• Wir werden in den nächsten Tagen verschiedene Wartungsoperationen und Optimierungen am Server durchführen. Es wird zu mehreren Ausfällen kommen, die teilweise auch mehrere Stunden umfassen können.

XWIS

Joined
Mar 7, 2008
Messages
7,026
Points
0
Dieser Thread hat nichts mit C&C oder XWIS zu tun, sondern befindet sich hier um vor unerwünschten Gästen zu schützen, die eine seriöse Diskussion sabotieren könnten.

Ich habe soeben Der Weg zur Knechtschaft (The road to serfdom) von Hayek gelesen und möchte mit einigen von euch vernünftig über seine Thesen diskutieren. Ich habe denen meisten unter euch eine pn geschickt, aber sicherlich einige vergessen. Ihr könnt gerne weitere Kandidaten auf diesen Thread hinweisen, welche wertvolle Diskussionspartner sein könnten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Weg_zur_Knechtschaft

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_von_Hayek

Das Buch hat mich extrem fasziniert, da es das ganzheitliche Zusammenspiel von Freiheit, Werten, Wirtschaft, Individuum, Gesellschaft und Staat in einer ganzheitlichen Weise analysiert, die mir bisher noch nicht begegnet ist. Das Buch führt ausserdem, meiner Meinung nach, ziemlich überzeugend aus, wie auch kleine Schritte staatlicher Planung sich langfristig sich sowohl auf die persönliche, politische und wirtschaftliche Freiheit des Individuums, als auch das wirtschaftliche Wohlergehen der Gesellschaft und etwas langfristiger auch jedes Individuums nur negativ auswirken kann. Auf meiner Ausgabe befindet sich ein Zitat John R. Searles (Die Zeit): "Mein Jahrhundertbuch" "Der Sozialismus ist geschlagen, wohl war, aber Hayek ist immer noch relevant." Die Art und Weise wie dieses Zitat vor der Lektüre und noch viel stärker nach der Lektüre mich bedrückt ist leider zu gross. Hayek hat 1944 ein grossartiges Buch verfasst, und hat seine Thesen später in weiteren Arbeiten genauer hergeleitet, was glaube ich nie an Bedeutung verlieren wird. Die beschriebenen Tendenzen sind relevanter. Wenn ich mir die technologischen Entwicklungen anschaue, die ich in einer wahrhaftig freien Gesellschaft ausdrücklich begrüsse und bewundere, so wird mir doch Angst und Bange vor den Auswüchsen eines totalitären Staates mit heutigen und zukünftigen Mitteln. Leider wird der Ruf nach staatlichen Eingriffen in die Marktwirtschaft und auch die Freiheit des Individuums bei immer mehr Menschen lauter. Auch die viele politische Parteien der Mitte oder sogar Liberale schämen sich nicht mehr den Sozialismus, der zwingend zu einem totalitären Staat führt und schlussendlich in einem totalitären Nationalsozialismus endet, voranzutreiben. Das Endresultat von fortschreitendem Sozialismus ist immer die Planwirtschaft. Der sicher gutgemeinte, in Trippelschritten ausgebaute Einfluss des Staates auf die Wirtschaft, nicht als Wettbewerbshüter, sondern als Planer, ist meiner Meinung nach immer noch die grösste Gefahr für unsere Gesellschaft.

Ich hoffe einige von euch haben das Buch gelesen, denn es sollte zum Standardrepertoire jeder Person gehören, welche für sich in Anspruch nimmt, eine möglichst umfassende politisch Bildung zu erreichen. Für jene unter euch, die das Buch noch nicht gelesen haben, kann ich es nur allerwärmstens empfehlen. Es ist ist sehr neutral geschrieben, aber von bestechender Logik und kann hoffentlich auch die Ansichten von Verfechtern mehr staatlicher Regulierung etwas differenzieren.

Was mir persönlich noch besonders gut gefallen hat, ist wie sich "The road to serfdom" und "Why Nations Fail" ergänzen. Beide Bücher beschäftigen sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten und doch sind die Schlussfolgerungen beider Bücher unzweifelhaft vergleichbar und Stützen ihre Thesen gegenseitig.

