Mein lieber SonGohan, mir scheint, du hast nicht begriffen worum es in dem Film geht. Eine Verfilmung kann entweder eine 1:1 möglichst originalgetreue Umsetzung sein oder den Grundstoff nehmen und als Grundlage für was völlig anderes, zeitgemäßes nehmen, um ein Statement zu zeigen. In Steven Spielbergs Aufbereitung des Stoffes geht es vor allem um die Auseinandersetzung mit Amerikas Trauma nach dem 11. September: Dass Amerika eben trotz dem Militärpenis total verletzlich und ausgeliefert ist. Um diese Ausgeliefertheit und den Verlust der Sicherheit angesichts einer völlig neuen Bedrohung geht es.
Der Film ist aber trotzdem schlecht, da pflichte ich dir natürlich bei. Nicht wegen der Grundidee, sondern weil der Film den Weg aller amerikanischen Apokalypsenfilme geht: Religiöser Schmonz bis zum Gehtnichtmehr.
Natürlich hab ich das, es ist schlicht und ergreidend auch nicht relevant für meine Kritik. Der Punkt ist aber das Spielberg hier nicht nur ein Trauma verarbeitet, (In diesem Fall ein reales, im Roman wird die Angst geschaffen) aber der Streifen strotz trotzdem an allen Ecken der Patriotismus. Und das ist ein krasser Widerspruch zur Kern der Botschaft des Originals. Natrülich kann das Szenario verändert werden und auch andere Botschaften vermittelt werden, aber diese dürfen dem Grundstoff nicht widersprechen, wenns eine gute Adaption werden soll. Denn das würde eins von zwei Dingen bedeuten: Entweder man hat den Stoff nicht verstanden oder man repsektiert ihn nicht, im letzteren Falle wäre es hirnverbrannt das ganze dann als Vorlage zu verwenden. Ich erinnere mich an der V von Vendetta Verfilmung, wo du zurecht den Produzenten vorgeworfen hast den Kern nicht verstanden zu haben. Das hat mit 1:1 Umsetzung auch überhaupt nichts zu tun.
Reliösen Schmonz findet man hier hingegen relativ wenig. Und es ist ein mittelprächtiger Film, sicherlich nicht gut aber auch nicht schlecht. Gerade in Sachen Visualisierung, Ton und der daraus entstehenden Atmosphäre (Wenn nicht gerade die Schauspieler veruschen zu schauspielern) ist außerordentlich gut gelungen. Als Survival-,Katastrophenfilm funktioniert er, darüber hinaus aber eben nicht.
@Outsider
Synchronisierungswahn:
Das ist bei Musicals in der Regel üblich, nicht nur in Deutschland. Und das ist auch gut so, denn jede Sprache bringt andere Talente und auch verschiedene linguistischen Schönheiten mit. Ich höre z.B. sehr gerne auch die niederländischen Versionen und somit ist man als Musicalliebhaber sowieso immer mal am rumreisen. Anders natürlich wenn die Dialoge wie bei "Ben Hur Live" (Auch wenn kein wirkliches Musical) auf Latein, Arabisch, Hebräisch und Griechich gehalten sind, wird natürlich nur die Stimme des Erzählers synchronisiert. Es ist auch wichtig, denn gerade bei Musicals ist es nicht leicht Untertitel einzubinden und man müsste aufwendig einen Erzähler mit einbauen. Denn nicht jeder Mensch ist so sprachbewandt wie vielleicht du und ohne die Masse keine Kohle. Eine gute Synchronisation ziehe ich OmU sowieso vor, denn schon aus rein physikalischer Sicht können wir nicht soviele Details erfassen bei der Bertachtung mit Untertiteln. Ich schaue zwar auch gerne und mindestens immer einmal OmU, aber gerade wenn ich einen Film, ne Serie oder was auch immer erneut schaue, dann meist die Synchronisation. Mit der Voraussetzung das sie gelungen ist. Denn auch das ist eine anspruchsvolle Kunst.
DVD: Danke für deine Erläuterungen, ist schon bestellt.
Neuverfilmungen: Sehe ich ähnlich, nur habe ich nichts gegen gute Adaptionen in andere Szenarien. Wollte eigentlich auch nur anmerken das "Krieg der Welten" nicht ungeeignet hierfür ist.