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Angeregt von scorseses Filmvorstellungen hier, will ich auch einen Film vorstellen, den ich vor kurzem gesehen hab und den ich nur genial fand:
Broken Flowers
Zur Story:
Don Johnston (Bill Murray, mal wieder genial) ist ein alternder Junggeselle. Seine (wesentlich jüngere) Freundin hat gerade mit ihm Schluss gemacht, da kriegt er einen anonymen rosa Brief von einer verflossenen Geliebten, die ihm mitteilt, dass sie vor 19 Jahren ein Kind von ihm geboren hat. Dieser Sohn hätte sich nun auf die Suche nach seinem Vater gemacht. Don erzählt dies seinem Nachbarn Winston, der ein passionierter Krimifan und Hobbydetektiv ist und sich sogleich an die Arbeit macht. Er lässt Don alle in Frage kommenden Frauen aufschreiben und forscht nach, wo diese nun leben etc. Er überredet ihn dazu, alle vier aufzusuchen und dort nach Hinweisen zu suchen, welche ihm den Brief geschickt hat. Also begibt sich Don, anfangs noch eher unwillig, auf einen kleinen Roadtrip zu den vier Frauen. Im Zuge seiner Eindrücke davon, wie die Frauen auf ihn reagieren, beginnt er seine alten Beziehungen neu zu überdenken.
Broken Flowers ist ein Film, der sehr typisch für Jim Jarmusch ("Dead Man", "Coffee and Cigarettes", "Ghost Dog", ...) ist. Es dominiert eine melancholische Grundstimmung, die durchzogen ist von skurrilem, aber sehr feinem Humor (keine Schenkelklopfer oder Blödeleien sondern einfach sehr skurrile und seltsame Situationen). Die Schauspieler sind allesamt einfach klasse, allen voran natürlich Bill Murray, der in brilliant untertriebener Weise immer irgendwie total unbeteiligt wird. Er ist sehr trocken und wirkt total passiv, im Gegensatz dazu steht Winston, der das komplette Gegenteil von Don ist. Er ist immer interessiert und drängt Don dazu, etwas zu machen und hilft ihm wo er nur kann. Die Dialoge sind, typisch für einen Jim-Jarmusch-Film, sehr lustig und gut geschrieben.
Der Film ist in seiner Art vergleichbar mit "Die Tiefseetaucher" (den ich hier schon mal vorgestellt habe) und "Lost in Translation", hat alelrdings mehr von ersterem. Bei "Lost in Translation" fand ich etwas doof, dass der Film sich auf das Zelebrieren der Grundstimmung beschränkt und nicht so recht eine durchgehende Handlung hat, daher plätschert der Film so dahin. "Broken Flowers" hat genau das, was "Lost in Translation" fehlt. Die Handlung reißt einen mit, obwohl alles irgendwie sehr subtil und unterschwellig geschieht. So z.B. die Reaktionen der einzelnen Ex-Freundinnen auf Don. Jede reagiert anders und anhand der Reaktion kann man sich sehr gut vorstellen, wie die betreffende Beziehung war, was geschehen und wie sie auseinandergegangen ist, aber nichts davon wird je erklärt.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass es ein genialer Film ist; voller guter Schauspieler, klasse Dialoge, bittersüßer Melancholie, skurrilem Humor und mit wunderbarer Musik.
Absolut empfehlenswert!
10/10 Punkte
P.S.: Trailer gibt's hier: http://www.moviemaze.de/media/trailer/1727/broken-flowers.html
Broken Flowers
Zur Story:
Don Johnston (Bill Murray, mal wieder genial) ist ein alternder Junggeselle. Seine (wesentlich jüngere) Freundin hat gerade mit ihm Schluss gemacht, da kriegt er einen anonymen rosa Brief von einer verflossenen Geliebten, die ihm mitteilt, dass sie vor 19 Jahren ein Kind von ihm geboren hat. Dieser Sohn hätte sich nun auf die Suche nach seinem Vater gemacht. Don erzählt dies seinem Nachbarn Winston, der ein passionierter Krimifan und Hobbydetektiv ist und sich sogleich an die Arbeit macht. Er lässt Don alle in Frage kommenden Frauen aufschreiben und forscht nach, wo diese nun leben etc. Er überredet ihn dazu, alle vier aufzusuchen und dort nach Hinweisen zu suchen, welche ihm den Brief geschickt hat. Also begibt sich Don, anfangs noch eher unwillig, auf einen kleinen Roadtrip zu den vier Frauen. Im Zuge seiner Eindrücke davon, wie die Frauen auf ihn reagieren, beginnt er seine alten Beziehungen neu zu überdenken.
Broken Flowers ist ein Film, der sehr typisch für Jim Jarmusch ("Dead Man", "Coffee and Cigarettes", "Ghost Dog", ...) ist. Es dominiert eine melancholische Grundstimmung, die durchzogen ist von skurrilem, aber sehr feinem Humor (keine Schenkelklopfer oder Blödeleien sondern einfach sehr skurrile und seltsame Situationen). Die Schauspieler sind allesamt einfach klasse, allen voran natürlich Bill Murray, der in brilliant untertriebener Weise immer irgendwie total unbeteiligt wird. Er ist sehr trocken und wirkt total passiv, im Gegensatz dazu steht Winston, der das komplette Gegenteil von Don ist. Er ist immer interessiert und drängt Don dazu, etwas zu machen und hilft ihm wo er nur kann. Die Dialoge sind, typisch für einen Jim-Jarmusch-Film, sehr lustig und gut geschrieben.
Der Film ist in seiner Art vergleichbar mit "Die Tiefseetaucher" (den ich hier schon mal vorgestellt habe) und "Lost in Translation", hat alelrdings mehr von ersterem. Bei "Lost in Translation" fand ich etwas doof, dass der Film sich auf das Zelebrieren der Grundstimmung beschränkt und nicht so recht eine durchgehende Handlung hat, daher plätschert der Film so dahin. "Broken Flowers" hat genau das, was "Lost in Translation" fehlt. Die Handlung reißt einen mit, obwohl alles irgendwie sehr subtil und unterschwellig geschieht. So z.B. die Reaktionen der einzelnen Ex-Freundinnen auf Don. Jede reagiert anders und anhand der Reaktion kann man sich sehr gut vorstellen, wie die betreffende Beziehung war, was geschehen und wie sie auseinandergegangen ist, aber nichts davon wird je erklärt.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass es ein genialer Film ist; voller guter Schauspieler, klasse Dialoge, bittersüßer Melancholie, skurrilem Humor und mit wunderbarer Musik.
Absolut empfehlenswert!
10/10 Punkte
P.S.: Trailer gibt's hier: http://www.moviemaze.de/media/trailer/1727/broken-flowers.html