Was ich mir von dieser Diskussion erhoffe, ist eine fruchtbare Diskussion über staatliche Eingriffe als "Planer" in die Martktwirtschaft und ihre (langfristigen) Folgen. Ein Beispiel, welches mir sofort einfällt ist bspw. die Mietpreisbremse. Man mag von ihr halten, was man will, ja sie mag sogar notwendig sein um gegenwärtige Missständ zu beheben. Hayek legt jedoch sehr gut dar, dass diese Missstände eigentlich fast immer gerade eben durch vorherige staatliche Eingriffe überhaupt erst entstanden sind. Die negativen Folgen der Mietpreisbremse können wir bereits erkennen und es wird sicherlich nicht lange dauern, bis der Ruf nach weiteren staatlichen Eingriffen, diese Probleme zu beheben, laut wird. Es ist ein langfristiger, aber doch unaufhaltsamer Prozess in das Verderben. Es ist der Weg zur Knechtschaft.
 
Idealer Weise grenzt Du den Diskussionsrahmen zu Beginn etwas ein. Wenn man alles, was Du anreißt, beackern wollte, müsste ich jetzt ne Woche Urlaub haben.

These als Teaser: Nur weil Dir die Ideologie Hayeks gefällt, ist sie leider (!) trotzdem für die Gesellschaften für 90% ihrer Bürger nicht brauchbar.
 
Idealer Weise grenzt Du den Diskussionsrahmen zu Beginn etwas ein. Wenn man alles, was Du anreißt, beackern wollte, müsste ich jetzt ne Woche Urlaub haben.

These als Teaser: Nur weil Dir die Ideologie Hayeks gefällt, ist sie leider (!) trotzdem für die Gesellschaften für 90% ihrer Bürger nicht brauchbar.

Hast du das Buch gelesen?

Fangen wir doch mal mit der Hauptthese an: Staatliche Eingriffe in die freie Marktwirtschaft, die nicht dazu da sind den Wettbewerb zu schützen, sondern eine planerische und eingreifende Funktion haben, führen zwinged mit der Zeit zu einem totalitären Staat. Diese These ist der roten Faden des Buches und auch die Wichtigste, sowie die die mich am meisten interessiert. Diese Erkenntnis, die einem spätestens nach der Lektüre des Buches einleuchtet, setzt sich aus allen angerissenen Themen zusammen, da diese offensichtlich interdependent sind. Wenn man der Logik folgt, bleibt einem nichts anderes übrig, als auch noch so kleine und gutgemeinte planerische Eingriffe des Staates, welche eine bestimmte Interessensgruppe schützen sollen, zu verurteilen. Sonst nimmt die planerische Spirale ihren Lauf.

Wieso sind die Thesen für 90% der Bürger einer Gesellschaft nicht brauchbar? Ich denke nicht, dass du das Buch gelesen hast, sonst würdest du diese Aussage nicht treffen, denn gerade für die Bürger, die du implizit zu schützen suchst, sind Hayeks Thesen von allergrösster Bedeutung.
 
Und warum wird das im XWIS Forum gepostet wenn es nichts damit zu tun hat?
 
Hast du das Buch gelesen?
Nein
Fangen wir doch mal mit der Hauptthese an: Staatliche Eingriffe in die freie Marktwirtschaft, die nicht dazu da sind den Wettbewerb zu schützen, sondern eine planerische und eingreifende Funktion haben, führen zwinged mit der Zeit zu einem totalitären Staat.
Diese These ist der roten Faden des Buches und auch die Wichtigste, sowie die die mich am meisten interessiert. Diese Erkenntnis, die einem spätestens nach der Lektüre des Buches einleuchtet, setzt sich aus allen angerissenen Themen zusammen, da diese offensichtlich interdependent sind. Wenn man der Logik folgt, bleibt einem nichts anderes übrig, als auch noch so kleine und gutgemeinte planerische Eingriffe des Staates, welche eine bestimmte Interessensgruppe schützen sollen, zu verurteilen. Sonst nimmt die planerische Spirale ihren Lauf.
Tja, selbst diese Eingrenzung bzw. mit dieser These lassen sich noch Bibliotheken füllen.

