Sinn ? Der Sinn eines Spiels ist meiner Meinung nach, Spaß zu haben - und den habe ich bei WoW.
Es war schon teilweise ungesund, was ich nach manch verlorenem CW alles zerhauen habe. Tino als saualter Clanmate kann dir sicher noch bestätigen, wie ich im 2on2 teilweise meine mates angepisst habe, wenn sie simpelste Sachen verkackt haben. Später hab ich dann gar kein 2on2 mehr gespielt, weil ich für meine Niederlagen wenigstens selbst verantwortlich sein wollte. ZH hat am Anfang Spaß gemacht, auf der allerersten LAN, wo wir alle frisch an dem Spiel waren und es zusammen angetestet haben. ZH hat 1-2 Monate Spaß gemacht, als es darum ging, das Spiel kennenzulernen, Taktiken zu finden etc. Aber schon nach dieser Zeit ging es nur noch um eins: gewinnen. Spaß haben noch einige sehr spannende und ausgeglichene matches gemacht, aber im Normalfall war's immer wieder dasselbe gelucke und gelame, dieselben BOs, dieselben Units auf denselben Maps. Dabei gab es nur eine Langzeitmotivation - und die hieß: Erfolg. War der da, hat alles einen Riesenspaß gemacht, aber war er weg, artete alles in Frust aus, der sich immer weiter vergrößerte und irgendwann auch durch Erfolge nichtmehr vollständig wettzumachen war, bis eines Tages die erste Motivationspause, später die zweite, und schließlich der /gamequit kam.
In WoW habe ich die lange gesuchte Langzeitmotivation endlich gefunden: in einer riesigen Welt kann man tausende Sachen machen, immer wieder gibt es Motivation durch Lvl-Ups, tolle Items und einfach den Spaß am Spiel. Erfolgsdruck gibt es keinen, verlieren kann man nichts, im schlimmsten Fall dropt ein Item nicht. Aber das ist meist am nächsten Tag wieder vergessen, im Gegensatz zu den für immer sichtbaren fetten Minuspunkten, die der letzte CW-lose am Tag zuvor wieder gab. Ist man mit den Mitspielern unzufrieden, sucht man sich halt eine neue / bessere Gilde, solange bis man seine eigenen Grenzen erreicht und sich seine aus eigener Ansicht optimalste Atmosphäre geschaffen hat.
Außerdem muss ich sagen: mein RL hat seit WoW wieder richtig aufgeblüht. Man hat keine letzten Tage im Monat, wo man unbedingt CWs spammen muss, keine festen War-Zeiten, die eingeplant und eingehalten werden müssen usw. Stattdessen kann man spielen wann man will, wann man Zeit, Lust und Laune hat - ein ganz wichtiger Aspekt in meinen Augen.
Fazit: Viele haben mich zu C&C-Zeiten zurecht als Flamer und arrogantes Arschloch bezeichnet. Seit ich WoW spiele, habe ich mich selbst kaum noch flamen sehen, was wohl vor allem daraus resultiert, dass ich sehr viel entspannter zocke und bin. Und diesen Zustand möchte ich - um ehrlich zu sein - derzeit wirklich ungern missen. =)
so long