Sein oder Nichtsein

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Ebenso wie Roberto Benigni für seine Holocaust-Komödie Das Leben ist schön 1998 nicht nur Lob einheimste, wurde auch Ernst Lubitsch 1942 wegen seiner Kriegs-Groteske Sein oder Nichtsein kritisiert. Mitten im Krieg war es den Menschen nicht danach, über die Bedrohung durch die Deutschen zu lachen. Wie Chaplin mit Der große Diktator wurde auch Lubitschs Film erst nach dem Krieg als große Komödie entdeckt. Ein Film, der nie entstanden wäre, hätte der deutsche Regisseur seinerzeit von den Kriegs-Gräuel seiner Landsleute gewusst. So schilderte es Lubitsch, der bereits vor 1933 in die USA gegangen war, nach dem Krieg.
In der Hauptrolle des Filmes ist Jack Benny zu sehen. Er spielt Joseph Tura, den Chef einer polnischen Theatertruppe, die sich gegen ihren Willen in eine Widerstandsbewegung verwandelt, als sie ein hinter den Linien abgestürzter amerikanischer Pilot (Robert Stark) um Hilfe bittet. Dieser Pilot geht nun eine Reihe von Verabredungen mit Turas Ehefrau (Carole Lombard) ein, und zwar immer an den Abenden, an denen Tura im Theater als Hamlet auftritt -- ein gelungener Running Gag des Filmes, denn Tura bleibt grundsätzlich an der gleichen Stelle von Hamlets berühmtem Monolog hängen.

Drehbuchautor Edwin Justus Mayer gelingt nun das Kunststück, aus der Geschichte eines hintergangenen Ehemannes einen spannenden, comichaften Plot um die Figur Turas zu stricken. Dieser ist schließlich gezwungen, in einer Angelegenheit, die an Mission: Impossible erinnert, gegen den städtischen ****-Kommanden anzutreten und dabei in die Rolle seines ärgsten Feindes zu schlüpfen. Der Film wird von vielen unvergesslichen Momenten und Dialogen getragen, die ihn zu einer der schwärzesten Komödien aller Zeiten machen dürften. --Tom Keogh

Ich habe zufällig Ausschnitte des Filmes in einer alten Dokumentation von Guido Knopp gesehen.

Eine Beispielszene aus dem Film:

In einem Bunker:
Ein H itlerjunge und zwei Soldaten.

H itlerjunge: Heil H itler!
Soldat 1: Heil H itler!
Soldat 2: Heil H itler!
Stimme von draußen: Heil H itler!

Eine Tür geht auf. Es tritt ein: H itler.

H itlerjunge: Heil H itler!
Soldat 1: Heil H itler!
Soldat 2: Heil H itler!
H itler: Ich heil mich selbst!
 
jawoll das ist ein ganz wunderbarer film nur leider ist die hier beschriebene szene erstens (das ist das zweifelhafte verdienst des unerträglichen fernsehoberlehrers knopp) vollkommen aus dem zusammenhang gerissen ich erkläre das gerne bei bedarf zweitens ist sie gräulich kalauernd übersetzt im original heißt diese punchline lediglich "hail myself"

aber zu dem film kann ich nur sagen jawoll jawoll jawoll ganz großartig besser als alle amerikanischen billigpropagandafilme mit bogey etc.
eine apotheose des theaters ein großes trotz alledem in düsterer zeit
ich empfehle mit nachdruck sich den film in originalsprache anzusehen
 
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Kann mich nur anschließen. Eine wunderbare Komödie, die in dieser Leichtigkeit direkt nach dem Krieg wohl nicht möglich gewesen wäre. Gab es nicht ein Remake von Mel Brooks? Ich habe den Film zum ersten Mal im Deutschunterricht gesehen.
Sich Filme lieber in Originalsprache anzusehen gilt ganz generell, nicht nur für diesen.

"Schulz!"

Bei Mel Brooks fällt mir grad noch der Film "Springtime for Hit ler" aka "The Producers" ein, der auch eine Komödie über Hit ler ist.
 
Last edited:
Klingt interessant, läuft der Film irgendwann im hiesigen TV? :o
 
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