• Wir werden in den nächsten Tagen verschiedene Wartungsoperationen und Optimierungen am Server durchführen. Es wird zu mehreren Ausfällen kommen, die teilweise auch mehrere Stunden umfassen können.

Ultima 6 - als Fanremake !

Wie spielt sich das eigentlich im Verhältnis zu Lazarus?
Ich hab mir mal aktuelle Screenshots vom U6P auf RPGwatch angeschaut und wies scheint haben die das Spiel nicht nur ordentlich umgeschrieben sondern auch noch komplexer gestaltet, da man wohl jetzt auch einzelne Pfeile sammeln muss?
Das heißt dann wohl auch dass man seine Ausrüstung regelmäßig reparieren (lassen) muss, wie?

Das Dialog- und Schiffahrtssystem ist wohl einfach übernommen denk ich mal...
Ich hab auch mal son Remake des Originalintros in 3D gesehen, aber ich hoffe echt die haben das wieder gekippt. War viel zu gehuscht. Ansonsten kann man von den Screenshots her nur WOW sagen! Die scheinen Dungeon Siege - von der Grafik mal abgesehen - gehörig umgekrempelt zu haben. Freu mich schon drauf das zu spielen wenn ich mit Lazarus fertig bin :)
 
Nach ca. 20 Stunden Spielzeit, mal ein paar Sachen:

Generell ist das Spiel ziemlich gut und solide gemacht. Im Gegensatz zum schon wesentlich länger erschienenen und wesentlich stärker aufgepatchten Ultima 5 Lazarus hatte ich hier bis jetzt noch nicht einen einzigen Absturz.
Ultima 6 Project toppt Lazarus in so ziemlich jeder Beziehung. Aber so toll das Spiel ist, so dick sind auch seine Schattenseiten.

Unter die positiven Seiten fällt für mich zum Beispiel:
- Mehr Stadtbewohner, mehr Kinder als Standard-NPCs ohne Dialoge (außer so zwei-drei Standardsätzen wie bei den Wachen in U5 "Macht keinen Ärger" usw.). Dadurch wirkt die Welt deutlich glaubhafter und deutlich belebter.

- Ein absolut geniales Dungeondesign! Die Dungeons sind riiiiiieeeesig weil sie maßstabsgetreu gehalten sind (d.h. wenns von Britain nach Buc Den gehen soll tut es das auch - ohne Verkürzungen!). Was ich richtig klasse finde ist, dass die sich auch Gedanken darum gemacht haben dass alles stimmig gehalten ist. Im Ameisenbau gibt es verschieden genutzte Kammern, im Räuberfort gibt es Schlafhütten, ein Arsenal, eine Taverne und sogar einen Friedhof! Und die Grüfte in Moonglow sehen auch wirklich mal so aus, mit einzelnen Grabkammern usw. Sowas ist spannend und macht einfach nur Spaß.

- Die Gefährten mischen sich stärker ein. Ab und an melden sich Partymitglieder zu Wort: Shamino als Waldläufer ermahnt vor gefährlichen Gegenden, Dupré schwärmt von den örtlichen Spirituosen wenn man einen neuen Ort erreicht und zankt sich immer wieder mit dem Barden Iolo. Und das eben häufiger als bei Lazarus, was ihnen deutlich mehr Charakter gibt.

- Mehr Gefährten. Ich bin gerade mit acht (!) Leuten unterwegs. Meine eigene Räuberbande.

- Minikommerz: Weingeschäfte zwischen Skara Brae und der Abtei, Wollverarbeitung in Paws, ....

- Mehr Interaktion mit der Weld: Graben, Hacken, Schiffahrt, Ballonfahrt, Klettern, Fischen, Backen, Weben...

- Charakterklassen deutlich stärker ausdifferenziert: Ein Waldläufer trägt jetzt keine Plattenrüstungen mehr und Barden (= Bogenschützen) bekommen auch einen starken Malus wenn sie sich so eine starre Rüstung anlegen. Damit ist halt nicht gut Bogenschießen. Handwerker benutzen keine magischen Gegenstände mehr weil sie Magie nicht vertrauen, genau so wie Kämpfer. Für die gibt es dann aber wieder andere Gegenstände.