Erst einmal zum "freien Markt" ein Definitionsversuch:
Auf diesem Markt gibt es Käufer und Verkäufer, die allesamt zu 100% frei entscheiden können zu welchem Preis wieviel Ware wann gehandelt wird. Richtig? Falls ja meine Gegenthese: Solch einen Markt gibt es nicht. Bei Nahrung und Energie dürfte das ad hoc einleuchtend sein.
Aber ok, zumindest der Wettbewerb muss ja explizit geschützt werden, womit meine Gegenthese wenig Sinn macht. Nur wie soll denn bitte dieser Schutz aussehen, wenn er keine "planerische und eingreifende Funktion" haben darf??? Wenn bspw. das Kartellamt Monopolbildung verhindert, greift es doch extrem ein und verfolgt dabei eben den Plan/das Ziel, u.a. den Konsumenten keine Wucherpreise zuzumuten. Da dürfte der Monopol-Wettbewerber aber ganz schön angepisst sein^^ Oder was meint Hayek genau mit Schutz des Wettbewerbs? Sind Monopole für ihn vielleicht sogar ok, aber bei Protektionismus (Steuern auf billigere Importe) ist Ende?

Als nächstes zum totalitären Staat:
Nehmen wir an, die Hauptthese würde bis hierhin stimmen. Wie kommt es dann bei Nichtbefolgung zwingend (!) zu dieser Staatsform?


Wieso sind die Thesen für 90% der Bürger einer Gesellschaft nicht brauchbar? Ich denke nicht, dass du das Buch gelesen hast, sonst würdest du diese Aussage nicht treffen, denn gerade für die Bürger, die du implizit zu schützen suchst, sind Hayeks Thesen von allergrösster Bedeutung.
Was ich insgesamt aus verschiedensten Richtungen gelesen und gesehen habe, lässt mich bis dato zu dem Schluss kommen, dass Hayek und co. falsch liegen. Wenn Du aber hier nur Aussagen akzeptierst, wenn dieses Buch gelesen worden ist, können wir die Diskussion auch meinetwegen beenden. Das halte ich aber für recht schräg, weil dann müssten wir uns erst einmal ne kilometerlange chronologische Literaturliste anlegen. Starten könnten wir bei Adam Smith und enden ungefähr bei Richard Koo.
 
Und warum wird das im XWIS Forum gepostet wenn es nichts damit zu tun hat?

Steht doch da. Ich wollte den Thread "verstecken".

Tja, selbst diese Eingrenzung bzw. mit dieser These lassen sich noch Bibliotheken füllen.

Erst einmal zum "freien Markt" ein Definitionsversuch:
Auf diesem Markt gibt es Käufer und Verkäufer, die allesamt zu 100% frei entscheiden können zu welchem Preis wieviel Ware wann gehandelt wird. Richtig? Falls ja meine Gegenthese: Solch einen Markt gibt es nicht. Bei Nahrung und Energie dürfte das ad hoc einleuchtend sein.
Aber ok, zumindest der Wettbewerb muss ja explizit geschützt werden, womit meine Gegenthese wenig Sinn macht. Nur wie soll denn bitte dieser Schutz aussehen, wenn er keine "planerische und eingreifende Funktion" haben darf??? Wenn bspw. das Kartellamt Monopolbildung verhindert, greift es doch extrem ein und verfolgt dabei eben den Plan/das Ziel, u.a. den Konsumenten keine Wucherpreise zuzumuten. Da dürfte der Monopol-Wettbewerber aber ganz schön angepisst sein^^ Oder was meint Hayek genau mit Schutz des Wettbewerbs? Sind Monopole für ihn vielleicht sogar ok, aber bei Protektionismus (Steuern auf billigere Importe) ist Ende?

Als nächstes zum totalitären Staat:
Nehmen wir an, die Hauptthese würde bis hierhin stimmen. Wie kommt es dann bei Nichtbefolgung zwingend (!) zu dieser Staatsform?



