bewohnt wird. Auf der grauen Erde fristet unterdessen der Veteran Jake Sully (Sam Worthington) sein Dasein – desillusioniert, verarmt und querschnittsgelähmt.
Durch einen Zufall kommt dieser Jake ins Avatar-Programm und darf auf den neuen Planeten. Da Menschen in dessen Atmosphäre nicht leben können, erzeugen die Ingenieure einen Klon aus menschlichem Erbgut und dem der Na’vi. Diesen künstlichen Mischling ohne Gehirn steuert der Soldat dann in einer Art Cyberspacemaschine. Er schlüpft in seinen Avatar – ganz wie in dem Film „Matrix“.
Jake muss erst lernen, sich als Avatar zu bewegen – dabei hilft ihm die Wissenschaftlerin Grace, gespielt von Sigourney Weaver, „Alien“-Hauptdarstellerin und eine alte Freundin Camerons.
Der Junge und die Außerirdische
Die ersten Versuche der Menschen, die fremde Dschungelwelt zu kolonisieren, scheitern kläglich. Schwarze Panther mit sechs Beinen, Löwe-Mensch-Chimären und gepanzerte Elefanten greifen an. Eine raketenartig fliegende Schlange nagelt ihre Beute erst fest wie ein Dartpfeil, bildet dann einen neuen Kopf und frisst das Opfer. Magnetfelder lassen Berge schweben. Die Menschen bunkern sich in einem Camp ein und wehren sich mit Hightechwaffen. Nur Jake geht auf die Ureinwohner zu und lernt die schöne Neytiri (Zoe Saldana) kennen. Die beiden, man ahnt es, verlieben sich unsterblich.
Dann kommt es wie in allen Filmen dieses Musters, von „Enemy Mine“ bis „E.T.“: Die Menschen verachten den Überläufer, werden aggressiver, fordern den Endkampf. Cameron wäre nicht Cameron, ginge es ohne Superlative ab. Geplant sind Panzer, groß wie Hügel, Bäume wie Hochhäuser, fliegende Monstren, auf denen Außerirdische reiten. Schwebende Superquallen zerquetschen Jets in der Luft.
Schließlich geben die Menschen ihren Imperialismus auf. Einige bleiben, um in Einklang mit dem gefährlichen Paradies zu leben. Das Schlussbild deutet an, dass Jake stirbt, sein Avatar aber, wie durch ein Wunder, mit der schönen Außerirdischen weiterlebt.
Mit Brillen ins Kino gehen
Zugegeben, es liest sich wie ein technisch extrem gewagter Film, der an einer recht dümmlichen Handlung leidet. Etwas seltsam klang allerdings auch einst die Idee, dass Roboter aus der Zukunft einen kleinen Jungen jagen, weil der die Welt später vor den durchgedrehten Maschinen retten würde. Trotzdem war „Terminator 2“ einer der stilbildenden Filme der neunziger Jahre.
Cameron will mit „Avatar“ eine neue Art von Kino erschaffen. Die Schauspieler wurden mit der neuen Methode der Performance-Capture aufgenommen, bei der sie in einem komplett mit Drahtgittern überzogenen Anzug stecken, jede Bewegung wird computerisiert. Bisher, etwa bei der Figur Gollum aus „Herr der Ringe“, wurden immer nur ein paar Punkte am Körper aufgenommen und später von einem Team bearbeitet – das hieß dann Motion-Capturing.
Camerons Technikbegeisterung hat Folgen für den Zuschauer: Sie werden Brillen mit verschieden polarisierenden Gläsern tragen, mit denen das Filmerlebnis alle Farben hat und keine doppelten Ränder wie bei den alten Rot-Grün-Brillen.
Ein Ding namens "Fusion-Camera"
Cameron belebt das 3-D-Kino neu. Schon bei „Terminator 2“ probierte er 3-D-Kameras aus, 1991 waren die aber zu groß. Er wollte die Ausrüstung tragbar haben und das neue HD-Video verwenden. Seine Techniker sagten ihm: Das wird nie für Imax-Kinos reichen. Also schlug er vor, zwei HD-Kameras einzusetzen und die Bilder zu überlagern, in der Fachsprache: zu interpolieren. Man hielt ihn für durchgedreht. Er flog zu Sony nach Tokio und überredete die Japaner, seine Kamera zu bauen. So entstand die „Fusion-Camera“.
