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nun ja warum nicht
Im Wodka-Wettbewerb obsiegt, aber tot
mwe. MOSKAU, 19. November. Ein tragisches Ende hat ein Wodka-Wetttrinken in der südrussischen Stadt Wolgodonsk genommen. Der Sieger konnte den Preis, zehn Flaschen Wodka, nicht mehr in Empfang nehmen, weil er an einer Überdosis Alkohol gestorben war, meldete die Agentur Itar-Tass. "Der Wettbewerb dauerte 30, vielleicht 40 Minuten, und der Sieger leerte drei Halbliterflaschen", sagte der zuständige Staatsanwalt. Er sei mit einem Taxi nach Hause gebracht worden und dort nach zwanzig Minuten gestorben. Fünf Mitbewerber wurden mit Alkoholvergiftung auf die Intensivstation des Krankenhauses in Wolgodonsk eingeliefert. "Die nicht im Krankenhaus landeten, sind am nächsten Tag wiedergekommen, offensichtlich in der Hoffnung, weitertrinken zu können", sagte der Staatsanwalt. Der Direktor eines Geschäfts hatte das Wetttrinken veranstaltet. Er wurde nun des Totschlags angeklagt. Rußland nimmt mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsum von 15 Litern reinen Alkohols im Jahr einen Spitzenplatz auf der Welt im Alkoholverbrauch ein. Im vergangenen Jahr starben 40 000 russische Bürger an Alkoholvergiftung. Das Nationalgetränk Wodka ist für vergleichsweise wenig Geld in jedem Geschäft zu haben, wird aber auf dem Land vorwiegend selbst gebrannt. In den vergangenen drei Jahren hat der Bierkonsum in Rußland stark zugenommen, ohne daß der Wodkaverbrauch abgenommen hätte. "Bier ohne Wodka ist Geld zum Fenster rausgeworfen", heißt es im Volksmund. Der Verkauf von Wodka machte in diesem Jahr zwei Drittel des Alkoholgeschäfts im russischen Einzelhandel aus.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2003, Nr. 270 / Seite 9
Im Wodka-Wettbewerb obsiegt, aber tot
mwe. MOSKAU, 19. November. Ein tragisches Ende hat ein Wodka-Wetttrinken in der südrussischen Stadt Wolgodonsk genommen. Der Sieger konnte den Preis, zehn Flaschen Wodka, nicht mehr in Empfang nehmen, weil er an einer Überdosis Alkohol gestorben war, meldete die Agentur Itar-Tass. "Der Wettbewerb dauerte 30, vielleicht 40 Minuten, und der Sieger leerte drei Halbliterflaschen", sagte der zuständige Staatsanwalt. Er sei mit einem Taxi nach Hause gebracht worden und dort nach zwanzig Minuten gestorben. Fünf Mitbewerber wurden mit Alkoholvergiftung auf die Intensivstation des Krankenhauses in Wolgodonsk eingeliefert. "Die nicht im Krankenhaus landeten, sind am nächsten Tag wiedergekommen, offensichtlich in der Hoffnung, weitertrinken zu können", sagte der Staatsanwalt. Der Direktor eines Geschäfts hatte das Wetttrinken veranstaltet. Er wurde nun des Totschlags angeklagt. Rußland nimmt mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsum von 15 Litern reinen Alkohols im Jahr einen Spitzenplatz auf der Welt im Alkoholverbrauch ein. Im vergangenen Jahr starben 40 000 russische Bürger an Alkoholvergiftung. Das Nationalgetränk Wodka ist für vergleichsweise wenig Geld in jedem Geschäft zu haben, wird aber auf dem Land vorwiegend selbst gebrannt. In den vergangenen drei Jahren hat der Bierkonsum in Rußland stark zugenommen, ohne daß der Wodkaverbrauch abgenommen hätte. "Bier ohne Wodka ist Geld zum Fenster rausgeworfen", heißt es im Volksmund. Der Verkauf von Wodka machte in diesem Jahr zwei Drittel des Alkoholgeschäfts im russischen Einzelhandel aus.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2003, Nr. 270 / Seite 9