Ich finde nicht, dass Gladbach sich falsch verhält - es geht hier um einen Präzedenzfall, der juristisch geklärt werden muss.
Es gibt eindeutig und klare Regeln beim Kampf gegen Doping - denen haben sich alle unterworfen. Man kann hier meiner Meinung nach keine Ausnahmen machen. Es ist bekannt, dass es diverse Praktiken gibt, mit denen man die Tests manipulieren kann. Genau für so etwas kann die Zeit vor dem Test genutzt werden, wenn nicht unmittelbar nach dem Spiel der Test durchgeführt wird. Es ist nicht sinnvoll über irgendwelche Spannen zu diskutieren, die Sportler müssen einfach sofort getestet werden, dann wird das Risiko minimiert.
Natürlich trägt der DFB eine große Mitschuld. In anderen Ligen oder auch in der Championsleauge gibt es Offizielle, die den Spieler direkt nach dem Spiel zur Probe begleiten - hier müssen die Spieler selber den Weg zur Kontrolle gehen, wodurch leichter Nachlässigkeiten auftreten.
Der Kampf gegen Doping im Sport ist extrem hart und es ist absolut nötig, dass es harte und klare Regeln gibt, wie sie von der WADA vorgegeben werden. Dieser Vorfall sollte sicherlich zu Denken geben und zu Verbesserungen im System anregen, vor allem beim DFB.
Ich sehe aber absolut nicht, auf welcher Grundlage man jetzt von einer Sperre absehen könnte. Der DFB hat sich den Regularien der WADA unterworfen und hat diese gefälligst jetzt auch einzuhalten. Das spricht den DFB sicher nicht von seinen Fehlern frei, aber die eigenen Fehler können kein Grund sein, das System, welches richtig und notwendig ist, zu umgehen. Es ist auch etwas schade, dass vor einiger Zeit noch alle mit Mistgabeln bewaffnet nach Säuberung riefen, als der Radsport die Vergiftung des ganzen Sports aufgezeigt hat, aber dann bei einem vermeintlich sauberen Sport mit anderem Maß gemessen wird.