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Chili – das sagenumwobene Gewürz, das keinen „kalt” lässt
Die Zunge brennt wie Feuer auf der Haut, die Atemzüge kommen schnell und stoßartig, die Gesichtsfarbe nimmt Züge einer vollreifen Tomate an und dicke Schweißperlen kullern über das schmerzverzerrte Antlitz. Jüngstes Gericht? Mitnichten! Eher SCHARFES Gericht…
Der Inbegriff von „scharf” ist wohl Chili, die kleine, längliche, rote Frucht, die eng mit dem Paprika verwandt ist. Südamerikanische Indianer haben Chili bereits früh angebaut, das Wort selbst stammt aus der Sprache der Azteken und bedeutet „rot”. In den USA herrscht ein wahrer Chili-Kult: Eigene Chili-Vereine, -Gesellschaften, -Feste oder auch -Wettbewerbe huldigen der scharfen Pflanze. Der „Habanero”, eine der schärfsten Chili-Sorten, kann seinen Verkoster durch seine extreme Schärfe in absolute Lebensgefahr bringen! Nicht umsonst heißt es dazu in den USA: „This is the chile pepper that separates the men from the boys!”
Scharfes Essen ungesund?
Scharf zu essen kann also keinesfalls gesund sein – diese Meinung wurde vor allem in früheren Jahren vertreten, ist aber auch heute noch weit verbreitet. Wie Studien beweisen, ist die Behauptung in dieser undifferenzierten Form jedoch nicht haltbar. Ganz im Gegenteil: Scharf-pikante Speisen können in vielerlei Hinsicht sehr gesundheitsfördernd wirken!
So haben (chili-)scharfe Gerichte eine verdauungsfördernde Wirkung. Die Bildung von Speichel und Magensaft wird angeregt, was den Verdauungsprozess richtig in Gang bringt. Zudem dürfte laut einigen Studien die Schärfe antibakteriell wirken, was beispielsweise der Vorbeugung von Magengeschwüren dient.
Indiz dafür sind auch die Essgewohnheiten in Ländern, in denen die hygienischen Standards nicht mit jenen in Europa vergleichbar sind – hier wird meist extrem scharf gegessen (z.B. in Thailand!). Nicht zuletzt werden durch die schweiß-treibende Wirkung auch noch Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt.