Die Beerdigung meines Opas

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Feb 29, 2004
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Wunderschönen guten Abend die Damen und Herren.

Nun es mag euch interessieren, oder auch nicht, jedoch würde ich gern darüber schreiben.

Da mein Opa am 10.12 diesen Jahres gestorben ist, stand heute die Beerdigung an. Erst wurde von familiären Kreisen gesprochen, was sich jedoch später als Irrtum heraus gestellt hat. Mein Opa war reinblütiger Engländer, so wie man es sich auch aus seiner Generation vorstellt. Er war ein Mensch, den wirklich jeder ausnahmslos gemocht hat. Er war Soldat. Er war Soldat mit Leib und Seele. Sein Motto war stets:

"Soldaten sterben nicht. Sie verschwinden."

Als bei ihm dann Lungenkrebs festgestellt wurde, war für ihn ganz klar, dass er nie von Geräten am Leben erhalten werden will, was er uns, sowie auch den Ärzten mitgeteilt hat. Er lag 2 Monaten auf der intensiv Station, worauf er dann verstorben ist. Hier möchte ich nicht weiter darauf eingehen, da ich die Ärzte zu sehr verfluche und einen tierischen Hass entwickelt habe.

Es war eine schöne Beerdigung. Es wurde von 2 Kameras aufgenommen, da die Familie aus England sie auch gerne miterleben würde. Sie haben meinen Opa versprochen, dass sie nicht für seine Beerdigung neu einreisen sollen, falls er sterben würde.

Es war ein schöner Anblick. Einer der so schön war, dass einen allein deswegen schon zum heulen zumute war. Die engeren Verwandten gingen zusammen in einer Doppelreihe zu seinem Grab, wo schon der Pastor, der "Sargträger" und auch die englische Truppe stand. Uns hinterher der Dudelsackspieler, der schon dann ein Lied aus seinem wunderbaren Instrument von sich gab.

Die englische Truppe entstand aus 3 Männern und eine Frau. Die Frau trug eine hochedle englische Flagge, keine gewöhnliche Flagge, mit ihren langen weißen Handschuhen hoch. Nachdem der Pastor seine Rede gehalten hat, hat sie die Flagge zu Boden gesenkt und die Schweigeminute abgewartet, bis sie wieder hoch den Himmel heraus rag. Der Engländer hielt die 2. Rede auf Englisch, worauf dann wieder die Flagge kurz am Boden war, bis sie sie wieder mit ganzen Stolz hoch hob.

Während sich jeder auf seine Art von Opa verabschiedet hat, ging der Dudelsackspieler spielend immer weiter von uns weg, bis wir ihn nicht mehr gehört haben. Es sollte bedeuten, dass er ein letztes mal zu uns kahm und dann langsam alleine wieder von uns und in eine andere, vielleicht auch bessere Welt geht.
 
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Wunderschönen guten Abend die Damen und Herren.

Nun es mag euch interessieren, oder auch nicht, jedoch würde ich gern darüber schreiben.

Da mein Opa am 10.12 diesen Jahres gestorben ist, stand heute die Beerdigung an. Erst wurde von familiären Kreisen gesprochen, was sich jedoch später als Irrtum heraus gestellt hat. Mein Opa war reinblütiger Engländer, so wie man es sich auch aus seiner Generation vorstellt. Er war ein Mensch, den wirklich jeder ausnahmslos gemocht hat. Er war Soldat. Er war Soldat mit Leib und Seele. Sein Motto war stets:

"Soldaten sterben nicht. Sie verschwinden."

Als bei ihm dann Lungenkrebs festgestellt wurde, war für ihn ganz klar, dass er nie von Geräten am Leben erhalten werden will, was er uns, sowie auch den Ärzten mitgeteilt hat. Er lag 2 Monaten auf der intensiv Station, worauf er dann verstorben ist. Hier möchte ich nicht weiter darauf eingehen, da ich die Ärzte zu sehr verfluche und einen tierischen Hass entwickelt habe.

Es war eine schöne Beerdigung. Es wurde von 2 Kameras aufgenommen, da die Familie aus England sie auch gerne miterleben würde. Sie haben meinen Opa versprochen, dass sie nicht für seine Beerdigung neu einreisen sollen, falls er sterben würde.

Es war ein schöner Anblick. Einer der so schön war, dass einen allein deswegen schon zum heulen zumute war. Die engeren Verwandten gingen zusammen in einer Doppelreihe zu seinem Grab, wo schon der Pastor, der "Sargträger" und auch die englische Truppe stand. Uns hinterher der Dudelsackspieler, der schon dann ein Lied aus seinem wunderbaren Instrument von sich gab.

Die englische Truppe entstand aus 3 Männern und eine Frau. Die Frau trug eine hochedle englische Flagge, keine gewöhnliche Flagge, mit ihren langen weißen Handschuhen hoch. Nachdem der Pastor seine Rede gehalten hat, hat sie die Flagge zu Boden gesenkt und die Schweigeminute abgewartet, bis sie wieder hoch den Himmel heraus rag. Der Engländer hielt die 2. Rede auf Englisch, worauf dann wieder die Flagge kurz am Boden war, bis sie sie wieder mit ganzen Stolz hoch hob.

Während sich jeder auf seine Art von Opa verabschiedet hat, ging der Dudelsackspieler spielend immer weiter von uns weg, bis wir ihn nicht mehr gehört haben. Es sollte bedeuten, dass er ein letztes mal zu uns kahm und dann langsam alleine wieder von uns und in eine andere, vielleicht auch bessere Welt geht.

Mein Beileid, möge er in Frieden ruhen!
 
Als bei ihm dann Lungenkrebs festgestellt wurde, war für ihn ganz klar, dass er nie von Geräten am Leben erhalten werden will, was er uns, sowie auch den Ärzten mitgeteilt hat. Er lag 2 Monaten auf der intensiv Station, worauf er dann verstorben ist. Hier möchte ich nicht weiter darauf eingehen, da ich die Ärzte zu sehr verfluche und einen tierischen Hass entwickelt habe.

Du solltest aber die Entscheidung deines Opas respektieren. Es ist nunmal sein freier Wille.

Es war ein schöner Anblick. Einer der so schön war, dass einen allein deswegen schon zum heulen zumute war. Die engeren Verwandten gingen zusammen in einer Doppelreihe zu seinem Grab, wo schon der Pastor, der "Sargträger" und auch die englische Truppe stand. Uns hinterher der Dudelsackspieler, der schon dann ein Lied aus seinem wunderbaren Instrument von sich gab.

Die englische Truppe entstand aus 3 Männern und eine Frau. Die Frau trug eine hochedle englische Flagge, keine gewöhnliche Flagge, mit ihren langen weißen Handschuhen hoch. Nachdem der Pastor seine Rede gehalten hat, hat sie die Flagge zu Boden gesenkt und die Schweigeminute abgewartet, bis sie wieder hoch den Himmel heraus rag. Der Engländer hielt die 2. Rede auf Englisch, worauf dann wieder die Flagge kurz am Boden war, bis sie sie wieder mit ganzen Stolz hoch hob.

Ich habe auch schon so eine ähnliche Beerdigung erlebt. Zwar war es meine Uroma die ich fast nicht gekannt haben, mich es daher auch nicht so betroffen hat aber die Athmosphäre ist wirklich was eigenes und kann man fast nicht mit Worten beschreiben.

Wünsche deinem Opa Ruhe und Frieden in seinen neuen Welt.
 
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