Essay schreiben?

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Die Leherer sagen zwar als: "ja,schreibt mal ein Essay!", dabei weiss kaum ein Schüler wie das überhaupt geht o_0


Hat da einer vielleciht irgendwelche Kriterien,wie man sowas schreibt?

btw,ich poste nachher mal meine Deutschhausaufgaben rein. Wenn ihr dann sagenkönnt,ob das ein Essay ist oder nicht,wäre ich ech sehr dankbar :o :D
 


ein essay schreiben ist wissenschatliches schreiben, d.h. eine kitische auseinandersetzung mit dem thema

essays sind also subjektiv: was mirrüher sehr zu gute gekommen wäre bei der salza fotze (btw, aki, en klassenkump von mir hatte die auch in deutsch,d hat sich voll kaputt gelacht Oo)


naja... guckst du hier rene maus ^^

HD Dr. Raimund Krämer, Universität Potsdam
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors

Das Essay
Jeder Text ist subjektiv. Das gilt auch und vor allem für das Essay, jenen ”Versuch”, eine wissenschaftliche (oder literarische) Frage in knapper und anspruchsvoller Form zu behandeln. 1580 schrieb der Franzose Michel de Montaigne seine ”Essais” über Macht und Herrschaft, über das Alter, die Furcht und das Maßhalten, über Gewissensfreiheit und ”über die Ähnlichkeit der Kinder mit ihren Vätern”. (Die erste moderne Gesamtübersetzung erschien in Deutsch im Jahre 1998.) Das Essay wurde in der Folgezeit in Frankreich, England und später auch Deutschland vor allem das Stilmittel der Moralisten. Heute ist es als kurze Abhandlung in der angelsächsischen Welt an Schulen und Universitäten die Form schriftlicher Arbeiten. An deutschen Hochschulen kümmert es jedoch leider dahin. Dort steht es (noch) im Schatten der fußnotenüberladenen Hausarbeiten, die in ”wissenschaftlicher”, d.h. in oftmals gestelzter und langatmiger Sprache einer vermeintlichen ”Objektivität” entsprechen wollen. Im Unterschied dazu haben Personalchefs großer Unternehmen zum Essay eine merklich größere Affinität.

Im Folgenden einige Hinweise, damit die ”Versuche” auch Erfolge werden:

