Präsidentenwahl im Iran

Naja.. du siehst halt keine Offz Bilder da eigentlich alle bekannten Europäischen Reporter "Hausarrest" bekommen haben wie z.B. die ARD, ZDF aber auch BBC berichten.

Wie gut drüben die Internetzensur funktioniert sieht man btw dort recht gut ;)
http://www.boston.com/bigpicture/2009/06/irans_disputed_election.html solche Bilder schaffen es dennoch heraus obwohl ganze Routingserver abgeschaltet werden... ^^
Wenn man dann überlegt das die Jugendlichen dort in der Mehrheit sind und nicht wie hier von nem Überschuss an alten aufgehalten und blockiert werden können..
Ich bin mir zudem sicher das genug Support von Israel, Amerika und allen anderen dort anwesenden "Nachrichtendiensten" geliefert wird.. wäre ja nicht das erste mal ;)

Über 1,5 Mio protestieren gerade obwohl es mit Androhung von Militärgewalt verboten wurde.. ^^
 
@Apokus: Falls du an den Putsch in den 50ern anspielst, daran war Israel vermutlich nicht beteiligt. Das war eine Sache von CIA und MI6. Ohne den Putsch wäre das Land heute vielleicht eine echte Demokratie.

Nein nein.. ich spreche damit die einfache logische Variante an den Leuten dort z.B. mit Medialen Mitteln helfen zu können usw ;)
Was kostets die USA / Israel / Sonstige Wirtschaftsnation schon z.B. über die Botschaften oder "anwesende Mitarbeiter" Internet Kommunikation zur Verfügung zu stellen? ^^
Oder anderweitige Kommunikationsmittel? :)
 
@Apokus: Falls du an den Putsch in den 50ern anspielst, daran war Israel vermutlich nicht beteiligt. Das war eine Sache von CIA und MI6. Ohne den Putsch wäre das Land heute vielleicht eine echte Demokratie.
Aha. Wie kommst du zu dieser Vermutung? Ich zitiere aus dem von dir zitierten Wikipediaartikel:
Nachdem am 2. August 1953 Mossadegh die Kontrolle über die königlichen Paläste übernommen hatte, wurde dem Schah nicht mehr gestattet, ohne vorherige Erlaubnis des Ministerpräsidenten Besucher zu empfangen. Ein am 3. August 1953 abgehaltenes Referendum zur Auflösung des Parlaments und zur Bestätigung weitreichender Befugnisse des Ministerpräsidenten brachte Mossadegh eine überwältigende Mehrheit. Damit schien der Schah die Kontrolle über den Iran zu verlieren.
Klingt ja wirklich sehr demokratisch... für einen sanften Putsch.
 
Ich persönlich will nicht bezweifeln das es Wahlbetrug gab.

Ich möchte auch nicht behaupten das der Iran eine gut umgesetzte Demokrati ist da dort das islamische rechtssystem gielt.

Allerdings gibt es noch weitaus schlechtere Staaten das sollten wir nicht vergessen.

andereseits wenn man mal bedenkt was man hier so alles verzapft hatte.

könnte man sagen das der Iran durchaus entwicklungsfähig ist.

Es gibt immerhin so innerhalb das Iran sowas wie leute dennen demokratische Werte nicht Fremd sind.

Und es gibt auch relativ vielle Leute die Protesttieren oder es zumindest versuchen.

Somit ist das Land zummindest keine wirkliche Diktatur.

es gibt anders als beispielsweise in vielen Diktaturen Komunalwahlen bezirkswahlen etc.

Ich glaube nicht das der werte Regierungschef nach dieser Wahlperiode nochmal wiederkommt.

Insofern können könnte man zummindest sagen das der Iran vielleicht weiter ist als vielle Länder seines Aktuellen Kulturkreises. da es immerhin Wahlen gibt. Auch wenn viele Iraner sehr Konservativ und sehr religös zu sein scheinen.

Das ist allerdings eine Frage der ggenerationen . denke ich zummindest es wird vielleicht noch etwas dauern aber auf dauer sehe ich gute Chancen das es da besser wird.
 
Aha. Wie kommst du zu dieser Vermutung? Ich zitiere aus dem von dir zitierten Wikipediaartikel:

Klingt ja wirklich sehr demokratisch... für einen sanften Putsch.

Ja und? Der von dir zitierte Abschnitt wird wohl nicht ohne Grund "Vorgeschichte" heißen. :o
 
Wie kommst du zu der Vermutung, dass ohne den Putsch, der den Schah an die Macht brachte, die Entwicklung des Irans bzw. Persiens demokratischer verlaufen wäre? Das ist eine recht wilde, platte Spekulation. Das Zitat bzw. der fett hervorgehobene Abschnitt deutet sehr stark auf eine bereits sich entfaltende antidemokratische Tendenz in der Politik hin. Oder wie würdest du die Auflösung des Parlaments und Übertragung weitrechender Befugnisse auf den Regierungschef sonst nennen?
 
Zu der autoritäreren Ausrichtung des Staates kam es doch erst durch den Streit mit den Briten um die Gewinne aus dem Ölgeschäft.

Der iranische Staat wollte die Hälfte der Gewinne, so wie das in anderen Ländern üblich war. Der britische Konzern ging nicht darauf ein und so kam es zur Verstaatlichung. Die Briten und die USA haben anschließend zum Boykott iranischen Öls aufgerufen und eine Seeblockade errichtet, womit der Iran erfolgreich in eine Wirtschaftskrise geführt wurde.

