@SonGohan:
Sorry das ist ziemlicher Crap den du da schreibst. Das sind die schlechtesten ernstgemeinten Beiträge seit den 9/11-Thread. Das ist so ein Mist das ich eigentlich gar keine Lust hatte auf soetwas einzugehen. Aber da du mich in letzter Zeit aufregst, konnte ich mir diesen langen Post dann doch nicht verkneifen.
Ganz allgemein um kurz auf das Themen-Topic einzugehen: War alles in der DDR schlecht? Nein, natürlich nicht. Die Menschen waren es sicher nicht alle. Und es mag einige wenige Stellen geben an denen "das Brot nicht schimmelig war".
Aber wenn man mich pauschal fragt "war die BRD die besser als die DDR?", dann würde ich das genauso pauschal bejahen.
Was du schreibst ist nur Grütze, klingt sehr aufrechnerisch und revanchistisch und einfach nur albern.
Du schreibst oben, das kaum einer die DDR objektiv beurteile ohne auch gleichzeitig die "gleichen" (ich interpretiere das als gleichwertig) Verbrechen auf Seite der BRD zu realisieren. Als ob das nötig wäre um etwas zu kritisieren, das man automatsich die "eigenen Verbrechen" der Vergangeheit aufzählen muss. DAS ist ein pauschales Totschlagargument. Denn wenn man so argumentiert, dann dürte kein ehemaliger Ost-Bürger sich über mangelnde Freiheitsrechte beschweren, kein Deutscher die Politik Israels kritisieren und kein Ami Unterdrückung und Menschenrechte monieren.
Du schwadronierst oben von Vebrechen, Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung und Terror von Seiten der BRD die nicht minder schwer waren als die der DDR. Bleibst da aber, wie so oft, ganz allgemein und gar nicht konkret. Und da bin ich neugierig geworden und frage dich welche Verbrechen du denn konkret meinst. Weil ich das so gar nicht sehe. Den Gefallen einer Antwort tust du mir dann auch, allerdings bin ich echt enttäuscht von ihr.
Als erstes will ich mich auf Verbote von KPD, VNN und FDJ beziehen.
Ganz allgemein ist ein Parteiverbot grundsätzlich keine Menschenrechtsverletzung, Terror und auch nur entferntest eine Form der Unterdrückung. Ein Verbechen kann es schon per definitionem nicht sein, weil es gegen keinen Gesetze nationaler Art oder internationaler Art verstößt, wenn überhaupt moralischer Natur aber das fällt hier auch aus.
Wahlrecht ganz allgemein ist auch kein Menschenrecht und es ist auch ganz gewiss kein gleichwertiges Manko wie in der DDR, wenn man nur eine Partei verbietet. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied ob man eine Partei verbietet von vielen oder ob man nur eine zulässt von vielen.
Diese Bundesrepublik hat sich nunmal ein Grundgesetz gegeben, dass es erlaubt Parteien zu verbieten die verfassungfeindliche Ideen propagieren bzw. Organisationen zu verbieten in der sich verfassungsfeindliche Elemente sammeln. Der Sinn darin ist die BRD vor totalitären Umtrieben zu schützen.
Es ist auch deswegen nicht unbedingt anstössig, weil das nicht einfach von der Exekutive beschlossen werden kann, sondern von einer unabhängigen Justiz in einem rechtstaatlichen Verfahren geklärt wird. Diese Justiz orientiert sich an Gesetzen die der Bundestag erlässt und der widerum ist vom Volk legitimiert. Ein Luxus den es so nicht in der DDR gab.
Aber konkret zu den antikommunistischen Betrebungen in der BRD nach '49.
Zur KPD: Wie gesagt, allgemein seh ich nichts schlimmes darin, eine Partei zu verbieten. Würd man es so sehen, müsste man auch eine Nachfolgepartei der NSDAP zulassen. Zu der Zeit wurden übrigens auch nachfolgeparteien der NSDAP verboten, wie die sozialistische Reichspartei. Auch Terror, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzung?
Im Falle der KPD ist das ein bissel unglücklich gewesen, weil sie sich kurz vor dem Verbot zu Demokratie und Grundgesetz bekannt hat und dem revolutionären Kampf gegen die BRD abgeschworen hat. Leider wars da schon zu spät. Aber auch wenn es so war, ist die KPD nicht automatisch ein Märtyrer. Es ist ja durchaus möglich, das sie das als offizielle Linie ausgibt ein großer Teil der Anhänger aber diesen Kampf weiterhin forciert. Die NPD ist oberflächlich auch verfassungskonform, aber jeder weiß das sie es nicht ist, deswegen gehört sie verboten imo. Man kann durchaus die Inhaftierung von Kommunisten kritisieren aber wirklich nur dann wenn man den Einzefall kennt und die Faktenlage. Und die kennst du nicht.
