Ausschreitungen in Frankreich - Paris verhängt den Ausnahmezustand

FiX

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Die Krawalle halten ja jetzt schon fast zwei Wochen an und es dehnt sich immer weiter aus. Kürzlich wurde ein Finanzamt, eine Schule und ein Kindergarten in Brand gesteckt.

Ich wäre ja an der Stelle Frankreichs schon viel früher viel härter dagegen vorgegangen, so wie das jetzt abläuft haben sie bald eine zweite Revolution.

Weiß einer wie das bei denen verfassungsmäßig ist? Die Bundeswehr dürfte da ja bei uns nicht einschreiten, sondenr nur die Polizei - aber jetzt wo sie den Ausnahmezustand verhängt haben sollte, selbst wenn sie auch so eine Klausel haben, das ja auch kein Thema mehr sein, oder?
 
Bin mal gespannt ob die Revolution dort klappt, die Franzosen sind da ja eigentlich immer ganz gut drin :)
 
Naja, das eigentliche Problem wird mit einem vermehrten und stärkeren Einsatz von Sicherheitskräften nicht zu lösen sein, auch wenn dies akut sicherlich angebracht und sinvoll ist. So kann man vielleicht wieder einigermaßen Frieden in die betroffenen Gebiete bringen, verbessert aber nicht die Verhältnisse und Perspektiven der Jugendlichen, die den Radau veranstalten.

So zynisch es klingen mag, ich glaube die Krawalle war/ist gar nicht mal so schlecht. Die französiche Poilitik und das Volk müssen erkennen, dass etwas getan werden muss. Soweit ich das aus den Nachrichten mitverfolgen konnte gab es in der Vergangenheit in Frankreich wohl schon oft Versuche/Vorstöße von Politikern, um in dieserlei Hinsicht etwas zu verbessern. Nun sind die Chancen, dass es klappt, vermutlich etwas gestiegen.
 
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ich hab die ereignisse weitgehend verfolgt und mir eine meinung darüber gebildet:


zuerst die sachlage: jugendliche, in frankreich wohnende, migranten fühlen sich unterdrückt. die französische polizei stürmt, soweit ich mich erinnern kann, ein jugendfußballspiel aus einem grund, der mit entfallen ist. drei jugendliche laufen aus panik in ein stromhäuschen. zwei verbrennen qualvoll, einer rettet sich schwerverletzt. die pariser migrantenjugend reagiert mit kravallen und anschlägen.

hier stellt sich für mich zuerst die rechtsfrage, wer ist im recht? die betroffenen jugendlichen sind meist nachfahren zweiter generation von einwanderern aus marokko und einigen arabischen staaten. sie leben in pariser vorstädten ohne zukunftsperspektive, sie haben kaum eine chance in ihrem leben etwas zu erreichen. für mich ist es verständlich, dass sie mit ihrer lage unzufrieden sind. jedoch sollte man auch nicht vergessen, dass zur erfolgreichen integration zwei seiten gehören. die völlige integration bedeutet gleichzeitig auch immer einen gewissen grad an idenditätsverlust und das wissen die betroffenen, zumindest indirekt. meiner erfahrung nach wollen sich die meisten ausländer nicht integrieren lassen, wer verliert schon freiwillig seine wurzeln?
ich kann aber ebenso den französichen innenminister verstehen, wenn er die betroffenen jugenlichen als "gesindel" bezeichnet. die französische regierung hat es hier nicht mit organisierten studenten zu tun, sondern, im gegensatz zu früheren revolutionen, mit ungebildeten straßenkindern. sie zerstören nicht das hab und gut der reichen pariser oder politiker in der innenstadt sondern die autos ihrer nachbarn. sie verbrennen autos von gleichgesinnten, von leuten, mit denen sie eher sympatisieren sollten.

die bessere lösung für einen solchen konflikt wäre sicher ein offenes gespräch zwischen beiden parteien, doch wie kann man einen wütenden, ungebildeten jungen menschen davon überzeugen, dass gewalt die falsche lösung ist?
in frankreich wurde jetzt der sicherheitsrat einberufen, welcher den ausnahmezustand verhängt hat. ich frage mich, was tun die mächtigsten männer eines staates, wie die führenden politiker und die polizei- und armeechefs gegen massen von unzufriedenen jugendlichen, welche alles verbrennen, was ihnen in den weg kommt? ich muss leider zugeben, ich kenne keinen akzeptablen lösungsansatz.



jetzt hab ich mal wieder viel geschrieben und nichts gesagt... :)
 
Die Franzosen sollten besser ihr Integrationssystem überprüfen. Ausgrenzung, Isolierung und Ghettoisierung sind keine Garanten für sinnvolle Integration. In DTL ist man ja auch erst jetzt aufgewacht...zu spät! Obwohl man auch sagen muss, dass jetzt viele Trittbrettfahrer auf den Zug aufspringen.
 
Naja wenn man was gegen die Krawalle tut bekämpft man nur die Symptome und nicht die Ursachen, was Politiker immer gerne tun...

Das Problem gibts eigentlich in sehr vielen Ländern, ich glaube die Amis sind da fast noch am weitesten, in Deutschland siehts auch sehr schlecht aus...
 


ach, in deutschland sinds nachahmungstäter.

mann muss auch die größenverhältnisse beachten

 
trotzdem "fängts an":)
ich finds schlimm das sowas überhaupt nachahmer findet
 


ne glaub kaum, dass da noch groß was nachkommt.
hab zwar heute keine nachrichten gesehen, aber spätestens am wochende hats sich wieder mit dem nachahmern ;)

allein schon weil hier die breite basis fehlt.

und ja, es ist in der tat schlimm, dass es nachahmer findet, aber ich könnt mir sowas auch hier in kreuznach vorstellen. allein was hier an gesockse und gesindel (is nunmal so Oo) rumläuft... ne, allein schon was in meiner berufsschule in den bfj-klassen rumeiert is mehr als schlimmer.
das sind leute, die WISSEN dass sie keine zukunft haben und sagen das auch: o-ton: "warum sollte ich hier aufpassen ? das zeugnis hier bringt mir nacher eh nix" <-- leider tatsache

 
bei uns könnt ichs mir gar net vorstellen,selbst in aachen oder köln net
aber im osten (chemnitz) ists ja schon eher denkbar,weil da ja wirklich viele jugendliche nicht so richtig zufrieden sind und zum teil auch schlechte aussichten haben was job angeht...schlechter als sonstwo...
 
Ich denke so etwas könnte hierzulande auch passieren, es ist nur eine Frage der Zeit. Die Kluft zwischen arm und reich wird auch hier immer größer, Probleme sind da wohl vorprogrammiert. Zum Glück hab ich kein Auto.
 
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