[...]der satz, das religion schuld an kriegen ist, ist total falsch, zumindest was die weltreligionen angeht. [...]
Omggg, was ist denn der Dschihad anderes als ein Glaubenskrieg, der btw. ein militärischer Krieg ist

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Inkognito hat recht. Noch NIE wurden Kriege wegen Glaubensunterschieden geführt, dass ist historisch falsch, eine überaltete Lehrmeinung, die, warum auch immer, noch immer in Schulen und in den Medien rumposaunt wird... klingt auch so schön, mal eben die Religion zu verteufeln.
Die Kreuzzüge des Mittelalters waren nicht gegen die Muslime gedacht, sondern gegen die Menschen selbst. Man wollte die Menschen für ihre Handlungen bestrafen (Eroberung von Jerusalem), nicht wegen ihres Glaubens.
In der spanischen Reconquista warf man die Leute raus, die man während des 7. Jh. in Land geholt hatte. Die Reconquista dauerte von 712 bis 1492. Knapp 800 Jahre lang einen Glaubenskrieg führen? Wenn es eine Sache des Glaubens gewesen wäre, hätte man deutlich schneller versucht, dass Land zu befreien. Nein, es ging um die Eroberung von Territorien und immer dann, wenn sich die Gelegenheit bot, griff man an.
Die Phase von der Reformation bis zum Frieden von Münster und Osnabrück bzw. dem Ende des 30 jährigen Krieges war auch kein Zeitalter der Religionskriege. Mit der Annahme des Protestantismus bot sich endlich die Möglichkeit für zahlreiche 'deutsche' Fürsten, sich den katholischen Habsburgern entgegenzustellen und ihnen mal ordentlich aufn Sack zu gehen. Im 30 jährigen Krieg ging es um die Kontrolle im heiligen römischen Reich deutscher Nation gepaart mit internationalen Konflikten (Spanier und Franzosen + Schweden) und nicht darum, dass bei den einen Priester heiraten dürfen und bei den anderen nicht.
Als die Türken vor Wien standen, ging es nicht um die Bekehrung der Habsburger, sondern um die Verdrängung eben dieser.
Auch der Kosovokrieg lässt sich in diese Liste einordnen. Der Kosovokrieg von 1999? Was hat der denn mit Religion zu tun? Hatte der nicht was mit Unabhängigkeit des Kosovos von Serbien zu tun? Es kommt immer auf den Standpunkt an. So stellte eine pakistanische Zeitung den Krieg als Konflikt zwischen bösen Christen und guten Moslems dar, dabei würde kein Europäer auf die Idee kommen so zu argumentieren. Es war ein Unabhängigkeitskrieg. Das die verfeindeten Volksparteien Christen und Moslems waren und das deshalb einige Gotteshäuser brannten, ist zwar bedauerlich, hat aber mit dem eigentlichen Grund nix zu tun.
Religion selbst war noch nie ein Kriegsgrund, stets ging es um viel mehr. Ob man nun an Allah, Gott oder Buddha glaubt, war den Menschen schon vor 1000 Jahren ziemlich egal.