Diego Maradonas "Hand Gottes" führte Argentinien 1986 zum bis dato letzten Weltmeistertitel. 20 Jahre später heißt der Messias Messi, ist 18 Jahre jung und beim FC Barcelona längst ein Superstar. Lionel Messi trägt bei der WM in Deutschland die Hoffnungen eines ganzen Landes. "Leo ist die Zukunft des argentinischen Fußballs", meinte Maradona selbst. "Er ist mir sehr ähnlich."
Doch nicht nur weil die legendäre Nummer zehn so über Messi spricht, gilt dieser schon längst als dessen lang ersehnter Nachfolger. "Vor mir liegt noch viel Arbeit, bis ich einem Vergleich mit ihm auch nur annähernd standhalten kann", gab sich die 1,69 Meter kleine "Zaubermaus" bescheiden. Eine Muskelverletzung hatte Messi ausgerechnet im WM-Jahr zweieinhalb Monate außer Gefecht gesetzt, im Auftaktspiel gegen die Elfenbeinküste soll er aber dabei sein.
"Er ist ein Wunder"
Argentiniens Teamchef Jose Pekerman versuchte im Vorfeld des Großereignisses Druck von seinem Jungstar zu nehmen, der am 24. Juni 19 Jahre alt wird. "Von Messi erwartet die ganze Welt, dass er eine der Figuren der WM wird, aber wir müssen ihn mit Ruhe behandeln", betonte der Coach, lange Jahre selbst selbst erfolgreicher Nachwuchstrainer und einer der Ziehväter von Messi. "Er ist ein Wunder", versicherte Pekerman.
Der zurückhaltende, fast schüchterne Messi, der in Interviews stets mit leiser, ruhiger Stimme spricht, lässt statt Worten lieber Taten sprechen. "Er war ein stiller Anführer, der niemals die Stimme erhob", sagte sein ehemaliger Jugendtrainer beim FC Barcelona, dem Messi mit 13 Jahren beigetreten war. Nun steht das Supertalent bei den den Katalanen bis 2014 unter Vertrag und ist dem Champions-League-Sieger eine festgesetzte Ablöse von angeblich 150 Millionen Euro wert.
Floh mit Wachstumsstörungen
In seiner Kindheit hatte Messi allerdings mit hormonellen Problemen und daraus resultierenden Wachstumsstörungen zu kämpfen. Die Hormon-Behandlung konnte sich seine sechsköpfige Familie auf Grund der Wirtschaftskrise in Argentinien nicht leisten und wanderte nach Spanien aus. Die beinahe schicksalhafte Fügung: Carlos Rexach, der ehemalige Assistent von Johan Cruyff bei den Katalanen, zögerte keine Sekunde, verpflichtete den 2000 nur 1,40 Meter großen Argentinier auf der Stelle für den FC Barcelona.
Drei Jahre später lief "La Pulga" (der Floh) erstmals in der Kampfmannschaft der Katalanen auf - im zarten Alter von 16 Jahren, 4 Monaten und 23 Tagen. Weitere drei Jahre später soll er Argentinien 20 Jahre nach Maradona wieder zum WM-Triumph führen. Ihr Länderspieldebüt hatten beide Ballkünstler gegen Ungarn gegeben - Maradona 1977, Messi im August 2005, nachdem er Argentinien zuvor als bester Spieler und bester Torschütze zum U20-Weltmeistertitel geschossen hatte.