Mossadegh wurde trotzdem wiedergewählt und es kam zur Parlamentsauflösung etc. Schließlich malten die Briten und Amerikaner die rote Gefahr an die Wand und starteten den Putschversuch. Dieser gelang und es kam zur pro-westlichen Diktator unter dem Schah, welche Ende der Siebziger von den Steinzeit-Islamisten beendet wurde.

Gut okay, es lag nicht an dem Putsch allein, aber m. E. nach wären die Voraussetzungen für eine demokratische Entwicklung in dem Land zumindest besser gewesen, wären die Briten im Bezug auf das geförderte Öl frühzeitig zu Zugeständnissen bereit gewesen und hätten es nicht zu Boykott und Wirtschaftskrise kommen lassen. Vor dem ersten Amtsantritt von Mossadegh wurden die Premierminister immerhin demokratisch gewählt.

Meine Behauptung, dass der Iran bei anderem Geschichtsverlauf heute eine Demokratie wäre, bleibt natürlich trotzdem Spekulation.
 
"Es kam zur Parlamentsauflösung etc."? Du spielst den Umstand, dass der Regierungschef Regierungsorgane auflöst und Macht in sich vereint aber ziemlich herunter. Stattdessen forcierst du dauernd, wieso der Putsch durch britische und US-Geheimdienste unmoralisch war. Das ist nicht das Thema. Das Thema ist, dass du die These vertrittst, dass die politische Entwicklung ohne den Putsch demokratisch oder demokratischer verlaufen wäre, was schlicht und einfach unzulässige Spekulation ist, die nicht mal annähernd historische Fakten in BEtracht zieht. Die deuten nämlich ziemlich klar darauf hin, dass die politische Entwicklung bereits faktisch einen anti- bzw. undemokratischen Weg eingeschlagen hat. Es ist naheliegender, anzunehmen, dass die politische Entwicklung eher hin zu einem Regime im Sinne des Arabischen Sozialismus im Stile des Iraks gegangen wäre (Indiz dafür ist die Verstaatlichung der Ölindustrie).
 
Naja, da steht aber auch was von Referendum. Also irgendwie doch demokratisch die Entscheidung. Die zusätzlichen Kompetenzen für Mossadegh hätten ja auch dazu dienen können die faktische HErrschaft des Schahs zu beenden und dazu war es u.U. auch nötig das Parlament aufzulösen.
Whatever ich weiß leider nicht gut genug Bescheid und ob der Iran wirklich demokratisch geworden wäre werden wir nie erfahren. Ich hoff bloß das für die Iraner, die sich jetzt auf den Strassen befinden, alles gut ausgeht.
 
Ich deutete bereits in meinem vorherigen Post an, dass an der Entwicklung des Landes hin zur Diktatur wohl nicht allein der Putsch Schuld war, sondern dass dieser Teil einer Kette von Ereignissen ist, die mit dem Streit um die Öleinnahmen ihren Anfang nahm.

Erst als dieser Streit zu einem Boykott und einer Wirtschaftskrise führte, was Wasser in die Mühlen von Nationalisten und anderen Extremisten ist, haben sich die Voraussetzungen für eine demokratische Entwicklung massiv verschlechtert. Eine Ursache für diese Entwicklung war also der Einfluss der Briten und deren Verbündeter, nicht nur am Putsch an sich.
 
Last edited:
@RaoulDuke: Ja ein Referendum mag eine demokratische Entscheidung sein, aber die politische Entwicklung ist trotzdem eine undemokratische, wenn durch demokratische Entscheidung eine demokratische Institution wie das Parlament abgeschafft wird. Die faktische Macht des Schahs hatte Mossadegh sowieso schon vor dem Referendum drastisch eingeschränkt, da er am Tag zuvor die Paläste des Schahs unter Kontrolle hatte und keine Besucher ohne seine Zustimmung den Schah treffen durften. Das ist schon mal die faktische Entmachtung einer Regierungsinstitution, nämlich des Monarchen einer konstitutionellen Monarchie, durch Hausarrest. Am Tag darauf (!) wird ein Referendum zur Auflösung des Parlaments mit überwältigender Mehrheit angenommen und damit eine weitere Regierungsinstitution, das Parlament, aufgelöst. Alles klar, oder?! Ich glaube nicht, dass auch nur irgendwie anzunehmen war, dass das Referendum anders hätte ausgehen können.
Das Gesetz zur Verstaatlichung hat Mossadegh bereits vor seiner Bestätigung im Amt "vom Parlament verabschieden lassen". Das deutet schon ziemlich darauf hin, dass er von Anfang an sehr klare Vorstellungen vom weiteren Verlauf des politischen Kurses im Iran hatte. In einer der Quellen des Wikipedia-Artikels wird Mossadegh als "Nationalist und glühender Feind des britischen Imperialismus" bezeichnet. Das deutet darauf hin, dass er sehr wohl bewusst die Konfrontation und die Zuspitzung der Krise gesucht hat, um so sich so durch einen sanften Putsch an die Macht zu bringen. Man lese sich dazu auch mal den Artikel über Mossadegh durch.

Was ich sagen will: Internationale Politik ist etwas sehr komplexes, bei dem unzählige Faktoren zusammenspielen. Es wäre einfach nur dumm, da jetzt eine Tom-Clancy-Schablone drüberzustülpen und zu sagen "DAS ist der Grund" oder "DIE sind schuld".
 
Dank Psycho Jokers letztem Satz weiß ich jetzt (scheinbar) auch endlich wieder worüber ihr hier die ganze Zeit redet :ugly
 
Ach nun komm du verrückte Spielkarte, ganz so eindimensional sind die Clancy Romane auch wieder nicht. ^^
 
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