Das glaube ich dir nicht nur, das ist völlig richtig. Nur du sagst gerade selbst, warum die Mark stark war - grosse, leistungsfähige Volkswirtschaft dahinter, und ein Exportüberschuss bedeutet, dass man nicht gerne Geld ausgibt - die Mark ist somit quasi "selten.
Aber das ist doch heute nicht mehr der Fall, hinter dem Euro stehen auch leistungsschwache Volkswirtschaften und vor allem Staaten, die Schulden machen ohne Ende, was genau das Gegenteil von dem ist was Deutschland mit der DM gemacht hat - das ist ja das Problem des Euros, die schwachen müssten und wollen ihn inflationieren, die deutschen wollen genau das Gegenteil - und "müssen" nun ihr Geld an die schwachen als Ausgleich zahlen
Oke, jetzt versteh ich dein Problem allmählich. Es ist in der Tat ein Problem des Euroraumes die heterogenen Partner und ihre Fiskalpolitischen Ziele in Einklang zu bringen. Für Griechenland wär es in der Tat einfacher im Moment wenn sie ihre Währung abwerten könnten. Aber das wäre ja nicht in unserem Interesse. Es wäre auch nicht unbedingt fair für Deutschland.
Auch ist es ein Problem das der HAndeslbilanzüberschuß durch die negativen Handeslbilanzen anderer Euroländer fast komplett "aufgefressen" wird und damit Deutschland auf den Wohlstandszuwachs verzichten muss, der aus einen HAndeslbilanzüberschuß resultiert.
Die Lösung kann nicht darin bestehen das wir unseren Export künstlich zurückfahren, was u.a. einen Rückgang mit Arbeitsplätzen mit sich bringen würde (und damit eine sinkende Lohnquote), sondern das die anderen Länder ihren Export verstärken bzw. das sich die Importe Deutschlands steigern, weil die anderen Länder gute Produkte produzieren. Und das der Binnemarkt gestärkt wird, was auch einen erhöhten Import zu rFolge hätte wenn man die Außenhandelsbilanz asugleichen möchte und damit die Abhängigkeit vom Ausland verringern möchte.
lohnquote und export grob erklärt:
löhne=kosten --> löhne runter --> weniger kosten --> man kann ein produkt billiger anbieten --> nachfrage steigt --> mehr absatz, z.b. im exportgeschäft
Hm, schon richtig allerdings allerdings war hier von Lohnquote die Rede und nicht von Reallöhnen. Außerdem wenn man diese Rechnung konsequent weiter führt, haben die Unternehmen wegen der steigenden Nachfrage, ja auch eine erhöhte Nachfrage nach Produktionsressourcen z.B. Energie und Rohstoffe (die in Deutschland ja größtenteils importiert werden müssen, da Deutschland rohstoffarmes Land) was den Import wiederum steigert und auch nach dem Produktionsfaktor Arbeit besteht ja dann eine höhere Nachfrage was ja der Lohnquote wieder zu Gute kommt auch wenn der einzelne weniger verdient, somit bezweifle ich das man einen ursächlichen Zusammenhang aus gesunkener Lohnquote und gestiegenen Export so einfach ziehen kann. Warum die Reallöhne sinken in Deutschland hab ich ja oben schon sehr oberflächlich angedeutet.
Zumal die Lohnquote nichts über das Lohnniveau aussagt sondern nur über den Anteil am Volkseinkommen. Und auch zu Aussagen bezüglich der Verteilungsgerechtigkeit ist die Lohnquote nur bedingt zu gebrauchen. Man muss bei solchen Begriffen schon vorsichtig sein und kann nicht immer das grade rauslesen was einem passt.
"verschenken" aka verkaufen:
tja, da wirds etwas komplizierter. wir reden hier ja jetzt nciht vom bar-bezahlen beim media-markt oder anschreiben-lassen inner kneipe um die ecke^^, sondern von weitaus größeren dimensionen in verschiedensten bereichen. watt kann man eigentlich alles kaufen, dass nicht wie obiges bezahlt wird? z.b.:
maschinen, energie, geld aka kredite, technologie....
wer kann sowas kaufen?
staaten (z.b. ganze kraftwerke - u.a. siemens freut sich^^), unternhemen, banken...
jetzt der wichtigste part: wie bezahle (bzw. finanziere) ich das?
richtig - auf pump!!!
warum?
weils die bwl/mikroökonomie so empfielt bzw. weil man die kohle vielleicht gerade nicht komplett auf der hohen kante hat.
guck mal bei wiki nach "investion" bzw. "finanzierung". ist recht einleuchtend erklärt

oder auch der sog. "kapitalwert" als maßgebende kennzahl bei investitionsentscheidungen ist keine hexerei, sondern eher etwas, dass eigentlich jeder mensch, der mal etwas finanzieren will/muss, kennen sollte!
Danke für die Erklärung, aber ich bin mir sicher das ich während meines Studiums doch mal die eine oder andere Vorlesung über Investition-und Finanzierung und über Mikroökonimie gehört habe. Ja und ich glaub auch Kennzahlen wie Kapitalwert habe ich schonmal gehört. Hat aber mit der eigentlichen Problematik erstmal nichts zu tun.
Wenn man einenn Kredit aufnimmt um Forderungen zu begleichen dann nimmt man ihn bei der Bank auf nich beim Lieferant der Leistung.
Denn der Importeur verschuldet sich ja nicht bei dem exportierenden Unternehmen sondern in der Regel bei einer Bank, der Exporteur bekommt doch sein Geld. Sprich der Schluss das man die Exporte auf Pump finanziert, ist ja nicht das Problem des Exporteurs sondern das des Kreditgebers was nicht die deutsche Exportindustrie ist. Damit ist das schon wieder eine ganz andere Baustelle.
Das Problem ist jetzt vielleicht das die Deustche Bank soviele griechische Staatsanleihen hält, aber das ist ja nicht die Schuld der Exportindustrie das die Deutsche Bank soviele Kredite an Griechenland vergeben hat noch ist es die Schuld der Exportindustrie das Griechenland nicht mehr kreditwürdig ist. Und auch ist es nicht die Schuld der deustchen Exportindustrie das andere Euroländer eine negative Außenhandelsbilanz haben.
Sprich die Schuld an der Misere das jetzt vielleicht der deutsche Steuerzahler daruf zahlt ist die der Banken und der Partnerländer Deutschlands, nicht die der Exportindustrie.
ein exportüberschuss ist solange toll, wie
1. die importierenden liquide sind
2. der arbeitnehmer/staat auch was davon hat.
beides ist aus deutscher sicht leider immer weniger der fall
@edit: als antwort zur globalisierung: 3. warum sind wir dann nach china, welches mit 1,5 milliarden menschen gegen 80 mio deutsche agiert, immer noch auf platz 2???
1. selbstredend, aber wir exportieren nicht nur an den griechischen Staat, im Gegenteil.
2. Der Arbeitnehmer und Staat hat immer was davon, denn sie bringen Arbeitsplätze und Steuereinahmen. Verteilungsgerechtigekeit in Deutschland hat nichts mit dem Export zu tun.
3. Das ist keine Antwort sondern eine Frage. Und ich weiß nicht so ganz worauf du hinauswillst.