Na kasimir, da scheine ich mal wieder einen "Laberkopp" überschätzt zu haben!?
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Für die Anderen:
Informiert Euch genau, bevor Ihr bei einer Rotation mitmacht, denn wenn man erst mal dort vor Ort ist, kann man zwar jederzeit abbrechen, was aber eben mit Kosten für die Rückreise und die Kosten für die Vorbereitungen (für 3 Wochen Zeugs organisieren/kaufen usw.) verbunden ist.
Überrascht war ich trotzdem, als man mir anbot, wenn ich die Kopie des Arbeitsvertrages zurückgebe 100,00 € als Entschädigung zu erhalten, was ich dankbar annahm um meinen Verlust zu reduzieren, denn allein meine Bahnfahrkarte war teurer.
Außerdem hat man die Situation vor Ort ertragen müssen. Und die empfand ich als echt menschenunwürdig. Erst sucht man sich bei der Ankunft in einer Halle mit gut 400 Männern (die ca. 80 Frauen waren in einer anderen Halle untergebracht) ein Feldbett in engster Lage zu ersten Übernachtung, vom Gestank über Nagelklipsenden Schnarchern, andere Geräusche machenden Menschen mit entsprechenden Gerüchen und dreckigen Toiletten ohne Toilettenpapier. Die gewohnte, katastrophale Organisation bestätigten mir die „alten Hasen“, welche bereits teilweise mehrfach als Statisten dort tätig waren. Warum man das nicht ändert, wenn es schon so lange bekannt ist, ist mir ein Rätsel.
5 Uhr dann vom Nichtschlafen geweckt werden und dann um 6 Uhr
im gleichen Raum, sozusagen direkt neben den Feldbetten, dann zum Frühstück geladen zu werden hat mir auch nicht gerade gefallen. Es kam mir vor, wie nach einer Erdbebenkatastrophe, wo keiner weiß wie es weitergeht.
Nach einem weiteren Check der Polizei, ob man auch nichts auf dem Kerbholz hat, wird man wieder zum Warten nach dem Warten verdonnert und wenn gesagt wird, dass es gleich weitergeht, darf man sich trotzdem nicht darauf verlassen. Man denkt die ganze Zeit gleich wird’s bestimmt besser; gleich aber, wenn wir im Bus sind; gleich wenn wir in den Unterkünften sind usw. usw. ... Aber es wurde einfach nicht besser...
In kleinen Gruppen zur Toilette von "Vorarbeitern" geführt werden, in einer einzigen Schlange für ca. 500 Menschen mit zwei Essensausgaben anstellen, um eine kleine Mahlzeit zu bekommen, warten, warten, warten und keine richtige Ansprache mit Informationen wie es weitergeht und wenn Informationen gerüchteweise aufkommen werden diese oft wieder über den Haufen geworfen, auf nackten Fliesen in einer großen Halle sitzen, liegen oder auch rumstehen, stundenlang ohne irgendwelche Informationen wie oder wann es weitergeht. [das war nur der erste Tag] Kam mir vor wie eine Woche!
In Schlafbaracken mit jeweils ca. 20-30 Leuten in einen engen Raum "eingepfercht" werden und dieses ohne vernünftige Toiletten und Duschgelegenheiten in verkommenen Betten mit wahrscheinlich massenhaft Ungeziefer, war nicht mein Ding.
Möchtegernrambos und Möchtegerndirtyharrys versuchen vor Ort zusätzlich die Leute einzuschüchtern, was für mich zwar eher lächerlich wirkte, aber einfach gestrickte Menschen lassen sich davon eben erschrecken und das finde ich durchaus unfair, wenn es auch vermeintlich einfacher ist die „Schäfchen“ zu kontrollieren. Echte Schikanen sind das! Für Masochisten scheint es natürlich gut geeignet, sich mal so richtig Rundmachen zulassen und seine Menschenwürde hinten anzustellen.
Da mir auch andere Optionen zur Verfügung standen, habe ich das Martyrium abgebrochen und die Rotation verlassen.