The Fountain

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Ist "The Fountain" vom Stil her ähnlich wie "Pi" oder "Reqiuem for a dream" die ja auch von Aronofsky sind?
 
Pi hab ich nicht gesehen, aber mit Requiem for a Dream hat er mmn recht wenig zu tun.
Fountain ist aber keinesfalls weniger brilliant. Ich denke wenn dir das Requiem gefallen hat kannst du dir ruhigen Gewissens auch Fountain anschauen. Der Film hält nämlich die Klasse von Requiem durchaus, auch wenn er an und für sich ganz anders ist. Vielleicht gibt dir dazu auch noch der Kommentar von PJ ein-zwei Seiten vorher hier in diesem Thread mehr Aufschluss. Wenn ich mich nicht täusche hat er hier auch etwas zu The Fountain geschrieben. Und falls nicht wird er es sicher bald nochmal tun :D
 
Jap, da würd ich mich drüber freuen. Ich habe ja gehört, dass alle 3 Filme als "gut" bzw. "sehr gut" bezeichnet werden. "Pi" und "Requiem for a dream" habe ich gesehen und halte doch beide Filme für "eigenartig" (ich weiß nicht warum sie mir so erscheinen), aber doch eben auf ihre Weise ziemlich gut.
 
Ich glaube in dieser Einschätzung wird sich The Fountain nahtlos einfügen.
 
Also zu "The Fountain" (heißt auf dt. gleich):
1) Der Film ist insofern vom Stil her mit Requiem zu vergleichen, weil beide von der Art Aronofskys Bilder zu komponieren geprägt sind. "Pi" war ja in sehr nüchternem Stil. Requiem for a Dream und The Fountain sind da weit opulenter. Das Tolle an Aronofsky ist, dass die Bilder nie Selbstzweck sind, sondern immer der Handlung dienen. Der ziemlich starke Einsatz von CGI bei The Fountain stört daher nicht, weil es wirklich der Geschichte dient und nicht einfach nur Effekt-Masturbation ist.

2) Der Film ist inhaltlich einfach nur genial; ich möchte mal sagen, es ist DER Film zum Thema Liebe und Tod (zum Glück auf sehr ungothicmäßige Art und Weise). Das Geniale ist, dass der Film zig grundlegende Mythen zum Thema Leben und Tod verknüpft: Von jüdisch-christlichen Vorstellungen über Maya-Mythen bis hin zu buddhistischen (und damit verbunden antik-stoischen) Vorstellungen. Das Ganze fließt wie natürlich ineinander und ergibt ein wundervolles Ganzes.

3) Der Film wird sehr viel über Bilder und Bildsprache sowie Symbole erzählt. Die "Vergangenheits"- und "Zukunfts"-Erzählstränge sind im Grunde Metaebenen der Geschichte.
Meine persönliche Interpretation ist, dass die Conquistador-Geschichte Izzys Sicht auf die ganze Situation ist und die Zukunftsgeschichte Thomas' Sicht... natürlich immer auf symbolischer Ebene.
Allein schon die Namen der Protagonisten: Thomas (der "ungläubige Thomas") und Izzy Creo ("y si creo" = span. für "und doch erschaffe ich") sprechen Bände. Auch beachtenswert sind die Sternenhimmel in verschiedenen Erscheinungsformen (z.B. bei Thomas' Audienz bei der Königin).

Soviel vorerst von mir. Ich halte "The Fountain" für einen der besten Filme der letzten Jahre (und für einen der in jeder Hinsicht schönsten Filme aller Zeiten). Mit jedem Mal Angucken fallen einem mehr Kleinigkeiten und Symbole auf. Ein Film zum immer wideer sehen.
 
Ok, danke, das war sehr hilfreich ;)

Ich werde ihn mir gewiss bald mal ansehen :p

Psycho_Joker said:
Der ziemlich starke Einsatz von CGI bei The Fountain

CGI?
 
CGI = Computer Generated Image, soweit ich weiß. Also Computereffekte, jo. :)

Vielleicht sollten wir einen Thread zu "The Fountain" eröffnen. Gäbe genug Diskussionsstoff her. ~_~
 
Ich leih ihn mir morgen aus, dann kann ich mitreden :D
Sieht aus wie ein Film, den man gut mit seiner Freundin ansehen kann(so wie Big Fish oder Hearts in Atlantis)
 
Ja, definitiv. Und es ist sogar ien Film, den man mit seiner Freundin angucken und trotzdem genießen kann. ;)
 
Also mir ist da eine Doppeldeutigkeit aufgefallen:
Y sí creo, das kann genau so gut "und doch glaube ich" heißen ;)
Wäre in dem Fall nicht von dem Verb crear, sondern von creer abgeleitet. Ist auch sehr häufig (creo qué... [irgendwas einsetzen] -> Ich glaube, dass ...)
Passt ja auch wunderbar zur Figur von Izzy. Wenn man das mit den Namen so auf einer alegorisch-assoziativen (:D) Ebene betrachtet geht mir auch ein Licht beim Namen des Conquistadore auf: Verde.
Ich bleibe aber dennoch bei der Meinung dass der Film eigentlich nur cool ist wenn er im Mittelalter spielt und wenn sich die Stränge zusammenknüpfen. Davor find ich die anderen Teile eigentlich eher lahm :p
 
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