Was ich insgesamt aus verschiedensten Richtungen gelesen und gesehen habe, lässt mich bis dato zu dem Schluss kommen, dass Hayek und co. falsch liegen. Wenn Du aber hier nur Aussagen akzeptierst, wenn dieses Buch gelesen worden ist, können wir die Diskussion auch meinetwegen beenden. Das halte ich aber für recht schräg, weil dann müssten wir uns erst einmal ne kilometerlange chronologische Literaturliste anlegen. Starten könnten wir bei Adam Smith und enden ungefähr bei Richard Koo.

Wieso sollte es so einen Markt nicht geben? Redest du davon, dass es auch in der Theorie so einen Markt nicht geben kann, oder davon, dass es ihn in der Praxis nicht geben kann. Was von beiden meinst du, wenn du von den Nahrungs- und Energiemärkten redest? Es leuchtet mir leider nicht ein. Es gibt weltweit sehr viele Börsen mit Terminkontrakten, auch auf Nahrung und Energie. Ich muss ehrlich gestehen, ich weiss nicht genau worauf du hinaus willst. Ist deine These, dass es freie Märkte insbesondere in den Bereichen Nahrung und Energie nicht geben sollte?

Es gibt eine sehr feine Grenze zwischen dem Schützen des Wettbewerbs und einem planerischen Eingriff. Hayek geht nicht ins kleinste Detail, aber umreisst die Thematik sehr gut. Der Staat hat allgemeingültige Normen festzulegen, wie der Wettbewerb für die gesamte Wirtschaft geschützt werden soll. Sobald der Staat jedoch bestimmt Gesetze verabschiedet, die offensichtlich auf eine bestimmte Industrie, oder noch schlimmer, eine Firma abzielen, ist es ein planerischer Eingriff. Das Thema Monopolbildung ist ein zentrales Problem, welches Hayek auch gezielt in Angriff nimmt. Alles was darüber hinaus geht ist planerisch. Hayek legt auch gut dar, wieso ein Sozialstaat mit der Zeit zwingend ausufert, was angesichts der Budgetaufteilung bspw. der BRD keiner mehr bezweifeln kann, denke ich. Er ist aber kein radikaler und spricht sich absolut dafür aus, den Menschen ein Existenzminimum zu sichern. Das Existenzminimum ist jedoch weit davon entfernt, was wir heute als "menschenwürdiges" Existenzminimum bezeichnen.

Na gut, sein Buch hat 300 Seiten und ist eine sehr präzise und kurze "Zusammenfassung", wieso gerade die Nichtbefolgung zu dieser Staatsform führt. Ich kann dir das hier nicht im Forum erklären, auch wenn ich es gerne würde. Ausserdem argumentiert er besser und eloquenter als ich es jemals könnte. Mein Exemplar war relativ gross geschrieben und eine angenehme, nicht zu lange Lektüre. Ich kann dir wirklich nur empfehlen es zu lesen. Ich würde mich auch über einen Buchtipp deinerseits freuen, der sich kritisch mit Hayek oder seinen Thesen auseinander setzt. Es ist immer schwierig objektiv zu sein, aber ich versuche zumindest eine diversifzierte Bildung zu erreichen. Alles andere ist Confirmation Bias und bringt einen intellektuel kein Stück weiter. Zur These vielleicht ein kurzer Versuch: Planerische Eingriffe sind immer auf Interessensgruppen ausgelegt, zu Lasten der Gesellschaft. Um "Gerechtigkeit" (dieses noble Konzept und seine schädlichen Auswüchse beschreibt Hayek sehr gut) zu gewährleisten muss der Staat immer weiter eingreifen, was zu einer nicht endenden Spirale planerischer Eingriffe führt und am Ende zum totalitären Staat.

Später mehr.
 
*anklopf*
Mich hat zwar niemand eingeladen, aber mich interessieren solche Diskussionen auch und vielleicht hab ich sogar ein kleinwenig beizutragen. Der Weg zur Knechtschaft dürfte hier zwar niemand außer dir (und vielleicht Yuri?) gelesen haben, aber bei dem Autor klingelt was.

