Story:
Zwischen der Planeten-Allianz und dem Ralgoon-Imperium tobt seit Jahren ein erbitterter Krieg. Die Mannschaft des Zerstörers "Soyokaze" hat sich in den Kämpfen besonders ausgezeichnet. Schließlich wird ihr Kommandant - Captain Tylor - in einer geheimen Mission ausgesandt, Friedensverhandlungen einzuleiten. Die Crew wird gefangen genommen und Tylor vor die Herrscherin der Ralgoon geführt. Kaiserin Azalyn ist hin und her gerissen zwischen der Politik und ihrer geheimen Liebe zu ihrem Jugendfreund Tylor. Sie entscheidet sich für eine Waffenruhe, aber die Menschen bezweifeln, ob sie dem Gegner trauen können. Plötzlich werden Schiffe, die nahe der Grenze des Ralgoon-Imperiums unterwegs sind, mit einer neuen, völlig unbekannten Vernichtungswaffe attackiert. Der wacklige Friede droht ein jähes Ende zu nehmen …
Meinung zum Film:
"The Irresponsible Captain Tylor" ist eine Mischung aus SF, einem Hauch Fantasy und vielen Slapstick-Einlagen. Kein Klischee wird ausgelassen, tatsächlich hat man sich sogar bemüht, alles in die Episoden einzubauen, was für das Genre charakteristisch ist. So findet man klassische Figuren wie die Monarchin und ihren übereifrigen Gefolgsmann, den exzentrischen Captain und seine skurrile Crew aus Individualisten. Auch die einzelnen Folgen lassen Erinnerungen an "Captain Future", "Kampfstern Galactica", Star Wars", "Men in Black", "Gundam Wing" u.a. wach werden. Spannung, Dramatik, Romantik und reichlich Humor zeichnen die Reihe aus.
Es wurden aber nicht einfach Anleihen von bekannten Filmen geholt, vielmehr wird mit den bekannten Motiven gespielt und manches parodiert. Das nicht selten irrationale Verhalten Tylors trägt dazu bei, den Ereignissen immer wieder eine unerwartete Wende zu verleihen. Leider kommt die Entwicklung der einzelnen Charaktere in den wenigen Folgen zu kurz. Es sind auch zu viele, als das auf jeden einzelnen eingegangen werden könnte, so dass nur die wichtigsten von ihnen in Einzelepisoden näher vorgestellt werden, darunter Prinzessin Azalyn, der ehrgeizige und unglücklich in Commander Star verliebte Lieutenant Yamamoto, der Pilot Ensign Koji Sakai, die für den Geheimdienst arbeitende Yuriko Star und der Marine Andressen. Überdies bricht die Handlung Mitten im Geschehen ab, doch vielleicht enthüllen die TV-Episoden die verbliebenen Geheimnisse (sollten sie in Deutschland veröffentlicht werden).
Die Geschichte an sich ist nichts Neues: Es gibt den Erzfeind, die üblichen Verräter und jene, die sich unverdrossen und mit unkonventionellen Methoden für den Frieden einsetzen. Es wird viel geschossen und Klamauk gemacht. Es dauert ein wenig, bis man sich bei den vielen Charakteren zurecht findet und Zugang zu der etwas konfusen Handlung erlangt, doch je weiter die Serie fortschreitet und die Zusammenhänge deutlicher werden, um so mehr Spaß hat man an den Folgen.
DVD Aufarbeitung:
Die OVA-Serie wird in einer Box mit drei DVDs geliefert. Ton und Bild des Anime sind einwandfrei, die Dialoge den Mundbewegungen gut angepasst. Schade, dass es nur dt. SUB gibt und man nicht wahlweise auf dt. oder engl./franz. DUB schalten kann. Beim Abspann wurde darauf verzichtet, die Namen der Mitwirkenden in Romanji anzugeben bzw. diesen Teil zu übersetzen. Immerhin sehr überraschend kommen die 13 (!) Musikvideos daher, die tolle Szenen noch einmal zeigen oder mit geschnittenem Material aufwarten. Eine Würdigung der schönen Filmmusik!
Fazit:
Wer ein Fan klassischer und humoriger Space Operas ist, dürfte mit dieser Serie gut bedient sein. Mehrere Schauplätze und zahlreiche interessante Charaktere, die ebenso viele Handlungsanteile haben wie der Titelheld, lassen keinen Moment Langeweile aufkommen. Dramatik und Komik wechseln sich ab. Die zeichnerische Umsetzung ist ansprechend und der Thematik gelungen angepasst.