Ein Essay schreiben ist wissenschaftliches Schreiben, d.h. die kritische Auseinandersetzung - nicht mehr und auch nicht weniger! In einem präzisen, knappen, aber ausreichenden Text soll eine Fragestellung diskutiert werden. Dementsprechend soll der Text ”schlank” und ”locker” sein, weder in (schlechte) Umgangssprache abgleiten noch in einen umständlichen Stil voller Blähungen verfallen. Stil ist ”die Abweichung vom Üblichen und Erwarteten” und Sie sollten versuchen, sich einen frischen, farbigen, d.h. auch bildhaften Stil zu erarbeiten - die Betonung liegt auf erarbeiten! Mancher Dozent mag diese Sprache nicht als ”wissenschaftlich” ansehen - lassen Sie sich davon nicht irritieren!
Die Argumentation im Essay ist gradliniger; deren Hauptlinie, der rote Faden, darf beim Schreiben nicht verloren gehen. Obwohl man angesichts des begrenzten Umfangs zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden sollte, muß nicht auf Details verzichtet werden. Gerade dort liegt ja nach Stendhal oftmals der ”Reichtum des Ganzen”; jedoch sollten die Beispiele dann auch zur Argumentation passen.
Das vorgegebene Thema und die Aufgabenstellung (vergleiche, diskutiere und begründe!) genau lesen, überdenken und beim Schreiben berücksichtigen. Hier werden die Weichen für das Konzept des Essays gestellt und wenn Sie nur ”beschreiben”, anstatt ”zu diskutieren”, dann landen Sie schnell auf einem Abstellgleis.
Die verwendeten Texte genau lesen und bearbeiten, d.h. mittels Exzerpte das für Ihre Thematik Wichtige herausziehen und für Ihre Argumentation ordnen.
Vor Beginn des Schreibens sollte zwar eine ”gewisse” Klarheit über die eigene Argumentation und innere Gliederung bestehen. Zugleich sollte man Nietzsches Gedanken beherzigen, daß unser Schreibzeug mit an unseren Gedanken arbeitet; sich also im Prozeß des Schreibens neue Gedanken entwickeln können. Schreiben ist stets ein Abenteuer, bei dem wir mit dem Beginn noch nicht das Ende des Unternehmens kennen. Mit diesem Wissen sollte auch die Angst vor dem ”weißen Blatt” abgebaut und mit dem Schreiben nicht zu lange gewartet werden.
Auch das Essay sollte eine Gliederung haben, die aus Einleitung, Hauptteil und Schluß besteht. Dies muß nicht formal mit 1.1. bis 3.3. ausgewiesen werden, jedoch können Absätze hilfreich beim Schreiben (und Lesen) sein.
Die Einleitung soll neugierig machen und beim Leser nicht zu Ängsten bezüglich der Langatmigkeit des vorliegenden Textes führen, d.h. auch keine platte Wiederholung der Aufgabenstellung. Der erste Satz ist der schwierigste in jedem Text, deshalb soll er ”ein Geschenk Gottes” sein - den Rest macht man dann selbst. Der Hauptteil enthält als umfangreichster Abschnitt des Textes die Thesen und Beispiele, ihre Argumentation. Im Schlußteil wird zusammengefaßt, jedoch nicht einfach Formulierungen des Hauptteils wiederholen. Er soll eigene Wertungen enthalten, kann aber auch auf neue Fragen, die sich aus der Behandlung des Themas ergeben, aufmerksam machen.
Worauf sollten Sie beim Schreiben des Essays - aber nicht nur dabei - achten?
vermeiden Sie endlose Substantivierungen und benutzen Sie Verben!
schreiben Sie im Aktiv und vermeiden Sie überladene Passivkonstruktionen!
englische oder lateinische Fachterminini? ja gewiß, aber es gibt eine ganze Menge deutscher Worte, die auch ausdrücken, was Sie uns sagen wollen!
machen Sie mal einen Punkt oder ein Semikolon, wenn der Satz zu lang wird, dies spätestens nach 3 Zeilen!
lassen Sie Füllworte wie ”eben”, ”gerade”, ”selbstverständlich” einfach weg!
machen Sie deutlich, was Sie von anderen Autoren übernehmen, sei es als Zitat oder Paraphrase, und
bemühen Sie sich auch um (einige) Bilder und Metaphern!
Ist nun (endlich) der erste Entwurf geschrieben, so ist die Arbeit am Essay nicht beendet. Jetzt heißt es, daran zu basteln und zu feilen! Text noch einmal lesen, am besten laut, oder Sie lassen den Text von Anderen lesen. Der logische Aufbau und auch die Formalia sind zu prüfen: die Gliederung (Einleitung, Hauptteil, Schluß), die Rechtschreibung - auch wenn es dazu Dank der ”Rechtschreibreform” kaum noch Anhaltspunkte gibt - und schließlich noch die Form (hier meine Vorgabe: 12 pt, 11 zeilig, links 2 und rechts 3 cm Rand, Blocksatz, Wortzahl).
Bibliographie: Es gibt zum ”wissenschaftlichen Schreiben” eine ganze Menge an Literatur; aber nicht alles unter dieser Überschrift ist tatsächlich hilfreich (und lesbar). Ich empfehle
Wolf Schneider, Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil, bei Mosaik-Goldmann,
Otto Kruse, Keine Angst vor dem leeren Blatt, in der Reihe Campus und
Wolf-Dieter Narr und Joachim Stary, Lust und Last des wissenschaftlichen Schreibens, bei Suhrkamp erschienen.
Vor allem aber lesen Sie! Sei es die Feuilletons der verschiedenen Zeitungen oder solche Autoren wie Walter Benjamin, Thomas Mann...ja, vielleicht sogar Michel de Montaigne - übrigens zur Zeit die Lieblingslektüre von Jürgen Kluge, Vorstandschef von McKinsey Deutschland!

 
Cool,danke Mike!

und...öh,gut,ich hab dann ne Interpretation :D
ich änder JETZT meinen TExt net mehr um
 


np :D

hm.. ne interpretation und ein essay liegen eigentlich sehr dicht beieinander Oo

 
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