- Gescriptete Zwischensequenzen im Spiel treiben die Handlung voran und schaffen mehr Atmosphäre. Paradebeispiele: Die Befreiung des Tempels von Cove und die Belagerung und Schlacht von Trinsic. Spannendes Zeug!

- neues Kartensystem: Statt einer Automap muss man nun einzelne Karten kaufen/finden und in ein Kartenbuch eingliedern. Positionsangabe wie gehabt nur per Sextant.

Zum Beispiel:
- relative Questarmut für einfache Sachen. -> Schwieriger Einstieg weil XP nur durch Kämpfe kommen

- oft dürftige bis gar keine Hinweise zur Lösung von niederen Questen. Sorgt immer wieder mal für stundenlanges Suchen, nur damit man feststellt, dass man an einer ganz falschen Stelle gesucht hat (z.B. der Kanzler von Lord British; man denkt er säßé in Cove, weil er da zuständig ist - tut er aber nicht.)

- ZU große Dungeons. Paradebeispiel: Die Ameisenhöhle. Verwirrend, monoton und verzwickt wie eh und je. Dabei dürftige Ausbeute und schwieriges Vorankommen wegen fieser Gegner. Manche Leute sollen über 18 Stunden (!) darin herumgeirrt sein. Das ist nicht nur zu viel Zeit die man da verschwenden muss, das ist auch einfach nur frustrierend.

- fehlendes ordentliches Handbuch. Stattdessen seltsames Ingame Compendium, das nicht immer ganz klar ist weil es so halb versucht das mit Rollenspiel zu erklären anstatt mit der Beschreibung der Spielmechanik.

- Mangelnde Skills? Laut Compendium findet man "Books of lore" mit deren Hilfe man neue Craftingskills lernen kann. Bisher hab ich aber nichtmal in der nervtötenden Bibliothek des Lyzäums solche Bücher finden können. Das höchste der Gefühle war ein Buch mit verschiedenen Kuchenrezepten. Warum kann mein Waldläufer keine Pfeile schnitzen? Warum muss ich die in Britain oder in Jhelom für teuer Geld kaufen?

- nochmal fehlendes Handbuch: Eigentlich sollte alles im Compendium stehen, aber da weiß man oft nicht wo man suchen soll oder es ist nur schwammig erklärt. Beispiel: Klettern. Im Vorgänger gab es ja den Kletterhaken, aber hier gibt es nur Seile, die man kaufen kann. Man kann dann einen Anker daran befestigen, damit es aussieht wie ein Enterhaken, aber funktioniert das dann auch? Wenn nicht: was sollte man denn dann damit?

- Rausgezögert bis zum geht nicht mehr. Es langt nicht wenn man irgendwas machen muss, sondern dazu kommt dann noch dass man plötzlich noch an drei andere möglichst weit voneinander entfernte Orte muss um mit acht Leuten zu reden, die einem wieder 8 Anweisungen geben. Hat mans dann geschafft darf mans oft nicht einfach abgeben sondern muss vorher noch woanders hin oder muss nach dem Abgeben nochmal drei Personen abklappern und dann zurück zur ersten person gehen damit das Quest ENDLICH als abgeschlossen gilt. Selbe Tendenz gilt auch in Dungeons.

- nervige Einschränkungen am Anfang: Erst wenn man X erledigt hat darf man auch endlich Y. Paradebeispiel: Schiffe kaufen verdammt nochmal! Gilt vermutlich auch für die Ballonfahrerei.

Also ich war schon zeitweise so genervt von dem Spiel, dass ich es am liebsten in die Ecke gepfeffert hätte. Dann aber war ich wieder total begeistert von dem Spiel weil es wirklich toll gemacht ist und sich eigentlich auch gut spielt. Aber jetzt steh ich im Inneren des Ameisenbaus und ehrlichgesagt glaub ich das wird wieder so eine richtige Ätzpassage. Alles in allem find ich es aber immer noch sehr lohnenswert das ganze zu spielen. Und wenn ich mal mit den Ameisen fertig bin wirds auch wieder interessanter.
 
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