Genau wie bei dir kenn ich aber auch bei Hayek nicht bei jeder Frage so ganz genau eure Positionen. Zum Beispiel wann der Staat denn regulieren soll und wann nicht, bzw was denn den Wettbewerb (angeblich) schützen soll und was nicht. Wär nett wenn du da ein paar Beispiele raussuchen würdest.
Darf der Staat eigentlich auch selber am Wettbewerb teilnehmen, oder wäre das dann unfairer (unlauterer) Wettbewerb? Im Allgemeinen haben Deregulierungen (na, wie war das mit den Banken?) und Privatisierungen meistens nur wenige Leute reicher und dafür viel mehr Leute ärmer gemacht. Aber viele Amis glauben ja auch dass eine Gesetzliche Krankenversicherung den Weg in den Sozialismus ebnet. Wäre natürlich ein erster Schritt in diese Richtung, aber so schnell gehts ja dann auch wieder nicht. Wir haben die ersten Sozialversicherungen - glaub ich - seit Bismarck (?), und bewegen uns auch eher in Richtung Privatisierung.

Und da sind wir eigentlich bei deinem (oder Hayeks) Kernargument, das mir so als Aussage einfach nicht langt. Dass jedes minimale Abweichen von der eigenen Position (in diesem Fall Marktwirtschaft) zwangsläufig ins Gegenteil (hier Kommunismus) führen würde. "Kleiner Finger ---> ganzer Arm" Diese Argumentation wird immer wieder angeführt wenn es um irgendwelche Veränderungen oder Zugeständnisse geht. Nicht dass es diese Gefahren nicht geben würde, aber dass es zwangsläufig drauf hinauslaufen müsste lass ich nicht gelten. Das hieße ja auch im Umkehrschluss dass nach der Einführung von Hartz4 die Erwerbsunfähigen irgendwann gar nix mehr vom Staat kriegen dürften, oder? :?

Buchempfehlung hab ich zwar keine, aber ich möchte hier mal 2 Videos einwerfen die deine Zeit weitaus weniger beanspruchen werden:

Bitte zuerst dieses hier, auch wenn du es noch so unpassend findest:
https://www.youtube.com/watch?v=iWX9EwRD9Rw

Und dann sofort im Anschluss dieses, um den Bezug zu Hayek kriegen:
https://www.youtube.com/watch?v=vzUNwWpk6CE
 
Ok, habe mir das erste Video bis 4:45 angeschaut und mich etwas gelangweilt, aber dann ist mir der Kragen geplatzt. Über die Erbschaftssteuer kann man streiten, aber den Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes dermassen falsch darzustellen ist einfach unredlich. Dann folgt der Satz der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Dreckige Schmarotzerattitüde. Wir nehmen jemandem nicht so viel weg wie wir könnten, also "subventionieren wir das Geld der Reichen". Du subventionierst gar nichts du armer Loser, arbeitest beim Staatsfernsehen in einem sicheren Job und freust dich auf deine überbezahlte Pension. Da raste ich aus. Ich baller dem gleich mal eine und erkläre ihm dann noch er soll die Klappe halten, sonst würde ich ihm die 2., welche ich gerade noch subventioniere, auch noch ballern.

Ich weiss nicht mal was ich dazu sagen soll... Da kommt es mir richtig hoch, einfach ekelhaft.

Ich schreibe morgen etwas zu deinem Text, wenn ich mich etwas beruhigt habe. Deine Videos schaue ich mir aber nicht weiter an, sorry. Ich schaue aus gutem Grund keine Anstalt und auch fast kein Fernsehen mehr.
 
tjo, schade! du kannst ja gern dagegen argumentieren und es zerlegen, aber wenn du zum Anschaun schon nicht bereit bist dann bin ich auch schon wieder raus. :wink
 