Sie ahmt die Funktionsweise der Augen genau nach. Die zwei Okulare der Fusion-Camera bewegen sich ständig und halten das Hauptobjekt der Szene im Fokus. Geht der handelnde Schauspieler dann auf die Kamera zu, drehen die Objektive sich nach innen ein.
James Cameron war zehn Jahre verschwunden, weil die Technik nicht so weit war, seine kühnen und vielleicht verrückten Filmideen umzusetzen. Nun ist er zurück – und will bleiben. Nach Avatar will er das Manga „Battle Angel“ verfilmen, eine postapokalyptische Comicgeschichte über einen Forscher, der einen schönen Kampfroboter liebt. Auch hinter diesem irren Plot werden wieder ganz große Themen stecken – die Zukunft der Erde, die Liebe zu den Menschen und, nicht zuletzt, zur Technik.
James Cameron zeigte 24 Minuten aus AVATAR!!! + Fotos!
24. Juni 2009 | Von Kai Lunkeit
Fans zählen seit Monaten die Tage schon rückwärts und freuen sich auf den 17. Dezember: Dann läuft endlich James Camerons neuester Sci-Fi-Action-Megaböller in den Kinos an. Nun gab es erstmalig Szenen aus dem Film zu sehen…und das Publikum war begeistert.
Auf der CineExpo in Amsterdam wurden einem Fachpublikum zum ersten Mal bewegte Bilder aus James Camerons kommenden Mega-Spektakel A V A T A R gezeigt. Natürlich in 3D, denn Avatar soll laut Cameron die “3D-Renaissance” einläuten. Die Reaktionen des Publikums waren überwältigend, minutenlanger Applaus und offene, ungläubig staunende Münder die Folge. Einhellige Meinung aller Anwesenden: “they witnessed something historic”. Die oben gezeigten Fotos sind allerdings leider nur “production art”, die fertigen Filmbilder dürften also noch viel besser aussehen. Hier einige der Reaktionen:
“I thought–just like you guys–that I’ve seen it all with Gollum, or The Hulk, but Cameron has done it again. These creatures seem so real, that within minutes you forget you’re watching an enormous and very blue CGI character. Even the eyes are totally convincing. The characters have real personalities and a soul.”
“I saw 40 minutes of James Cameron’s Avatar footage at the Cinema Expo tonight. THIS WILL CHANGE MOVIES FOREVER. Trust me, it will.”
“Avatar” footage at #cinexpo: CGI was photorealistic, characters look really real. Believe the hype, this movie will be massive!”
Dies sind nur einige Reaktionen, die beispielsweise über Twitter weiterverbreitet wurden und sich momentan wie ein Lauffeuer auf bekannten Filmseiten wie AICN, MarketSaw, ComingSoon oder IESB verbreiten. Die Kollegen vom Hollywood Reporter durften bisher als einzige Vertreter der Fachpresse der Präsentation beiwohnen. Ein Grund für den immensen Hype, der sich seit Monaten stetig aufbaut ist, dass bisher nur wenig Details über die Story bekannt sind und dass es auch noch keinen Trailer gibt. Für einen Film, der schätzungsweise 200 Millionen Dollar gekostet hat, ist so ein zurückhaltendes Marketing ungewöhnlich, zeigt aber auch gleichzeitig, wie sicher sich Cameron ist, etwas wirklich Neuartiges in der Hand zu haben.
Fans können sich wohl also auf etwas richtig Großes freuen, denn so wie es aussieht wird Cameron im Dezember zum wiederholten Male - nach bahnbrechenden Spektakeln wie den beiden ersten Terminator-Filmen, Aliens und Titanic - erneut Kinogeschichte schreiben. Aber mal ehrlich: was anderes haben wir von so einem visionären Meister auch nicht erwartet. In diesem Sinne: AVATAR - F*CKING YOUR EYEBALLS IN 2009! Nothing. Else. Matters.
Nachdem ich mir alles durchgelesen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen das es wirklich ein Film werden könnte den man so bisher noch nicht gesehen hat. Alles in 3D, die 2 unfertigen Screenshots und vorallem die Begeisterung des Fachpublikums das sie noch nie sowas gesehen haben.
AVATAR F*cking your Eyeballs passt einfach Perfekt