http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-die-sexismus-debatte-a-879988.htmlJakob Augstein said:Über die Nacht des Rainer Brüderle hat Claudius Seidl in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" den klügsten Text geschrieben. Er hat nämlich den Artikel, den die belästigte Journalistin im "Stern" veröffentlicht hat, einfach mal gelesen. Er weist auf die wahre Bedeutung der Szene hin, als die Journalistin Himmelreich den FDP-Politiker nachts an der Bar von der Seite anquatscht. Sie selber hat den Moment so beschrieben: "Ich möchte von ihm wissen, wie er es findet, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen." Dazu sagt Seidl: "Sexismus ist ein Problem der Macht, und es ist die Reporterin, die das Machtspiel beginnt." Was tat die Frau da um Mitternacht an der Bar? Sie hat in einer Provokation die Macht der Jugend gegenüber der Schwäche des Alters ausgespielt.
Sorry, in jeder Disco holst dir dafür 'ne Backpfeife ab, wenn eine Frau sagt "Alter, back off" und laberst sie weiter von der Seite an, dass du der Beste bist und mit ihr tanzen willst.
Also zuallererst: Das war keine "schamlose Provokation".Das war eine völlig legitime Frage, insbesondere bei der FDP, die ja in den letzten Jahrzehnten ein betont junges/jugendliches Image gepflegt hat und jetzt nacheinander die "Jungen" zu Gunsten der Alten absägt.
Und LOLOL, Der Stern eine Zeitschrift, die "relativ weit links" zuzuordnen ist. Im Ernst, Witz komm raus!Der Stern ist ein politisch - wenn überhaupt - relativ mittiges Nachrichtenmagazin mit einer guten Portion Boulevard. Nö nö du. Lies mal eine Ausgabe der "Konkret", dann weißt du, was eine "relativ weit links" anzusiedelnde Zeitschrift ist.
Und wenn du dir die ganze Zitate zu Brüderles Annäherungsversuchen und dummen Sprüchen durchliest, dann wird dir auffallen, dass der Schilderung nach sie sehr wohl sofort abgeblockt und mehrmals klargemacht hat, dass sie nicht angeflirtet werden will. Mal davon abgeshen, dass es absurd ist, dass eine Endzwanziger-Reporterin, die einen Mittsechziger-Politiker interviewt, überhaupt in die Notwendigkeit kommt, ihm klar sagen zu müssen, dass er sie doch gefälligst nicht so bescheuert anbraten soll. Und sie kann nicht einfach "mit wem anderen reden", weil es ihr Job ist, mit Brüderle zu reden. Sie redet ja nicht zum Spaß mit dem Knallkopf, das ist ihre tägliche Arbeit.
P.S.: Über die Art der Kampagne kann man ja gern diskutieren (hab das auch alles nicht so wirklich verfolgt, daher kA), aber jetzt die Reporterin zur Schuldigen und hinterlistig-eitlen Zicke zu machen ist ja wohl mehr als geschmacklos... was jetzt nicht gegen dich, stefros, gerichtet ist, sondern gegen den von dir zitierten Artikel.
"Brüderles Blick", schreibt Laura Himmelreich, wandert auf meinen Busen. "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen." Im Laufe unseres Gesprächs greift er nach meiner Hand und küsst sie. "Ich möchte, dass Sie meine Tanzkarte annehmen." "Herr Brüderle", sage ich, "Sie sind Politiker, ich bin Journalistin." "Politiker verfallen doch alle Journalistinnen", sagt er. Ich sage: "Ich finde es besser, wir halten das hier professionell." "Am Ende sind wir alle nur Menschen."
...
Gegen ein Uhr nachts tippt ihm seine Sprecherin an die Schulter. Brüderle verabschiedet sich von den umstehenden Männern. Dann steuert er mit seinem Gesicht sehr nah auf mein Gesicht zu. Ich weiche einen Schritt zurück und halte meine Hände vor meinen Körper. Die Sprecherin eilt von hinten heran: "Herr Brüderle!", ruft sie streng. Sie führte ihn aus der Bar. Zu mir sagt sie:"Das tut mir leid." Zu ihm sagte sie: "Zeit fürs Bett."
Brüderle macht eh nur Peinlichkeiten. Ich erinnere hier mal an diese Sache auf dem Industriellenball, wo er meinte "Unter uns: Das machen wir eh nie, sondern wir tun nur so!" oder auch das mit dem Schäuble:
http://www.youtube.com/watch?v=62kNHiSWo4g
Frivoler TV-Scherz
Serbiens Premier empört über Unten-ohne-Interview
Die schöne TV-Moderatorin sitzt vor Serbiens Ministerpräsident Dacic, schlägt die Beine übereinander, und alle können sehen: Sie trägt nichts drunter. Der Basic-Instinct-Scherz hat nun ein Nachspiel.
-quelle-
Und LOLOL, Der Stern eine Zeitschrift, die "relativ weit links" zuzuordnen ist. Im Ernst, Witz komm raus!Der Stern ist ein politisch - wenn überhaupt - relativ mittiges Nachrichtenmagazin mit einer guten Portion Boulevard. Nö nö du. Lies mal eine Ausgabe der "Konkret", dann weißt du, was eine "relativ weit links" anzusiedelnde Zeitschrift ist.
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Und wenn du dir die ganze Zitate zu Brüderles Annäherungsversuchen und dummen Sprüchen durchliest, dann wird dir auffallen, dass der Schilderung nach sie sehr wohl sofort abgeblockt und mehrmals klargemacht hat, dass sie nicht angeflirtet werden will. Mal davon abgeshen, dass es absurd ist, dass eine Endzwanziger-Reporterin, die einen Mittsechziger-Politiker interviewt, überhaupt in die Notwendigkeit kommt, ihm klar sagen zu müssen, dass er sie doch gefälligst nicht so bescheuert anbraten soll. Und sie kann nicht einfach "mit wem anderen reden", weil es ihr Job ist, mit Brüderle zu reden. Sie redet ja nicht zum Spaß mit dem Knallkopf, das ist ihre tägliche Arbeit.
Das ist alles sicherlich auch eine Frage des Tonfalls etc. in dem diese Frage gestellt wurde. Was man anhand einer einzelnen Textstelle aber leider schwer beurteilen kann.Also zuallererst: Das war keine "schamlose Provokation".Das war eine völlig legitime Frage, insbesondere bei der FDP, die ja in den letzten Jahrzehnten ein betont junges/jugendliches Image gepflegt hat und jetzt nacheinander die "Jungen" zu Gunsten der Alten absägt.