Wieso sollte es so einen Markt nicht geben? Redest du davon, dass es auch in der Theorie so einen Markt nicht geben kann, oder davon, dass es ihn in der Praxis nicht geben kann. Was von beiden meinst du, wenn du von den Nahrungs- und Energiemärkten redest? Es leuchtet mir leider nicht ein. Es gibt weltweit sehr viele Börsen mit Terminkontrakten, auch auf Nahrung und Energie. Ich muss ehrlich gestehen, ich weiss nicht genau worauf du hinaus willst. Ist deine These, dass es freie Märkte insbesondere in den Bereichen Nahrung und Energie nicht geben sollte?
In der Theorie geht so ziemlich alles, wenn man passende Rahmenbedingungen annimmt. In der Praxis siehts anders aus. Bei Nahrung und Energie gibt es zahllose Beschränkungen - viele notwendiger Weise. Schließlich braucht Mensch bestimmte Mengen mindestens um zum überleben. Einfach mal ein paar wahllos aufgezählt:
- es gibt keinen Mundraub
- wenn ein Hartzer keine Kohle mehr hat, bekommt er Lebensmittelgutscheine
- Verbraucherschutzgesetze
- Umweltgesetze
- Arbeitssicherheitsgesetze
- ...
Man kann sicher im einzelnen diskutieren, ob es zu viele oder auch zu wenige Regulierungen dort gibt. Aber man vergleiche einfach Schland mit Südamerika, China etc. wo es bei o.g. Punkten weniger Regulierungen gibt. Will man das haben um des freien Wettbewerbs willen?
Es gibt eine sehr feine Grenze zwischen dem Schützen des Wettbewerbs und einem planerischen Eingriff. Hayek geht nicht ins kleinste Detail, aber umreisst die Thematik sehr gut. Der Staat hat allgemeingültige Normen festzulegen, wie der Wettbewerb für die gesamte Wirtschaft geschützt werden soll. Sobald der Staat jedoch bestimmt Gesetze verabschiedet, die offensichtlich auf eine bestimmte Industrie, oder noch schlimmer, eine Firma abzielen, ist es ein planerischer Eingriff. Das Thema Monopolbildung ist ein zentrales Problem, welches Hayek auch gezielt in Angriff nimmt. Alles was darüber hinaus geht ist planerisch.
So definiert wollen wohl die wenigsten planerische Eingriffe. Aber praktisch führt das in vielen Bereichen zu mannigfaltigen Problemen. Die sog. Energiewende ist ein gutes Beispiel. Vorab nicht dass wir uns falsch verstehen - ich habe da auch einiges zu kritisieren. Nur ist es meine Überzeugung, dass ohne staatliche Eingriffe die Umstellung auf erneuerbare Energien noch wesentlich schleppender vonstatten gehen würde. Und zwar aus einfachen ökonomischen Gründen: Die Investition in erneuerbare würde sich ungefähr erst dann rein privatwirtschaftlich organisiert lohnen, wenn Kohle, Gas und Öl (fast) komplett verbraucht sind.
Hayek legt auch gut dar, wieso ein Sozialstaat mit der Zeit zwingend ausufert, was angesichts der Budgetaufteilung bspw. der BRD keiner mehr bezweifeln kann, denke ich. Er ist aber kein radikaler und spricht sich absolut dafür aus, den Menschen ein Existenzminimum zu sichern. Das Existenzminimum ist jedoch weit davon entfernt, was wir heute als "menschenwürdiges" Existenzminimum bezeichnen.
Das bezweifle ich nicht nur, sondern ich weiß, dass das nicht stimmt. https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsquote
Wenn wir in dortiger Tabelle Germany betrachten fällt auf, dass die Staatsquote 2014 geringer als 2001 war und dazwischen sich ständig änderte. Bspw. dürfte 2009/2010 die sog. Abwrackprämie zu Buche geschlagen haben. Direkt damit verbunden wird in den MSM jedes Jahr von so hohen Steuereinnahmen wie nie zuvor gesprochen. Tja, in absoluten nominalen Zahlen ist das natürlich richtig. Alles andere wäre bei steigendem BIP auch merkwürdig. Nur muss man dabei bspw. auch noch die Inflation berücksichtigen.
Na gut, sein Buch hat 300 Seiten und ist eine sehr präzise und kurze "Zusammenfassung", wieso gerade die Nichtbefolgung zu dieser Staatsform führt. Ich kann dir das hier nicht im Forum erklären, auch wenn ich es gerne würde. Ausserdem argumentiert er besser und eloquenter als ich es jemals könnte. Mein Exemplar war relativ gross geschrieben und eine angenehme, nicht zu lange Lektüre. Ich kann dir wirklich nur empfehlen es zu lesen. Ich würde mich auch über einen Buchtipp deinerseits freuen, der sich kritisch mit Hayek oder seinen Thesen auseinander setzt. Es ist immer schwierig objektiv zu sein, aber ich versuche zumindest eine diversifzierte Bildung zu erreichen. Alles andere ist Confirmation Bias und bringt einen intellektuel kein Stück weiter. Zur These vielleicht ein kurzer Versuch: Planerische Eingriffe sind immer auf Interessensgruppen ausgelegt, zu Lasten der Gesellschaft. Um "Gerechtigkeit" (dieses noble Konzept und seine schädlichen Auswüchse beschreibt Hayek sehr gut) zu gewährleisten muss der Staat immer weiter eingreifen, was zu einer nicht endenden Spirale planerischer Eingriffe führt und am Ende zum totalitären Staat.
Ich denke drüber nach. Nur hiermit "Planerische Eingriffe sind immer auf Interessensgruppen ausgelegt, zu Lasten der Gesellschaft" habe ich als allgemeingültige Aussage große Probleme. Was wäre bspw., wenn der planerische Eingriff als Interessengruppe gerade die gesamte Gesellschaft hat? Als Beispiel wieder etwas aus der Eurokrise, unbekannter als die Abwrackprämie, aber wohl genauso wichtig war das Kurzarbeitergeld. Da hat der Staat bei Industrieunternehmen Löhne aufgestockt, die ihre Mitarbeiter wegen krisenbedingter Auftragslage in Kurzarbeit geschickt haben. Sonst wären Millionen (!) Menschen entlassen worden. Das habe ich auch damals bei meinem Arbeitgeber live miterlebt.