Zu Gute halten muss man der BRD auch das diese Leute ein Verfahren bekamen und auch nicht staatlich organisiert gefoltert wurden.
Analog gilt das für VNN und FDJ.
Im übrigen bezweifle ich gaaaaanz stark, das die Urteilsbegründung des Bundesverfassungsgerichts die von dir erwähnten Punkte aufführte. Ich glaub da hat man sich dann doch eher auf die Beurteilung der Verfassungsfeindlichkeit bzw. des Landesverrats beschränkt. Wenn du das doch allen ernstes Behaupten willst, bitte ich um Quellen, in diesem Fall die konkrete Urteilsbegründung.
Der sogenante Radikalenerlaß mag auch strittig sein, aber man kann es einer Regierung nicht verübeln, dass sie sich bekennende "Systemgegner" in Konfliktzeiten nicht unbedingt ins Haus holen will. Und ist einfach qualitativ ein so meilenweiter Unterschied zum Umgang der DDR mit Oppositionellen.
Das es im Zuge der Auflösung einer illegalen Demonstration, jemand erschoßen wurde ist durchaus tragisch. Aber du willst jetzt den Eindruck erwecken, dass dieser tragische Todesfall Ausdruck des staatlichen Terrors war und das ist argumenativ ganz flaches Niveau. Ich bin mir ziemlich sicher das die Entscheidung zum schießen nicht von ganz oben angeordnet war, sondern die Entscheidung eines einzelnen Polizisten oder seines Vorgesetzten. Und dafür musste sich der Betreffende immerhin vor Gericht verantworten. Ob er dafür verurteilt wurde, ist ertmal unerheblich und das zu beurteilen steht uns auch nicht zu, weil wir beide die konkrete Faktenlage nicht kennen.
Aber das als gleichwertiges Verbrechen auf Seite der BRD zu bezeichnen ist einfach grotesk. Musste sich den auch nur ein Mauerschütze zu Zeiten der DDR verantworten? Hat sich auch nur einer zur gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes am 17. Juni verantworten müssen? Es ist fast schon unanständig solche Vergleiche mit voller Inbrunst anzustellen und dann anderen über den Mund zu fahren die anderer Meinung sind.
Es ist schon richtig wenn man sagt in der Ära Adenauer ist einiges falsch gelaufen und es wurde in vielen Punkten übers Ziel hinausgeschoßen. Da wäre die gesellschaftliche Diffamierung u.a. durch die "Springer-Presse". Die in der Tat übertriebene Verfolgung von Linksextremisten, mit der einherging das die Aufarbeitung der NS-Vergangeheit einschlief und sogar ehemalige Nazi-Eliten wieder in verantwortungsvolle Positionen gehoben wurden, weil man glaubte man braucht sie. Insbesondere ist die damalige politische Strafgesetzgebung kritisch zu bewerten. Allerdings nennst du diese Punkte so nicht, sondern vermischst wild Fakten um deine Position argumenativ zu stärken. Ganz schlechter Stil, der mir schon öfters aufgefallen ist.
Der große Unterschied zur DDR ist, dass solche Sachen nicht totgeschwiegenwerden, sondern man bekommt sowas mehr oder weniger sogar in der Schule vermittelt unter dem Stichwort "Antikommunismus in der BRD". Darauf hätte man in der DDR lange gewartet.
Abgesehen davon, dass man sowas diese ganze Problematik schon kritisieren durfte, wie es auch namhafte Schriftsteller getan haben ebenso wie eine ganze Jugendbewegung nämlich die 68er. Und da sind nicht gleich Panzer gerollt oder die Leute wurden ohne rechtstaatliches Verfahren weggesperrt und gefoltert.
Das wir einen ehemaligen Steinewerfer als Außenminister hatten wäre in der DDR nie möglich gewesen.
Ganz allgemein rechne ich es diesem System hoch an, das es aufgrund der demokratischen Konstruktion und der Grundrechtsgarantien, es diesem Staat möglich war sich durch den Vokeswillen zu verändern. Die "Verbrechen" die du ansprichst sind nunmal eine Erscheinung der 50er und 60er Jahre (spätestens bis Willy Brandt), die die BRD von alleine,relativ friedlich und demokratisch überwunden hat. Etwas was im System der DDR nicht möglich war, geschweige denn das sie es nicht geschafft hat diesen Unrechtsstaat von selbst zu überwinden. Das war das Volk ganz alleine und dazu musste es diesen Staat und sein System beerdigen.
Soviel zu deinem ersten Absatz.
