David Lynchs Inland Empire

Asgard

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Der Meister des unverständlichen Films hat einen neuen Film gedreht: Inland Empire.

Inhalt
Einer der Handlungsstränge des Films erzählt die Geschichte der Dreharbeiten zu einem großen Kinofilm, über das Casting hierfür sowie eine Frau, Nikki, die gerade die Chance auf ein Comeback bekommt. Sie soll die Hauptrolle in einem Liebesdrama über eine verhängnisvolle Affäre mit einem Südstaaten-Gentleman spielen. Sie findet heraus, dass der Film früher schon einmal gedreht wurde, ohne jemals fertiggestellt zu werden. Der Grund: beide Hauptdarstellerinnen wurden vor Beendigung der Dreharbeiten umgebracht. Etwas Mysteriöses lauert in den dunklen Gängen von Inland Empire.

Darsteller: Laura Dern, Jeremy Irons,Harry Dean Stanton

Filmlänge: 172 Minuten (!)

Kinostart soll der 26.04.2007 sein. (Für PeeJee: Ja, in D-Land :D )

Hier nun noch der etwas, ähmm, andere Trailer:
Inland Empire Trailer
 
Juhu!! Endlich! Der Trailer ist klasse. Schaut wieder mal so richtig schön typisch nach David Lynch aus. :anbeten

Ich freu mich schon riesig. :)
 
David Lynch ownt. :D

Der Trailer sieht sehr nett aus. Ich freue mich schon richtig.
 
Btw, sooooo unverständlich sind Lynch-Filme gar nicht. Bei Mulholland Drive z.B. war's eigentlich recht verständlich, wenn man checkt wo Realität aufhört und Traum anfängt. :)

Man braucht halt ein bisschen mehr Fantasie und Vorstellungsvermögen. :p

Btw, ich bin endlos froh, Jeremy Irons endlich wieder mal in einer seriösen, ernstzunehmenden Rolle zu sehen. Der Mann ist für mich einer der besten Schauspieler unserer Zeit, nur kriegt der einfach kaum Rollen die seinem Talent gerecht werden. Eine verfückte Schande. .-_-
 
Last edited:
Hab auch grad von gehört. Denk es wird mal wieder Zeit ins Kino zu gehen ;)

Mal schauen ob der Meister sein Werk immernoch versteht.


Zu Mulholland Drive:
Ich denke, dass kaum ein Mensch eine völlig schlüssige Interpretation zu diesem Film hat. Von verständlich oder simpel würd ich dabei nicht im entferntesten sprechen.
Es gibt ja auf keinen Fall nur die Traum-Theorie (und von der btw auch dutzende ^^) sondern eben auch zB die der "Das Leben ist ein Film", Schizophrenie etc. - manche sagen, der der den Film schaut sei die Hauptperson (abgeleitet vom Cowboy).
Der Film enthält einfach zuviele Variablen, als dass er schlüssig erklärbar wäre...
 
So, ich hab den Film gestern abend im supercoolen Gartenbaukino hier in Wien als OmU geguckt. Ich bin echt begeistert, muss ich sagen. Lynch at his best. Anfangs wirkt der Digital-Video-Stil etwas befremdlich aber man wird sofort reingezogen (woran natürlich die, für Lynch-Filme typisch exzellenten Schauspielerinnen und Schaupieler einen nicht zu unterschätzenden Anteil haben). Gerade in den surrealistisch-abstrakten Szenen kommt das Digitale extrem gut rüber und sorgt für eine noch befremdlichere Atmosphäre, als das bei Lynch sonst shcon der Fall ist. Zum Inhalt werde ich nicht allzu viel sagen, denn jede noch so oberflächliche Inhaltsangabe ist im Grunde eh schon Interpretation und am besten ist es sowieso, wenn man sich Lynch-Filme total unvorbereitet zu Gemüte führt.

Der Film wird trotz Überlänge nie langweilig oder öde, was zu einem großen Teil an der fantastischen Leistung vor allem von Laura Dern liegt, die ein unglaubliches Repertoire an Facetten und Rollen an den Tag legt. Ganz großes Tennis (bzw. Kino)!!
Die Bilder sind wie üblich verstörend, mysteriös, faszinierend und beängstigend zugleich. Die klassischen optischen Lynch-Elemente wie blaues Licht, rote Vorhänge oder Blitze kommen allesamt vor und auch die Musikuntermalung ist seltsam befremdlich, bedrohlich und (für den Lynch-Kenner) seltsam vertraut. Man fühlt sich in Lynchs Universum als Kenner und Liebhaber seiner früheren Filme irgendwie sofort vertraut und hat (zumindest war's bei mir so) den ganzen Film über so ein gewisses, nicht wirklich artikulierbares aber doch irgendwie verinnerichtes Verständnis von dem, was da abgeht. Ich muss sagen, dass ich glaube, den Film nach einer umfangreichen Reflexion mit einem Freund recht gut verstanden zu haben. Ich sage allerdings nix dazu, nur soviel: Besonders der Anfang des Films (das Gespräch mit der neuen Nachbarin) ist extrem wichtig für das Verständnis der Erzählstruktur. Und natürlich darf man wie meistens bei Lynch die Bilder nicht "wortwörtlich" nehmen... wenn ihr versteht was ich meine.
Wer noch nie mit Lynch zu tun hatte, für den könnte der Einsteig etwas zäh sein, ein unvergleichbares cineastisches Erlebnis ist es trotzdem und ein ordnetlicher Trip noch dazu (teilweise echt krass... Gänsehaut garantiert!).

Besonders für Lynch-Fans gilt: Angucken!!!
 
das hört sich doch echt gut an - dann werd ich mal schauen, wo der in meiner gegend läuft, denn so wies ausssieht brauche ich nicht ne menge bier um mir einen sinn zu erfinden wie bei lost highway :ugly
 
Der Film ist zum Teil um einiges abstrakter und surrealistischer als Lost Highway.
 
wer noch nie einen lynch gesehen hat: lasst es sein!!! ihr werdet entäuascht sein..alle andern sollten sich das ganze nicht entgehen lassen...

ich glaube nicht, dass man diesen film wirklich verstehen kann...
was du meintest, kann ich nachvollziehen und die geschichte mit der nachbarin gibt überhaupt den einzigen ansatz zu irgendwelchen erklärungen. aber wie gesagt, nur einen ansatz, mehr ist es nicht.
im endeffekt werden doch nur typische lynch--motive dargestellt, überspitzt und zusätzlich abstrahiert. sowohl die musik als auch die darsteller (bzw die typen) sind teilweise aus mulholland drive und lost highway "geklaut".
deswegen denke ich eher, dass das ganze als ein film gedacht ist, der nur auf einer ebene (eben diese zukunft-gegenwart-vergangenheits-mischmasch-sache) eine geschichte erzählt, andererseits aber in extremer weise das darstellt, was llynchs filme "verursacht": die pure inspiration in worten und bildern, die manchmal einfach keinen zusammenhang haben kann....
aber wie gesagt - das ist nur meine interpretation
 
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