Ok, habe mir das erste Video bis 4:45 angeschaut und mich etwas gelangweilt, aber dann ist mir der Kragen geplatzt. Über die Erbschaftssteuer kann man streiten, aber den Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes dermassen falsch darzustellen ist einfach unredlich. Dann folgt der Satz der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Dreckige Schmarotzerattitüde. Wir nehmen jemandem nicht so viel weg wie wir könnten, also "subventionieren wir das Geld der Reichen". Du subventionierst gar nichts du armer Loser, arbeitest beim Staatsfernsehen in einem sicheren Job und freust dich auf deine überbezahlte Pension. Da raste ich aus. Ich baller dem gleich mal eine und erkläre ihm dann noch er soll die Klappe halten, sonst würde ich ihm die 2., welche ich gerade noch subventioniere, auch noch ballern.
Oha :) Erbe ist dir wohl heilig^^
Etwas neutraler formuliert würde ich sagen, dass Vermögenskonzentration im Übermaß volkswirtschaftlich schädlich ist, weil die Kohle dem Kreislauf entzogen wird. Ja, was "Übermaß" ist, darüber kann man gerne streiten. Nur sollte doch jedem einleuchten, dass Kohle, die man nicht mehr ausgeben kann und die dann irgendwo nach Anlage sucht, heutzutage wirklich im Übermaß vorhanden ist. Ich sage nur Vermögenspreisinflation... Mir ist nicht klar, was es für die Gesellschaft bringen soll, wenn Wohnraum unbezahlbar wird oder Kunstgegenstände ständig teurer auf Auktionen verhökert werden.

Ich schreibe morgen etwas zu deinem Text, wenn ich mich etwas beruhigt habe. Deine Videos schaue ich mir aber nicht weiter an, sorry. Ich schaue aus gutem Grund keine Anstalt und auch fast kein Fernsehen mehr.
Die Anstalt argumentiert natürlich von weit links, aber z.B. ich halte Hayek bzw. seine Lehre demgegenüber für mindestens genauso radikal.
 
Btw kann den THrerad auch ins Nightlife Forum verschieben, wenn er versteckt sein soll. Aber dort finden ihn evtl. eher vernünftige Leute, die an der Diskussion teilnehmen wollen.
 
Back
Top Bottom