Zu Galdio:
Ganz allgemein kann ich nicht erkennen wo das Verrbechen begründet liegt, wenn man einen Stay-Behind-Organisation unterhält in Konfliktzeiten um widerstand im Falle eines Krieges oder eines gewaltsamen Umsturzes zu ermöglichen. Man kann doch nicht erwarten wenn der "andere" (Warschauer Pakt) mit harten Bandagen kämpft man selbst Samthandschuhe anziehen muss. (btw wo ist die "Strategie der Entmagnetisierung" hingekommen? Musste schon lachen

)
Zum anderen ist es in keiner Weise ein Verbechen der BRD, denn Teile von Gladio wurden ja zum Teil aufgedeckt und auch juristisch verfolgt. Dies war also gar nicht gewünscht. Das einzelne Elemente der Regierung und des Nachrichtendienstes davon wussten und dies stützten ist in keinster Weise ein Beleg das sich der Staat und das "System" BRD des Terrors und der Verschwörung schuldig gemacht haben, sondern kriminielle Vergehen einzelner und nicht staatlich motiviert.
Zumal ich von dir konkret belegt haben möchte, inwiefern die deutschen Gladiozweige terroristisch aktiv (z.B. in der DDR oder auch in der brd selbst) waren und dies ein Vorgehen der Bundesregierung war. Was in Italien und Griechenland war ist ziemlich unerheblich, aber auch da denke ich ist das eher das Wirken einzelner und gewisser Organisationen war.
Zumal die Existenz Gladios lange Zeit für die Bevölkerung und dem Parlament unbekannt war, weshalb sich Gladio nicht gerade als Unterdrückungsinstrument eignet wie es zum Beispiel bei der Stasi der Fall war und es sich eben nicht staatlicher Rückendeckung erfreuen konnte sondern subversiv vorgehen musste. Vollkommen bescheuert das als "Verbrechen" der BRD von staatswegen anzuführen.
Das mit dem Oktoberfest machte mich echt stutzig. Da begibst du dich auf ganz dünnes Eis. Es ist richtig das es erhebliche Zweifel an der Einzeltätertheorie gibt und das da scheinbar auch vertuscht wurde.
Das aber Gladio das Oktoberfestattentat zu verantworten hat ist gerademal eine Vermutung. Ich als Münchner (nicht Münschner) habe als aufmerksamer Zeitungsleser im Lokalteil schon einiges dazu gelesen. Ich weiß das es da diesen Kerl Ganzer (oder so) gibt aus Zürich, der zu dieser Ansicht kommt, weil der Freunde!!! des Täters, Mitglied in einer faschistischen Organisation war die wiederum irgendwie angeblich (meines Wissens nicht belegt) was mit Gladio zu tun hatten. Nach Meinung von anderen Experten, die im übrigen auch nicht von der Einzeltätertheorie ausgehen, ist das aber alles Spekulation, keinesfalls erwiesen und die Faktenlage recht dünn.
Was du jetzt aber machst ist ganz schlechter Stil und wie du argumentierst kennt man eigentlich von Verschwörungstheoretikern. Du übertreibst, du legst Zusammenhänge nahe die keinesfalls erwiesen sind und reist aus dem Zusammnehang.
Meines Wissens kommen eben nicht Heerscharen von Experten, Wissenschaftlern und "Sonderermittlern" (wtf wir sind nicht in Amerika, hier gibts kein Kenneth Star oder sowas, hier gibts Staatsawälte) zu der von dir fomulierten These die du als Fakt ausgibst, das dieses Attentat auf das Konto von Gladio gehen, sondern eben nur einer.
Falls du doch darauf insistieren willst, bitte ich um Quellen, die eine ähnliche Qualität haben wie die Ergebnisse von NIST die damals Osbes gepostet hat. Ganzer fällt aus, weil er sich selbst auf einer ganz dünnen Quellenlage bewegt die als Beweis ausfällt.
Unabhängig davon sehe ich auch hier nicht, wie es im Interesse der Bundesregierung gewesen sein kann wenn ein rechtsextremistischer Täter ein Bombenattentat begeht. Das nutzt nichtmal dazu um die linke zu diskreditieren. Wo ist denn da das Motiv, Terror als Mittel zur Unterdrückung von Seiten der Bundesregierung zu nutzen? Sorry, aber das ist vielleicht der größte Bullshit den ich je von dir gelesen habe.
Soviel zum ersten Post, habe heut auch keinen Zeit mehr. Zu deinem Loblied auf die Vorzüge der DDR, die selbst Walter Ulbricht und Erich Honecker die Tränen in die Augen getrieben hätten und die Propaganda der DDR nicht hätte schöner fomulieren können, ein andermal.